Mitella | ||||||||||||
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Rauhaarige Bischofskappe (Mitella caulescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mitella | ||||||||||||
L. |
Mitella, auch manchmal Bischofskappen[1][2] genannt, ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Sie besitzt ein disjunktes Areal auf der Nordhalbkugel: hauptsächlich in Japan, aber auch in China, Taiwan, Korea, Mongolei, Russland und Nordamerika.
Mitella-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und erreichen je nach Art Wuchshöhen von meist 6 bis 55 (2 bis 65) cm. Sie bilden kriechende, kurze Rhizome als Überdauerungsorgane und es können Stolonen vorhanden sein. Die unterirdischen Teile der Stängel besitzen meist haltbare, schuppenförmige Blattbasen. Die gestreckten bis aufrechten, kaum bis intensiv drüsig behaarten Stängel besitzen keine oder wenige (ein bis drei) wechsel- oder gegenständige Laubblätter. Die meisten Laubblätter stehen in einer grundständigen Blattrosette zusammen und sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die kaum bis intensiv drüsig behaarten Blattstiele sind meist relativ lang. Die einfachen, fiedernervigen Blattspreiten sind ei-, herz- oder nierenförmig mit herzförmiger bis stumpfer Basis und meist schwach gelappt. Der Blattrand ist gekerbt bis gezähnt. Die Blattoberfläche ist je nach Art glatt bis unterschiedlich stark drüsig behaart. Die Nebenblätter sind trockenhäutig.
In einem gestreckten, traubigen Blütenstand stehen über schuppenförmigen Tragblättern an Blütenstielen 2 bis 60 Blüten; selten stehen die Blüten einzeln. Die relativ kleinen Blüten sind zwittrig und fünfzählig mit doppelten Perianth. Die grünen, weißen, grünlich-weißen oder grünlich-gelben Blütenbecher (Hypanthium) sind mehr oder weniger auf voller Länge mit dem Fruchtknoten verwachsen; der freie Bereich ist höchstens 1,5 mm lang. Die fünf Kelchblätter sind weiß, grünlich-weiß, grünlich-gelb und manchmal purpurfarben getönt. Die fünf weißen, grünlichen, grünlich-weiß, grünlich-gelben, weißlich-grünen und manchmal rosa- oder purpurfarben getönt Kronblätter sind schlank genagelt und meist fiederteilig, selten ungelappt. Manchmal fehlen Kronblätter. Es sind ein oder zwei Kreise mit je fünf Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem fast oberständigen bis fast unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten auf mehr oder weniger der ganzen Länge verwachsen. In zwei parietalen Plazenten liegen die Samenanlagen. Die zwei Griffel enden jeweils in einer Narbe. Die Blütezeit reicht von Juli bis August.
Die zweischnabeligen Kapselfrüchte enthalten vier bis viele Samen. Die Kapselfrüchte öffnen sich zwischen den beiden kurzen Fruchtschnäbeln, die Reste der Griffel darstellen. Die rötlich-purpurfarbenen bis dunkelbraunen oder schwärzlichen, glänzenden Samen sind eiförmig bis schmal ellipsoid, 1 bis 1,4 mm lang und fast glatten oder narbig (tuberculat).
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 7.
Die Gattung Mitella besitzt ein disjunktes Areal hauptsächlich in Japan, aber auch in China (zwei Arten), Taiwan, Korea, Mongolei, Russland und Nordamerika (neun Arten).
Die Gattung Mitella wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 406[3] aufgestellt. Typusart ist Mitella diphylla L.
Der Gattungsname Mitella leitet sich vom lateinischen Wort mitra für Turban oder Kopfbekleidung und der Verkleinerungsform -ella ab und bezieht sich auf die bischofskappenförmige Frucht.
Synonyme für Mitella L. sind: Drummondia DC., Mitellastra Howell, Mitellopsis Meisn., Ozomelis Raf., Pectiantia Raf.[4]
In dem hier dargestellten Umfang ist die Gattung Mitella polyphyletisch (D. E. Soltis et al. 1990, Soltis & R. K. Kuzoff 1995). Die letzten molekulargenetischen Untersuchungen ergaben, dass sich drei Kladen klar abzeichnen, was wohl zukünftig dazu führt, dass in drei Gattungen aufgeteilt wird. Es ist aber eine gültige Veröffentlichung abzuwarten. Conimitella williamsii (D.C.Eaton) Rydb. ist aber schon als einzige Art einer reaktivierten Gattung ausgegliedert.
Die Gattung Mitella enthält etwa 20 Arten[5]:
Über eine Nutzung durch den Menschen ist wenig bekannt. Die winterharten Arten eignen sich als Zierpflanzen in den Gemäßigten Gebieten.
Bei Mitella diphylla wurden die medizinischen Wirkungen untersucht.[7][8]
Es gab auch die Tiergattung Mitella, siehe Pollicipes pollicipes Gmelin 1789, Syn.: Mitella pollicipes Gmelin 1789, eine Entenmuschel aus der Klasse der Rankenfußkrebse.