1993 trat Feldkamp erstmals in die Verwaltung des Deutschen Bundestages ein.[1] Nebenbei war er 1995/1996 als Lehrbeauftragter am Seminar für Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn tätig.[4] Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte 1996/97 war er beteiligt an der Edition der Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland im Auswärtigen Amt in Bonn, herausgegeben von Hans-Peter Schwarz.
Zwischen 1993 und 2010 bearbeitete er fünf der insgesamt 14 Editionsbände Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Akten und Protokolle, darunter jenen Band, der die Beziehungen des Parlamentarischen Rates zu den Militärgouverneuren der westalliierten Besatzungsmächte dokumentiert, sowie die Protokolle des Finanzausschusses und des Hauptausschusses und publizierte 1998 sein Buch Der Parlamentarische Rat. Entstehungsgeschichte des Grundgesetzes.
Feldkamp veröffentlichte zu Themen wie der Kölner Nuntiatur und der Papstdiplomatie sowie Beiträge über das Verhältnis der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus.[1] Sein Werk Pius XII. und Deutschland aus dem Jahre 2000 verfolgte das Ziel, den komplexen Forschungsstand einem größeren Leserkreis nahezubringen, und war zugleich gedacht als eine Antwort auf John Cornwells Buch Pius XII. – Der Papst, der geschwiegen hat. Im Januar 2022 stellte Feldkamp im Vatikan seine neueste Forschung zur Rolle von Pius XII. in Bezug auf den Holocaust vor, demnach der Papst „mindestens 15.000 Juden persönlich gerettet“ habe.[7]
2005 bestätigte Feldkamp in seiner Studie über den Beitritt des späteren Bundeskanzlers Kurt Georg Kiesinger in die NSDAP jene in der Zeitschrift Hochland von Ernst-Wolfgang Böckenförde 1960/1961 veröffentlichte und kontrovers diskutierte These über die Anfälligkeit von Teilen der katholischen akademischen Jugend für nationalsozialistisches Gedankengut am Ende der Weimarer Republik.[1]
2016 erschien Feldkamps Studie mit dem Titel Vom Jerusalempilger zum Grabesritter. Hierin beschäftigte er sich – unter Fortführung der Forschungsergebnisse von Valmar Cramer (1952), Kaspar Elm (1964) und Mordechay Lewy (2004/14) – mit der Widerlegung der weitverbreiteten Legenden um die Entstehung des Päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und des so genannten Jerusalemkreuzes.
2000: Deutsche Vereinigung für Parlamentsfragen (DVParl), Leiter der Geschäftsstelle (2011–2012)[8]
2009: Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem: Leitender Komtur in Berlin (2011–2018) und Beauftragter der Deutschen Statthalterei für Archivierung und Ordensgeschichte (seit 2015)[6]
2015: Real Academia Sancti Ambrosii Martyris (Ehrenmitglied, Accademico d’onore)[9]
Der Parlamentarische Rat 1948–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, überarbeitete Neuausgabe, Göttingen 2008 und 2019, ISBN 978-3-525-36755-1. Neuauflage (= Bundeszentrale für politische Bildung BpB, Schriftenreihe. Band 10502). Bonn 2020, ISBN 978-3-7425-0502-6.
als Hrsg.: Die Entstehung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland 1949. Reclam-Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-15-017020-6.
La diplomazia pontificia. Da Silvestro I a Giovanni Paolo II. Jaca book, Mailand 1998, ISBN 88-16-43706-5. (franz. Übersetzung: La diplomatie pontificale de Sylvestre Ier à Jean-Paul II. Une vue d’ensemble. Traduit de l’allemand par Henri Cellérier, Préface par Bruno Neveu (= Histoire du christianisme). Edition du cerf, Paris 2001, ISBN 2-204-06452-1; La diplomacia pontificia. Desde papa Silvestre hasta Juan Pablo II (= Biblioteca de Autores Christianos) (= Iglesia y Sociedad: Para una Historia de Occidente. vol. 8). Paris 2001, ISBN 2-204-06452-1; span. Übersetzung: Madrid 2004, ISBN 84-7914-697-4).
Pius XII. und Deutschland. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-34026-5.
als Hrsg.: Die Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zum Heiligen Stuhl 1949–1966. Aus den Vatikanakten des Auswärtigen Amts. Eine Dokumentation. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2000, ISBN 3-412-03399-5.
Goldhagens unwillige Kirche. Alte und neue Fälschungen über Kirche und Papst während der NS-Herrschaft. Olzog, München 2003, ISBN 3-7892-8127-1.
Mitläufer, Feiglinge, Antisemiten? Katholische Kirche und Nationalsozialismus. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2009, ISBN 978-3-86744-065-3.
Der Deutsche Bundestag – 100 Fragen und Antworten. Nomos, Baden-Baden 2009, 2. Auflage. 2013, ISBN 978-3-8329-5608-0.
mit Dirk Kunze: Mit Frack im Parlament. Ein Beitrag zur parlamentarischen Kultur und politischen Symbolik im Deutschen Bundestag. Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-3525-2.
Geheim und effektiv. Über 1000 Jahre Diplomatie der Päpste. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2010, ISBN 978-3-86744-150-6.
Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages 1990 bis 2010. Nomos, Baden-Baden 2011, ISBN 978-3-8329-6237-1.
Vom Jerusalempilger zum Grabesritter. Geschichte des Ritterordens vom Heiligen Grab. (= Propyläen des christlichen Abendlandes. Band 1). Patrimonium-Verlag, Aachen 2016, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-86417-055-3.
Pius XII. – Ein Papst für Deutschland, Europa und die Welt. (= Propyläen des christlichen Abendlandes. Band 2). Patrimonium-Verlag, Aachen 2018, ISBN 978-3-86417-114-7.
Reichskirche und politischer Katholizismus. Aufsätze zur Kirchengeschichte und kirchlichen Rechtsgeschichte der Neuzeit. (= Propyläen des christlichen Abendlandes. Band 3). Patrimonium-Verlag, Aachen 2019, ISBN 978-3-86417-120-8.
Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. Bio-Bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 19. Ausgabe, Saur Verlag, München 2003, S. 750 f.
Nicolè Alexander: Schwergewicht mit neuen Akzenten. In: Blickpunkt Bundestag. Heft 1/2006, S. 55.
Wolfram Weimer (Hrsg.): Who is Who der Katholiken. Ausgabe 2013/2014, Pattloch, München 2012, S. 151.
Reimund Haas: Die Kölner Nuntiatur (1584–1794). Bemerkungen zu Michael F. Feldkamps Werk „Studien und Texte zur Geschichte der Kölner Nuntiatur 1–4“. In: Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte, Band 61, 2014, ISBN 978-3-412-22367-0, S. 274–283.
Sebastian Prinz: Mit Energie und Herzblut. Für Dr. Michael F. Feldkamp ist die Katholische Kirche wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand und Heimat zugleich (= Gesichter und Geschichten. Band 3). herausgegeben von Markus Nowak im Auftrag des Erzbistums Berlin, Leipzig 2020, ISBN 978-3-7462-5794-5, S. 106–110 (PDF).
↑ abcdefghGabriele Pollert: „Von Karl dem Großen bis Angela Merkel mache ich alles“. Der Historiker Dr. Michael F. Feldkamp im Porträt. In: Unser Frohnau. März 2015, S.22 (unserfrohnau.de [abgerufen am 22. August 2019]).
↑Sebastian Prinz: Mit Energie und Herzblut. Für Dr. Michael F. Feldkamp ist die Katholische Kirche wissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand und Heimat zugleich (= Gesichter und Geschichten. Band 3). herausgegeben von Markus Nowak im Auftrag des Erzbistums Berlin, Leipzig 2020, ISBN 978-3-7462-5794-5, S. 107.
↑Alexander Weinlein: 20 Miniaturen aus 75 Jahren. In: Das Parlament. Nr. 36–37 vom 31. August 2024, S. 13.
↑ abcFeldkamp, Michael F. In: Patrimonium Verlag. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2019; abgerufen am 26. März 2021.
↑Getriebene der Anspruchshaltung ihrer Wähler. Bericht des Forums „Parlament und Regierung – Getriebene der Finanzmärkte?“(Volltext Online auf im Textarchiv des Bundestages, KW 47/2011, abgerufen am 20. August 2019).
↑Bild von Michael F. Feldkamp mit Ordenszeichen (Halskreuz) (jpg); auf der Website academiasanctiambrosii.it, Mai 2015, abgerufen am 20. August 2019.