Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Mintraching im Landkreis Regensburg, zum gleichnamigen Gemeindeteil der Gemeinde Neufahrn im Landkreis Freising siehe Mintraching bei Freising.
Der Ort Mintraching liegt etwa 17 km südöstlich von Regensburg. Einst lag der Ort der Mitten in der Mintrachinger Au, einem Feuchtgebiet der Pfatter. Noch heute ist die Erde um Mintraching besonders schwarz, was auf einen feuchte Gegend hindeutet.
Jägerhaus, Kleingilla, Neuallkofen und Neusengkofen wurden erst in der Zeit nach dem 1. Mai 1978 und vor dem 25. Mai 1987 zu amtlich benannten Gemeindeteilen.[5][6]
Es gibt die Gemarkungen Mangolding, Mintraching, Moosham, Rosenhof, Scheuer, Sengkofen und Tiefbrunn.[7]
Mintraching wurde 768 erstmalig als Villa Munttrahinga erwähnt. Nach der Einteilung des Herzogtums Niederbayern in Ämter wurde Mintraching 1255 zum Amt ernannt, obwohl davon auszugehen ist, dass zu dieser Zeit noch keine Burg in Mintraching existierte. Dieses Amt entwickelte sich zum Landgericht Haidau weiter, das seinen offiziellen Sitz auf der Burg Haidau in Mangolding hatte, die Gerichtssitzungen wurden aber dennoch im
Unteren Schloss Mintraching abgehalten.[8] Nachdem dieses Schloss im 18. Jahrhundert verfallen war, wurde der Gerichtssitz ins Schloss Pfatter verlegt. Neben den bayerischen Herzögen waren die Lerchenfelder und das Stift Niederalteich Grundbesitzer im Ort. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Mangolding, Moosham (mit dem im Jahr 1946 eingemeindeten Ort Tiefbrunn[9]) und Sengkofen sowie Gebietsteile der Gemeinden Köfering (Scheuer, Scheuermühl) und Rosenhof eingegliedert.[10][11]
In Mintraching wird ein umfangreicher Mischdialekt aus mittelbayrischem und nordbayrischem Dialekt gesprochen, wobei die Mintrachinger nicht wie das restliche südliche Regensburger Umland, laut Josef Fendl, zum Mittelbayrischen, sondern zum Nordbayrischen tendieren und dadurch der Zwielautou sehr stark ausgeprägt ist.
Mit 78,2 % oder in absoluten Zahlen 3691 Einwohnern stellt die römisch-katholische Kirche die größte Religionsgemeinschaft in der Gemeinde Mintraching dar. Im Ort Mintraching selbst ist der römisch-katholische Glaube mit 90,4 % im Jahre 2022 (absolute Zahlen: 1906 von 2109 Einwohnern) noch stärker vertreten. Die nächstgrößere Religionsgemeinschaft sind mit 6,8 % der Einwohner, so die Statistik von Citypopulation, die Angehörigen der Evangelisch-lutherischen Kirche, die der Pfarrei Neutraubling angehören.
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 haben von den 3904 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Mintraching 2640 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 67,62 % lag.[12]
Erste Bürgermeisterin ist seit dem 1. Mai 2014 Angelika Ritt-Frank (SPD).[13] Bei den Kommunalwahlen vom 15. März 2020 wurde sie mit 69,43 % der Stimmen wiedergewählt.[14]
Wappenbegründung: Das Wappen setzt sich aus den zwei Wappen der ehemaligen Grundherren von Mintraching zusammen. Das Hochstiftswappen, ein silberner Schrägbalken im roten Feld, leitet sich vom Bischof Sigirich von Regensburg ab und der grüne Dreiberg im goldenen Feld der Benediktiner von der Abtei Niederalteich.
Die Ortsmitte Mintraching wird durch die Pfarrkirche St. Mauritius (erbaut Ende des 17. Jahrhunderts) und die Kapelle St. Leonhard (erbaut im Pestjahr 1713) geprägt. Die Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert besitzt eine klassizistische Ausstattung (Seitenaltäre von 1730) und eine Spiegeldecke. Neben dem Hochaltar jüngeren Datums stehen die Figuren des Heiligen Johannes Nepomuk und des Heiligen Franz Xaver aus der Barockzeit. Bemerkenswert sind auch die Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert. 1922 schuf der Maler Josef Wittmann einen Freskenzyklus.
Im Pfingstwinkel nahe dem Ort befindet sich ein Pestgrab mit 43 Toten aus dem Pestjahr 1713.
↑Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 380 der Beiträge zur Statistik Bayerns (Volkszählung vom 27. Mai 1970, Gebietsstand 1. Mai 1978). München 1978, S. 128 (Digitalisat)
↑Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 13. September 2022, abgerufen am 8. September 2023.
↑Diethard Schmid: Regensburg II. In: Historischer Atlas von Bayern: Altbayern. Band66. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2014, ISBN 978-3-7696-6558-1, S.198 (google.de [PNG; 194kB; abgerufen am 2. September 2022]).
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.555.