Messe Düsseldorf GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1947 |
Sitz | Düsseldorf (Stockum), Deutschland |
Leitung | Wolfram N. Diener (Vorsitzender), Bernhard Johannes Stempfle, Erhard Wienkamp |
Mitarbeiterzahl | 831 weltweit (2018) |
Umsatz | 294 Mio. EUR (2018)[1] |
Branche | Handelsmessen |
Website | www.messe-duesseldorf.de |
Die heutige Messegesellschaft Messe Düsseldorf GmbH wurde am 7. Januar 1947 unter dem Namen Nordwestdeutsche Ausstellungs-Gesellschaft mbH[2] – NOWEA gegründet.[3] Dies geschah zunächst im Hinblick auf die von der britischen Militärregierung angeregte Organisation einer „Gewerblichen Leistungs- und Exportschau“. Bereits Ende der 1940er Jahre kamen jedoch einige andere Ausstellungen hinzu, sodass sich die Messegesellschaft dauerhaft etablierte.
Heute betreibt das Unternehmen 70 Veranstaltungen in unterschiedlichen Branchen im In- und Ausland. Hinzu kommen 11 Partner- und Gastveranstaltungen am Standort Düsseldorf. Weltweit beschäftigt die Messe Düsseldorf circa 830 Mitarbeiter. Die Messe Düsseldorf erreichte im Geschäftsjahr 2018 einen Gesamtkonzernumsatz von 294 Millionen Euro. Auf den Veranstaltungen in Düsseldorf 2016 präsentierten mehr als 26.000 Aussteller bei 26 Messeveranstaltungen (15 Eigenveranstaltungen und 11 Partner- und Gastveranstaltungen) 1,1 Millionen Fachbesuchern ihre Produkte.
Breit international aufgestellt ist die Messe Düsseldorf mit 77 Auslandsvertretungen für 141 Länder. Das zeigt sich auch an dem hohen Anteil internationaler Besucher und Aussteller beispielsweise im Kompetenzfeld Maschinen, Anlagen und Ausrüstungen (72 % Aussteller aus dem Ausland, 72 % Fachbesucher aus dem Ausland). Insgesamt kamen 2018 30 % der Besucher und 69 % der Aussteller am Standort Düsseldorf aus dem Ausland. Das macht die Messe Düsseldorf GmbH zur weltweiten Nummer 1 in Bezug auf Internationalität bei Investitionsgütermessen.
Die Tradition Düsseldorfs als Messestadt geht auf das Jahr 1811 zurück. Die Stadt und das Großherzogtum Berg standen seit 1806 unter französischer Herrschaft und wurden weitgehend von Paris aus gelenkt. Ein völliger Anschluss an das französische Kaiserreich scheiterte, worauf sich die wirtschaftliche Situation zunehmend verschlechterte. Beim Besuch Napoleons in Düsseldorf 1811 wurde daraufhin eine Industrie- und Gewerbeausstellung ausgerichtet.[4] Die Ausstellung fand im November im Saal der alten Regierungskanzlei des Rathauses statt, bei der 14 Firmen aus dem Bergischen Land Erzeugnisse wie Stahl- und Metallwaren, Gewebe und Lebensmittel präsentierten. Napoleon zeigte sich erfreut über die Vielfalt und die Herstellungskunst der gezeigten Waren, lenkte jedoch nicht ein, wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung des Großherzogtums ging.
Vom 15. Juli bis zum 1. Oktober 1852 fand die Provinzial-Gewerbe-Ausstellung für Rheinland und Westphalen im Düsseldorfer Schloss statt.
Einige Jahre später fand die nächste größere Ausstellung in Düsseldorf statt. Von Anfang Mai bis Oktober 1880 präsentierte sich die Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke auf dem Gelände des späteren Zoologischen Gartens. Diese Gewerbe-, Industrie- und Kunstausstellung zog über eine Million Besucher an und war damit ein wirtschaftlicher Erfolg.
Auf diesen Erfolg aufbauend begannen die Verbände der rheinisch-westfälischen Stahl- und Eisenindustrie sowie andere Wirtschaftszweige ab 1898 damit, eine Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung für das Jahr 1902 vorzubereiten. Das Ausstellungsgelände reichte von Golzheim aus über den Ehrenhof bis in den Hofgarten. Über 2.500 Aussteller präsentierten ihre Waren und festigten somit den Ruf Düsseldorfs als aufstrebende Industrie- und Handelsstadt. Besonders die Montanindustrie des nahegelegenen Ruhrgebiets mit den Unternehmen Krupp, Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein und Bochumer Verein entschieden sich für eine Teilnahme an der Leistungsschau und bauten dafür extra große Ausstellungshallen. Auch die Städte-Ausstellung Düsseldorf 1912 war mit einer Leistungsschau moderner Unternehmen verbunden. Für das Jahr 1915 plante die Stadt eine weitere große Ausstellung, deren Vorbereitungen allerdings durch den inzwischen begonnenen Ersten Weltkrieg eingestellt wurden.
In der Weimarer Republik fand die größte Messe Deutschlands in Düsseldorf statt. Die GeSoLei 1926 zog ca. 7,5 Millionen Besucher in die Rheinmetropole. Im Blickpunkt der „Großen Ausstellung für Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge und Leibesübungen“ standen neben dem Gesundheitswesen auch Leistungen aus Wirtschaft und Städtebau. Das 400.000 m² große Messegelände lag in Pempelfort und Golzheim, wo schon im Jahr 1902 die Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung stattfand. Mehrere Bauten der Leistungsschau, wie die heutige Tonhalle oder der Ehrenhof, sind auch heute noch erhalten und prägen das Stadtbild.
Während des Dritten Reiches fand in Düsseldorf erneut eine große Leistungsschau statt. Die Reichsausstellung Schaffendes Volkes fand 1937 auf dem Gelände des heutigen Nordparks statt. Die Messe war jedoch von den propagandistischen Vorstellungen der NSDAP geprägt und sollte die Überlegenheit des deutschen Volkes sowie die Weltanschauung der Nationalsozialisten präsentieren. Düsseldorf wurde dazu zum „Reiseziel des Jahres 1937“ ernannt, um so viele Besucher in die Ausstellung zu locken. Gezeigt wurden Leistungen aus vier Bereichen: eine Werkstoffschau, eine Leistungsschau der Industrie und Wirtschaft, Errungenschaften aus Raumwirtschaft und Städtebau sowie Gartenkultur und Kunst. Viele Gebäude, Anlagen und Skulpturen wurden dazu eigens für die Ausstellung geschaffen und bilden heute das Areal des Nordparks.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs veränderte sich die Messelandschaft Deutschlands grundlegend. Durch die Teilung Deutschlands fiel die bisher führende Leipziger Messe als unmittelbarer Mitbewerber weg, was dazu führte, dass neue Messebetriebe in Westdeutschland entstanden. 1947 gründete sich die Messe Düsseldorf unter dem Namen Nordwestdeutsche Ausstellungs-Gesellschaft mbH[2] (NOWEA),[3] um den starken Messestandort in der Region weiterhin aufrechtzuerhalten. Ein Schwerpunkt wurde dabei auf Fachmessen gelegt. Insbesondere etablierten sich hier die Igedo als seinerzeit größte Modemesse Deutschlands sowie die heute noch erfolgreiche boot, drupa, interpack und die Kunststoffmesse K. Das Messegelände wurde zunächst behelfsmäßig in den Hallen des Ehrenhofs sowie des Kunstpalasts eingerichtet und in den Folgejahren schrittweise erweitert. 1962 wurde die Nordwestdeutsche Ausstellungs-Gesellschaft mbH in Nordwestdeutsche Ausstellungs- und Messe-Gesellschaft mbH - NOWEA -[2] und 1965 in Düsseldorfer Messegesellschaft mbH - NOWEA -[2] umbenannt. Zuletzt erstreckte sich das Messegelände auf den gesamten Raum des heutigen Straßenvierecks Fischerstraße, Scheibenstraße, Joseph-Beuys-Ufer und Sittarder Straße und bezog auch die Kongresshalle Düsseldorf ein.[5][6] Am Eingang an der Fischerstraße befand sich die Haltestelle Messegelände der seinerzeit noch oberirdisch verkehrenden Straßenbahnlinien 10, 11 und D. Hier war das von Max Kratz entworfene Wahrzeichen Messezeichen Pylon aufgestellt, das heute an den Flughafen Düsseldorf umgezogen ist.[7]
Auf Grund der räumlichen Gegebenheiten und der steigenden Aussteller- und Besucherzahlen stießen die Betreiber bald an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Gebäude wurden daher abgerissen. Heute befinden sich auf dem Gelände unter anderem das Victoria-Haus und das NRW-Umweltministerium. Ein neuer Standort wurde gesucht und mit dem heutigen Messesitz in Stockum gefunden. Seit 1971 hat die Messegesellschaft dort ihren Sitz und wurde 1997 in Messe Düsseldorf GmbH[2] umbenannt.
Der Messe-Standort Düsseldorf wuchs in den vergangenen 40 Jahren kontinuierlich weiter. Heute finden in den 17 Ausstellungshallen rund 50 Fachmessen statt – davon 23 Weltleitmessen. 2016 zeigten 23.100 Aussteller 1.600.000 Besuchern ihre Leistungen.[8] Zusätzlich veranstaltet die Messe Düsseldorf Group rund 80 Messen im Ausland. Die Messegesellschaft ist Mitglied der Gemeinschaft Deutscher Großmessen e. V. und belegte 2018 gemessen am Umsatz hinter der Messe Frankfurt, der Messe München, der Messe Berlin, der KölnMesse, der Messe Nürnberg und der Deutschen Messe Hannover Platz 7 in Deutschland.[9]
Die Gesellschafter der Messe Düsseldorf GmbH sind: Stadt Düsseldorf (56,5 %) Land Nordrhein-Westfalen (20 %) Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (1,75 %) Handwerkskammer Düsseldorf (1,75 %) Industrieterrains Düsseldorf Reisholz AG (20 %)
Der größte Teil des heutigen Ausstellungsgeländes stammt aus dem Neubau von 1971, der schrittweise ausgebaut und modernisiert wurde. Bis Ende 2016 wurden 11 der 19 Hallen modernisiert oder neugebaut; bis zum Jahr 2030 werden die Arbeiten fertiggestellt sein. Das Investitionsvolumen beträgt 636 Mio. Euro. Große Neubauprojekte betrafen die multifunktionale Halle 6 mit 24.635 m² im Jahr 2000, den Eingang Nord mit dem angeschlossenen U-Bahnhof Merkur Spiel-Arena/Messe Nord im Jahr 2004 und die Hallen 8a und 8b mit jeweils 12.850 m² Ausstellungsfläche in den Jahren 2004 und 2007. Im Juni 2017 begann die Messe Düsseldorf mit dem Abriss der heutigen Hallen 1 und 2 und dem anschließenden Neubau einer 12.025 m² großen neuen Halle 1 und eines komplett neuen südlichen Eingangsbereichs.
Insgesamt bietet die Messe Düsseldorf heute 261.817 m² Hallenfläche an. Die einzelnen Hallengrößen liegen dabei zwischen 4.000 m² und maximal 25.000 m² zur flexiblen Nutzung. Die Hallen sind ringförmig aufgereiht und mit geschlossenen Gängen miteinander verbunden. Im Süden des Messegeländes befindet sich das Verwaltungsgebäude der Messe Düsseldorf GmbH in zwei Hochhäusern.[10]
Über ein Plateau, welches an Messehalle 6 (RheinHalle) anschließt, besteht eine direkte Verbindung zur nördlich der Messe gelegenen Merkur Spiel-Arena. Diese Sonderstellung der Halle 6 ermöglicht es, diese auch autark vom restlichen Messegelände zu betreiben. Der zentrale Zugang zum Messegelände findet überwiegend über den Eingang Nord statt. Von dort aus besteht ein direkter Übergang zum ÖPNV sowie zu den Shuttle-Bussen, die Besucher zu den Messeparkplätzen bringen. Weitere Zugänge im südlichen Messegelände sind die Eingänge Süd und Ost.
Die Autobahn A 44 verläuft nördlich des Ausstellungsgeländes und der Merkur Spiel-Arena. Dort befinden sich auch die Großparkplätze und ein Caravan-Center für Messebesucher und LKW-Parkplätze für Aussteller, erreichbar über die eigene Autobahn-Anschlussstelle Nr. 29 Düsseldorf-Messe/Arena. Anders als die Messen in Köln und Essen liegt die Messe Düsseldorf nicht in einer Fahrverbotszone für Fahrzeuge mit älteren Diesel- und Benzinmotoren. Auch der Düsseldorfer Flughafen ist nur wenige Kilometer entfernt.
Die Messe Düsseldorf ist gut an das Stadtbahnnetz angebunden, so dass die Fahrtzeit vom bzw. zum Hauptbahnhof Düsseldorf 15–20 Minuten beträgt und auch andere Ziele in Düsseldorf und Duisburg schnell erreichbar sind.
Ein-/Ausgang | Nächste Haltestelle | Linie und wichtige Haltestellen auf dem Linienweg |
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Messe Nord | Merkur Spiel-Arena/ Messe Nord | U 78 Freiligrathplatz – Heinrich-Heine-Allee – Düsseldorf Hbf 896 Flughafen Terminal A/B/C |
Messe Ost | Messe, Osteingang | 722 Messe Ost / Stockumer Kirchstraße – Pempelforter Straße – Düsseldorf Hbf – Eller, Vennhauser Allee 896 Flughafen Terminal A/B/C |
Messe Ost | Messe Ost / Stockumer Kirchstraße (600 m entfernt) |
U 78 Heinrich-Heine-Allee – Düsseldorf Hbf U 79 Heinrich-Heine-Allee – Düsseldorf Hbf – Universität Ost / Botanischer Garten U 79 Freiligrathplatz – Kaiserswerth, Klemensplatz – Duisburg Hbf – Duisburg-Meiderich Bf SB 52 Freiligrathplatz – Hoterheide – Meerbusch-Osterath Bf |
Messe Süd | Messe Congress Center | 722 Messe Ost / Stockumer Kirchstraße – Pempelforter Straße – Düsseldorf Hbf – Eller, Vennhauser Allee 896 Flughafen Terminal A/B/C |
Seit über 60 Jahren besitzt die Messe Düsseldorf Auslandserfahrung. Insgesamt wurden bis heute mehr als 5.000 Veranstaltungen ausgerichtet und unterstützt. 71 internationale Vertretungen für 132 Länder bauen dabei das Netzwerk weiter aus und unterstützen ausländische Aussteller bei Veranstaltungen in Düsseldorf. 2016 kamen 64 % der Aussteller am Standort Düsseldorf und knapp 25 % der Besucher aus dem Ausland. Dies macht die Messe Düsseldorf zu einem der 10 weltweit umsatzstärksten Messeveranstalter.
Besonders in wirtschaftlichen Boom-Regionen besetzt die Messe Düsseldorf Auslandsbüros mit ihren Tochterunternehmen. Diese bestehen momentan in Moskau, Hongkong und Shanghai, Neu-Delhi und Mumbai, Singapur, Chicago sowie in Tokio. Die Düsseldorfer Messegesellschaft gehörte zu den ersten in Deutschland, die sich international positionierten. So war die damals noch NOWEA genannte Gesellschaft in der damaligen UdSSR das erste akkreditierte ausländische Messeunternehmen.[11]
Die Messe Düsseldorf hat sich im Laufe der Jahre vor allem auf Fachmessen spezialisiert. Die wichtigsten Geschäftsfelder sind:
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen:
Koordinaten: 51° 15′ 36″ N, 6° 44′ 27″ O