Michael Heckert (* 29. Oktober 1950 in Halle an der Saale) ist ein zeitgenössischer Maler, der sich dem abstrakten Expressionismus widmet. Inhaltlich beschäftigt sich der überaus einfühlsame Künstler mit dem Phänomen des Weiblichen. Hier wurde er zu Beginn von dem US-amerikanischen Maler Willem de Kooning beeinflusst.
Aufgewachsen ist Michael Heckert in Ostwestfalen, wo er eine Kaufmannslehre absolvierte. Anschließend studierte er von 1976 bis 1982 an der HBK Braunschweig bei den Professoren Alfred Winter-Rust, Lienhard von Monkiewitsch und Peter Voigt Malerei. Danach arbeitete er als freier Künstler in Köln, Bonn und Port-au-Prince, Haiti. Aktueller Atelierstandort ist Brieselang im Landkreis Havelland.
Schon im Kindesalter entdeckte er sein außergewöhnliches künstlerisches Talent für die Malerei und beeindruckte damit Familie, Freunde, Lehrer und Mitschüler. Für ihn war klar, Maler zu werden. Seine Eltern betrachteten seine Leidenschaft als „brotlose Kunst“ und zwangen ihn zu einer Lehre als Groß- und Außenhandelskaufmann, um den elterlichen Haushalt finanziell zu unterstützen. Nach elf wenig erfolgreichen Jahren in diesem Beruf, schaffte er es trotz eines Hauptschulabschlusses, ein Studium der Freien Kunst in der HBK Braunschweig mit herausragenden Leistungen abzuschließen.
Seine erste Ausstellung in Köln 1982 in der Galerie Heinz Holtmann, der auch sein erster Galerist war, wurde ein großer Erfolg, dem sich viele weitere anschlossen. Seine Sehnsucht nach Grenzenlosigkeit im Ausdruck führte 1984 zu einer Veränderung in seinem Malstil: er wendete sich von der halbfigürlichen Malerei ab und suchte seine Ausdrucksweise in der völlig abstrakten Malerei zu verwirklichen. Trotz der starken Beeinflussung de Koonings entwickelte er eine eigene Form für seinen künstlerischen Inhalt. Ausstellungen im In- und Ausland folgten, ebenso Reisen durch die USA, Karibik, Südamerika.
Private Gründe führten den Künstler von 2007 bis 2012 nach Haiti, mit Wohnsitz in der Hauptstadt Port-au-Prince, wo er auf neue Eindrücke und Herausforderungen stieß. Die lokale Kunst, die sich überwiegend mit Voodoo und dem Lebensalltag der haitianischen Bevölkerung auseinandersetzt, inspirierten ihn weniger. Beeindruckender war für ihn das karibische Lebensgefühl, beeinflussend für seine Kunst eher die lokalen Farben: das tägliche Blau des Himmels, das immerwährende Grün der Vegetation, das glänzende Schwarz verschwitzter Haut der Haitianer, das Blutrot des heimischen Verandafußbodens. Eine entscheidende Zäsur erfuhr der Künstler aber durch das Erdbeben von 2010. Die Erfahrung der eigenen Sterblichkeit angesichts dieses Desasters von politischen Unruhen, Hurricanes, Choleraepidemien und die fortgesetzte Traumatisierung durch das Beben veränderten seine Haltung zum eigenen Leben und erzwangen eine neue Sichtweise auf sein künstlerisches Schaffen. Das Ergebnis war eine Rückbesinnung auf seine bereits in den 90er Jahren begonnenen Fotoübermalungen, die er nun ausbaute und konsequent weiterführte. Er entwickelte eine neue Form der Verbindung zwischen Fotografie und Malerei.
In den letzten Jahren entdeckte Heckert seine väterlichen Wurzeln, die einige Jahrhunderte zurück reichten bis in die Glashüttenindustrie im Riesengebirge, Berlin und Osteuropa. Heckerts Vorfahren waren vorwiegend in der Glasproduktion tätig, vom Fenster bis zu preisgekrönten kunsthandwerklichen Erzeugnissen. Der Zweite Weltkrieg und die Gründung der DDR zerstörten die Dynastie.
Personendaten | |
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NAME | Heckert, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 29. Oktober 1950 |
GEBURTSORT | Halle an der Saale |