Michael Löwe (Boxer)

Michael Löwe
Daten
Geburtsname Mihai Leu
Geburtstag 13. Februar 1969
Geburtsort Hunedoara
Nationalität Rumänisch
Gewichtsklasse Weltergewicht
Größe 1,72 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 28
Siege 28
K.-o.-Siege 10
Niederlagen 0
Profil in der BoxRec-Datenbank

Michael Löwe (* 13. Februar 1969 in Hunedoara, Kreis Hunedoara; gebürtig Mihai Leu) ist ein ehemaliger rumänischer Boxer, der einen WBO-Titel im Weltergewicht hielt.

Der Sohn eines Ehepaares, das eine Gastwirtschaft betrieb, begann im Alter von acht Jahren in seiner Heimatstadt Hunedoara mit dem Boxsport. Er wurde rumänischer Jugendmeister.[1]

Löwe gewann als Amateur für Rumänien 1987 in Havanna die Juniorenweltmeisterschaft im Halbweltergewicht. Er besiegte dabei im Finalkampf Eamonn Loughran. 1987 setzte er sich bei einem Turnier im griechischen Patras von der rumänischen Mannschaft ab.[1] Leu kam über Frankreich nach Deutschland. Dort weilte er erst in Kaiserslautern und trainierte ab Februar 1988[1] bei Bayer 04 Leverkusen.[2] Er wurde für diesen Verein zwei Mal Deutscher Meister (1989 und 1990) im Weltergewicht. 1989 besiegte er im Finale Frank Ruf (5:0)[3] und 1990 Arthur Mattheis (4:1)[4]. Beim Weltcup-Turnier 1990 in Dublin startete er für Deutschland und ihm gelang ein dritter Rang im Weltergewicht. Seine Bilanz als Amateur waren 190 Siege und zehn Niederlagen.

1991 wurde er unter dem Namen „Michael Löwe“ in Deutschland Profi bei Universum Box-Promotion. Im Februar 1993 brachte Universum-Chef Klaus-Peter Kohl für den in Untersuchungshaft sitzenden Löwe, dem Urkundenfälschung vorgeworfen wurde, eine Kaution von 50 000 D-Mark für Löwe auf, damit dieser seinen Kampf gegen den Briten Wayne Green bestreiten konnte.[5] Im September 1993 wurde Löwe in Leverkusen wegen Urkundenfälschung zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.[6] Im Juni 1996 erlitt er bei einem Verkehrsunfall schwere Verletzungen.[7]

Löwe gewann bis 1997 26 Mal gegen wenig namhafte Gegner im Weltergewicht. Dann gewann er am 22. Februar 1997 den vakanten Titel der WBO gegen den Panamaer Santiago Samaniego, wurde aber von keinem Fachblatt als echter Weltmeister anerkannt. Am 26. September 1997 verteidigte er den Gürtel umstritten gegen den bei den Profis gescheiterten irischen Olympiasieger Michael Carruth. Danach beendete er ungeschlagen seine Karriere und wurde in Rumänien Rallyefahrer sowie Veranstalter von Rallyerennen.[8]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Ein Löwe lernt das Kämpfen. In: Hamburger Abendblatt. 17. September 1991, abgerufen am 8. Januar 2023.
  2. Cum a rămas Mihai Leu fără 20.000 de mărci și-a trebuit să lucreze la un abator. Abgerufen am 29. Juli 2022 (rumänisch).
  3. FRG National Championships - West Berlin - October 23-28 1989. Abgerufen am 29. Juli 2022.
  4. 68.German National Championships - Hamburg - October 24-27 1990. Abgerufen am 29. Juli 2022.
  5. Schluß mit den Freundlichkeiten. In: Hamburger Abendblatt. 13. Februar 1993, abgerufen am 29. März 2023.
  6. Kurz notiert. In: Hamburger Abendblatt. 30. September 1993, abgerufen am 19. Juni 2023.
  7. Michael Löwe außer Lebensgefahr. In: Hamburger Abendblatt. 27. Juni 1996, abgerufen am 12. November 2023.
  8. Boxstall Universum: Was wurde aus den Stars? Abgerufen am 22. September 2019.
VorgängerTitelNachfolger
José Luis LópezBoxweltmeister im Weltergewicht (WBO)
22. Februar 1997–1997
Achmed Kotijew