Michail Georgijewitsch Gelowani (georgisch მიხეილ გელოვანი; * 25. Dezember 1892jul. / 6. Januar 1893greg. in Lasuria, Gouvernement Kutaissi, Russisches Kaiserreich; † 21. Dezember 1956 in Moskau) war ein sowjetischer Schauspieler und Regisseur georgischer Herkunft. Als Darsteller Stalins in den Monumentalfilmen von Micheil Tschiaureli prägte er das öffentliche Bild des sowjetischen Diktators und trug zum Personenkult bei, der um ihn gebildet wurde.
Michail Gelowani stammte aus dem Adelshaus Gelowani. Sein Vater war Fürst Georgij Gelowani, seine Mutter Prinzessin Agrafine Tschikowani, Tochter des Fürsten Iwane Tschikowani. Seit 1913 war er Schauspieler, 1924 spielte er in seiner ersten Filmrolle. 1938 spielte er in dem Film Aus dem Funken... erstmals Josef Stalin. Danach wurde er auf Anweisung Stalins bis 1953 regelmäßig als Stalin-Darsteller eingesetzt. Ausnahme war lediglich der 1939–1941 entstandene Film Perwaja konnaja (dt. Die erste Reiterarmee), bei dem sein georgischer Akzent als störend für das russische Publikum empfunden wurde.
Die Stalin-Darstellung Gelowanis entsprach dem von der Propaganda etablierten Bild. Ausdrucksmittel waren vor allem dozierende Gesten mit erhobenem Zeigefinger und entsprechenden Handbewegungen als weiser Lehrer, überlegen-verschmitztes Lächeln, Jovialität gegenüber jungen Untergebenen, Strenge und Entschlossenheit bei wichtigen militärischen Entscheidungen. Auf westliche Betrachter wirkt er oft schwerfällig und hölzern.
Gelowanis Darstellung gefiel Stalin, weil er ihn so spielte, wie er gern gesehen werden wollte. Zwar wirke Gelowani auf der Leinwand schöner als er selbst, sagte Stalin, doch habe er nach manchen Filmen den Eindruck, er sei es selbst. Tatsächlich war Gelowani größer als Stalin und sah ihm nicht sehr ähnlich. Zeitweise wurde er als Stalin-Darsteller durch Alexei Diki verdrängt, der den schnarrenden Akzent des Moskauer Adels benutzte, der aber offenbar enttäuschte.
Weil das Image Gelowanis mit dem Personenkult um Stalin verbunden war, erhielt er nach dessen Tod 1953 und wegen der folgenden Entstalinisierung kaum noch Aufträge.
Der 1953 entstandene Film Wichri wraschdebnije (dt. Feindlicher Wirbelwind) von Michail Kalatosow mit Michail Kondratjew (Lenin), Wladimir Jemeljanow (Felix Edmundowitsch Dserschinski), Leonid Ljubaschewski (Swerdlow) und Wladimir Solowjow (Kalinin) kam nach Beginn der Entstalinisierung in die DDR-Kinos. Deshalb wurde Gelowanis Part als Kampfgenosse Lenins aus dem Film geschnitten.
Stalin-Darstellungen ihm zugeschrieben seit 1946 (antisemitische Phase), der Darsteller war jedoch der jüdische Schauspieler Semjon Goldschtab:
Personendaten | |
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NAME | Gelowani, Micheil |
ALTERNATIVNAMEN | Gelowani, Michail Georgijewitsch; მიხეილ გელოვანი (georgisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Schauspieler und Regisseur georgischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1893 |
GEBURTSORT | Lasuria, Gouvernement Kutaissi, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1956 |
STERBEORT | Moskau |