Milder Mauerpfeffer | ||||||||||||
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Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sedum sexangulare | ||||||||||||
L. |
Der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare L., Syn.: Sedum mite Gilib., Sedum boloniense Lois.) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fetthennen (Sedum) in der Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Diese Art ist sehr formenreich.
Der Milde Mauerpfeffer ist ein überwinternd grüner Chamaephyt, der Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht. Die sechszeilig angeordneten Laubblätter besitzen am Grund einen spornartigen Ansatz, sind wurstförmig, 3 bis 7 Millimeter lang und ungefähr 1,5 Millimeter breit. Sie schmecken nicht bitter. Er ist rasenbildend dadurch, dass die Grundachse stark verzweigt ist und blühende wie nichtblühende Sprosse treibt.[1] Die Blätter sind an den nichtblühenden Sprossen dicht sechszeilig angeordnet.[1]
Die Blüten sind kurz gestielt und stehen in verzweigten Wickeln.[1] Sie sind zwittrig, radiärsymmetrisch und fünf- bis sechszählig. Die 5 Kelchblätter sind eiförmig, stumpf und 2 bis 2,3 Millimeter lang.[1] Die fünf bis sechs Kronblätter sind 3,5 bis 5 Millimeter lang[1], spitz und sattgelb gefärbt. Es sind zwei Kreise mit je 5 Staubblättern vorhanden. Die Staubblätter sind 3 bis 4 Millimeter lang. Die Fruchtknoten sind frei. Es werden Balgfrüchte gebildet. Sie sind sternförmig ausgebreitet, 3 Millimeter lang und in ein 0,7 bis 1 Millimeter langes Stylopodium zugespitzt.[1] Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli, in manchen Gegenden auch bis September.[1]
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 74.[2]
Der Milde Mauerpfeffer kommt im warmgemäßigten bis gemäßigten Europa in Felsfluren, Sandtrockenrasen, Mauern, Bahnanlagen und trockenen Kiefernwäldern vor. Er ist eine Charakterart der Klasse Sedo-Scleranthetea, kommt aber auch in Gesellschaften der Klassen Festuco-Brometea, Asplenietea trichomanis oder des Verbands Erico-Pinion vor.[2] Er steigt von der Ebene bis in die alpine Stufe auf. In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil am Aufstieg von Holzgau zur Jöchelspitze bis zu 1300 Metern Meereshöhe auf.[3] Im Puschlav erreicht er 1900 Meter, am Monte Baldo 2050 Meter Meereshöhe.[1] Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+w+ (trocken aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]
Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist auf Europa beschränkt.[5] Ursprünglich kommt die Art vor in Frankreich, der Schweiz, Italien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Österreich, Polen, Ungarn, in der früheren Tschechoslowakei, im früheren Jugoslawien, in Albanien, Bulgarien, Rumänien, in der Ukraine, in Belarus, im Baltikum, in Finnland und in Schweden. Sie ist ein Neophyt in Großbritannien, Irland, im nordwestlichen europäischen Russland, in Norwegen, in Nordamerika und in Tasmanien.[6]
Die Balgfrüchte schließen sich bei trockenem Wetter und öffnen sich bei Regen.[1]
Die Pflanze enthält Alkaloide und die Heptose Sedoheptulose.[1]
Der Milde Mauerpfeffer wird zerstreut als Zierpflanze für Steingärten, Rabatten, Heidebeete und Kiesdächer genutzt.