Melay (Maine-et-Loire)

Melay
Melay (Frankreich)
Melay (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Chemillé-en-Anjou
Koordinaten 47° 11′ N, 0° 42′ WKoordinaten: 47° 11′ N, 0° 42′ W
Postleitzahl 49120
Ehemaliger INSEE-Code 49199
Eingemeindung 1. Januar 2013
Status Commune déléguée

Melay ist eine Ortschaft und ehemalige Gemeinde mit 1608 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im französischen Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Cholet. Die Bewohner werden Melayons und Melayonnes genannt.

Der Erlass des Präfekten vom 12. November 2012 legte mit Wirkung zum 1. Januar 2013 die Eingliederung von Melay als Commune déléguée zusammen mit der früheren Gemeinde Chemillé zur Commune nouvelle Chemillé-Melay fest.[1]

Der Erlass des Präfekten vom 24. September 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von Melay als Commune déléguée gemeinsam mit Chemillé und elf bis dahin selbstständigen Gemeinden fest. Die bisherige Commune nouvelle Chemillé-Melay wurde hiermit aufgelöst.[2]

Karte von Melay

Melay liegt etwa 34 Kilometer südsüdwestlich von Angers, etwa 48 Kilometer westsüdwestlich von Saumur und etwa 19 Kilometer nordöstlich von Cholet in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou. Das Gebiet von Melay liegt im äußersten Südosten des Armorikanischen Massivs inmitten einer hügeligen Landschaft mit einem südlich des Ortszentrums gelegenen Höhenzug, bei dem mit über 202 m die höchste Erhebung des Orts gemessen wird. Das Zentrum befindet sich auf 120 m Höhe. Das Ortsgebiet wird vom Ruisseau de la Malaiserie, vom zeitweise trockenfallenden Ruisseau de Chizé und von einem kleineren, Fischteiche speisenden Bach entwässert.

Umgeben wird Melay von fünf Communes déléguées von Chemillé-en-Anjou:

Chemillé Valanjou (Berührungspunkt)
Saint-Georges-des-Gardes Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Cossé-d’Anjou
La Tourlandry

Toponymie und Geschichte

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In einer ersten Erwähnung in den Schriften erschien der Ort 1019 unter dem Namen Melei.

Das Lehen von Melay gehörte zu Chemillé. Das Haus der Lehnsherrenfamilie, „La Cour de Melay“ genannt, befand sich südöstlich des Dorfzentrums. Im 16. Jahrhundert gehörte es der Familie gleichen Namens. Im Jahre 1600 gelangte es über einen Gebietstausch in die Hände von François Rigault, Seigneur von Bouzillé. Das Schloss wurde Sitz des Lehens und La Cour de Melay wurde aufgegeben.

Während der Französischen Revolution richtete eine Höllenkolonne, die vom Nationalkonvent angeordneten Maßnahmen zur Niederschlagung des Aufstands in der Vendée umsetzte, ein Massaker unter der Dorfbevölkerung an. Die Pfarrkirche Saint-Pierre wurde am 25. Januar 1794 dabei in Brand gesteckt. Die Überreste wurden zusammen mit dem Pfarrhaus als Nationalgut an die Dorfbewohner verkauft.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Melay: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
1.298
1800
  
948
1806
  
960
1821
  
1.137
1831
  
1.258
1836
  
1.257
1841
  
1.204
1846
  
1.366
1851
  
1.459
1856
  
1.500
1861
  
1.430
1866
  
1.394
1872
  
1.290
1876
  
1.291
1881
  
1.252
1886
  
1.310
1891
  
1.194
1896
  
1.127
1901
  
1.083
1906
  
1.060
1911
  
1.080
1921
  
1.014
1926
  
1.035
1931
  
1.051
1936
  
1.024
1946
  
1.028
1954
  
1.054
1962
  
1.039
1968
  
1.030
1975
  
1.086
1982
  
1.303
1990
  
1.424
1999
  
1.420
2006
  
1.559
2013
  
1.635
2020
  
1.575
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4] INSEE ab 2006[5][6][7]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Der Bevölkerungsrückgang am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist eine Folge der Unruhen im Rahmen des Aufstands der Vendée.

Sehenswürdigkeiten

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  • Pfarrkirche Saint-Pierre, im 19. Jahrhundert neu gebaut
  • Kapelle Les Martyrs aus dem Jahr 1875
  • Schloss Bouzillé aus dem 16. Jahrhundert
  • Oratorium Notre-Dame-du-Moulin im Weiler la Bottière, errichtet 1859
  • Moulins de Nauvat, zwei ehemalige Windmühlen
  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 470–472.
Commons: Melay (Maine-et-Loire) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Recueil spécial des actes administratifs - Préfecture Maine-et-Loire - Special n°74 édité le 13/11/2012. (PDF) Département Maine-et-Loire, 13. November 2012, S. 37–40, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  2. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 30. November 2015, S. 10–13, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  3. Célestin Port: dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. 2. Auflage. Band 2. Archives départementales de Maine-et-Loire, 1978, ISBN 2-85672-008-0, S. 436–437 (französisch, maine-et-loire.fr [abgerufen am 28. Februar 2025]).
  4. Notice Communale Melay. EHESS, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2006 Commune de Melay (49199). INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2013. INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).
  7. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 28. Februar 2025 (französisch).