Metro Trains Melbourne

Metro Trains Melbourne
Basisinformationen
Webpräsenz Metro Trains Melbourne
Eigentümer MTR Corporation, John Holland Group, UGL Rail
Linien
U-Bahn 15
Statistik
Fahrgäste 450 000/Tag
Haltestellen 222
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 998 km Gleislänge[1]
370 km Streckenlänge elektrifizierten Gleisesdep1
Ein Comeng-Triebzug in Toorak

Metro Trains Melbourne betreibt den elektrischen Vorort- und Schnellbahnverkehr von Melbourne, der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria. Das Unternehmen ist ein Joint Venture von MTR Corporation (60 % Anteil), John Holland Group (20 % Anteil) und UGL Rail (20 % Anteil).

Das Netz besteht aus vier eingleisigen Schleifen (City Loop) und einer zweigleisigen Strecke im Zentrum und verzweigt sich radial zu 15 Endpunkten in den Vororten. Die Spurweite beträgt 1600 mm Breitspur. Die Strecken sind mit 1500 V Gleichspannung und Oberleitung elektrifiziert.

Netzplan
Geplantes Netz nach Eröffnung des Metro Tunnel

Die Linien sind nach ihrem äußeren Endpunkt benannt. Von dort führen sie zum teilweise unterirdisch liegenden City Loop in die Innenstadt. Der City Loop ist viergleisig und wird als vier separate Schleifen betrieben, in die jeweils ein Linienbündel einmünden. Die Schleifen des Loop werden in der Hauptverkehrszeit teilweise in entgegengesetzte Richtung befahren als zu anderen Uhrzeiten. An den beiden Hauptbahnhöfen Melbournes, Southern Cross und Flinders Street, kann zum Fern- und Regionalverkehr umgestiegen werden. Dort sind zudem ausreichend Bahnsteige vorhanden, um Züge enden beziehungsweise die Linie wechseln zu lassen. Der Abschnitt zwischen den beiden Halten liegt auf einem sechsgleisigen Viadukt, von dem vier Gleise den Vorortzügen vorbehalten sind. Die beiden anderen Gleise werden von den Zügen der Cross-City Group (Frankston-, Werribee- und Williamstown-Linie) und der Sandringham-Linie, sowie vom Regional-, Fern- und Güterverkehr genutzt. Die nicht elektrifizierte Stony-Point-Linie bedient als einzige Linie nicht den City Loop und die Hauptbahnhöfe. Sie verkehrt im Anschluss an die elektrische Frankston-Linie.[2]

Eine zweite Tunnelstrecke, der Metro Tunnel, befindet sich in Bau und soll den Loop entlasten. Das etwa elf Milliarden australische Dollar teure Projekt umfasst den Bau von fünf unterirdischen Stationen auf neun Kilometern Länge. Die Strecke wird mit CBTC und Bahnsteigtüren ausgestattet.

Nach der Inbetriebnahme 2025 soll die Sunbury-Linie über den Bahnhof Footscray über den Tunnel zum Bahnhof Caulfield und weiter über Dandenong nach Pakenham und Cranbourne im Südosten durchgebunden werden. Dadurch wird Kapazität auf der Innenstadtschleife der Northern Group für die Craigieburn- und Upfield-Linien frei. Die Züge der Sandringham-Linie können über Southern Cross auf die Werribee und Williamstown-Linien durchgebunden werden, da die Frankston-Linie zukünftig die Schleife der Linien aus Dandenong nutzt.

Eine Zweigstrecke zum Flughafen[3] und eine Halbringlinie durch die Vororte (Suburban Rail Loop) sind in Bau. Die Halbringlinie soll um 2035 als vollautomatische U-Bahn-Linie eröffnet werden.

Linie/Endpunkt Linienbündel Verlauf der Strecke (Spurweite 1600 mm) Haltestellen Bemerkung
Alamein Burnley Group Alamein–Camberwell–Richmond–Melbourne Central–Flinders Street 18 zu Schwachlastzeiten Shuttlebetrieb mit Dreiwagenzügen bis Camberwell, wo Anschluss zur Lilydale-Linie besteht
Belgrave Burnley Group Belgrave–Blackburn–Camberwell–Richmond–Melbourne Central–Flinders Street 32
Craigieburn Northern Group Craigieburn–Glenroy–North Melbourne–Melbourne Central–Flinders StreetSouthern Cross 21
Cranbourne Caufield Group Cranbourne–Dandenong–Caulfield–South Yarra–Richmond–Flinders Street–Melbourne Central–Parliament 27 keine Bahnübergänge mehr
Frankston Cross-City Group Frankston–Parkdale–Caulfield–South Yarra–Richmond–Flinders Street–Melbourne Central–Parliament 32 Alle 27 übrig gebliebene Bahnübergänge sollen bis 2029 durch Brücken oder Tunnel ersetzt werden.[4]
Glen Waverley Burnley Group Glen Waverley–East Malvern–Richmond–Flinders Street–Melbourne Central–Parliament 20
Hurstbridge Clifton Hill Group Hurstbridge–Eltham–Clifton Hill–Melbourne Central–Flinders Street 28
Lilydale Burnley Group Lilydale–Blackburn–Camberwell–Richmond–Melbourne Central–Flinders Street 28 keine Bahnübergänge mehr
Mernda Clifton Hill Group Mernda–Epping–Preston–Clifton Hill–Melbourne Central–Flinders Street 29
Pakenham Caufield Group East Pakenham–Pakenham–Dandenong–Caulfield–South Yarra–Richmond–Flinders Street–Melbourne Central–Parliament 31 keine Bahnübergänge mehr
Sandringham (Cross-City Group) Sandringham–Garden Vale–South Yarra–Richmond–Flinders Street–Melbourne Central–Parliament 18
Stony Point Stony Point–Hastings–Frankston 10 Anschluss an die Frankston-Line
Sunbury Northern Group Sunbury–Sunshine–Footscray–North Melbourne–Melbourne Central–Southern Cross 19 Ausbau der Strecke für die Durchbindung über den Metro Tunnel
Upfield Northern Group Upfield–Coburg–North Melbourne–Melbourne Central–Southern Cross 19
Werribee Cross-City Group Werribee–Altona–Newport–Footscray–North Melbourne–Melbourne Central–Southern Cross 19
Williamstown Cross-City Group Williamstown–Newport–Footscray–North Melbourne–Melbourne Central–Southern Cross 15

Seit Einführung der Hitachi-Züge im Jahr 1972 werden in Melbourne rund 70 Meter lange Triebzüge eingesetzt, die aus drei Wagen bestehen. Die meisten Fahrten werden mit zwei gekuppelten Einheiten durchgeführt. Die High Capacity Metro Trains weichen erstmals von diesem Raster ab. Für die durchgängig begehbaren Siebenwagenzüge musste die Innenstadtschleife der Pakenham- und Cranbourne-Linien angepasst werden.

Name Bild Baujahre Anzahl Züge Anzahl Wagen Länge Höchstgeschwindigkeit Sitze Bemerkung
Comeng 1981–1988 190 3 71,2 m 115 km/h 210 werden durch High Capacity Metro Trains und X’Trapolis 2.0 ersetzt
Siemens Nexas 2002–2005 72 3 71,9 m 147 km/h 264/216
(vor/nach der Modernisierung)
Alstom X’Trapolis 100 2002–2004, 2009–2014 212 3 71,7 m 143 km/h
High Capacity Metro Train 2018– 70 7 (auf 10 verlängerbar) 160,2 m 130 km/h Einsatz auf den Linien Pakenham und Cranbourne
Alstom X’Trapolis 2.0 2022– 25 6 143,35 m 130 km/h 443 Einsatz auf den Linien Craigieburn, Upfield und Frankston geplant

[5]

Dumb ways to Die

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Im November 2012 startete die Metro Trains Melbourne die Sicherheitskampagne „Dumb Ways to Die“, die durch soziale Medien zu einem weltweiten viralen Video-Hit wurde. Es wurden auch Merchandise-Artikel wie Poster, Aufkleber und Abzeichen hergestellt.[6]

Commons: Metro Trains Melbourne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Who we are. In: Metro Trains Melbourne. Abgerufen am 7. Oktober 2022 (englisch).
  2. Line & Station Information. In: Metro Trains Melbourne. Abgerufen am 8. Oktober 2022 (englisch).
  3. Benefits for your train line. In: Victoria's Big Build. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (englisch).
  4. Making the Frankston Line level crossing-free. In: Victoria's Big Build. Abgerufen am 13. Oktober 2022 (englisch).
  5. New train and tram orders. In: Victoria State Government. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2021; abgerufen am 7. Oktober 2022 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/transport.vic.gov.au
  6. Daisy Dumas: Metro's tongue-in-cheek transport safety animated video goes viral on social media. 18. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).