Montcaret Mont Caret | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Bergerac | |
Kanton | Pays de Montaigne et Gurson | |
Gemeindeverband | Montaigne Montravel et Gurson | |
Koordinaten | 44° 52′ N, 0° 4′ O | |
Höhe | 8–108 m | |
Fläche | 17,07 km² | |
Einwohner | 1.429 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 84 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24230 | |
INSEE-Code | 24289 | |
Website | http://www.montcaret.fr/ | |
Montcaret – Kirche Saint-Pierre-ès-Liens |
Montcaret (okzitanisch Mont Caret) ist eine südwestfranzösische Gemeinde mit 1429 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine.
Montcaret liegt in einer Höhe von etwa 35 Metern ü. d. M. im Westen des Départements Dordogne. Die nächstgelegene größere Stadt ist das etwa 38 Kilometer (Fahrtstrecke) östlich gelegene Bergerac, der Hauptort des Arrondissements. An der östlichen Gemeindegrenze verläuft das Flüsschen Estrop.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2017 |
Einwohner | 1062 | 1045 | 1037 | 1071 | 1099 | 1211 | 1343 | 1455 |
Auch im 19. Jahrhundert hatte die Gemeinde meist um die 1000 bis 1200 Einwohner.
In früheren Zeiten lebten die Einwohner der Gemeinde als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau und ein wenig Viehwirtschaft gehörten. Bereits seit mittelalterlicher Zeit wurde ein Teil des in der Gegend produzierten Weines in Fässern und auf Flößen oder Lastkähnen über die Dordogne und die Häfen an der Gironde nach England verschifft. Die Böden des Gemeindegebietes gehören heute zum Weinbaugebiet Montravel, doch spielt auch die Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.
Im 1. Jahrhundert n. Chr. entstand ein großes römisches Landgut (villa rustica), das im 4. Jahrhundert neugebaut und bis ins 5. Jahrhunderts genutzt wurde.[1] Ein Benediktinerkloster entstand in merowingischer Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Mons Caretus stammt aus dem Jahr 1081. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts etablierte sich der protestantische Glaube auch in den ländlichen Regionen im Südwesten Frankreichs. Gleich zu Beginn der Hugenottenkriege (1562–1598) geriet auch Montcaret in den Strudel der Auseinandersetzungen. Trotz des von Heinrich IV. im Jahr 1598 erlassenen Edikts von Nantes brachen die religiös motivierten Unruhen nach der Ermordung des Königs (1610) erneut aus. Am 22. Februar 1622 wurde der Ort von den Soldaten Ludwigs XIII. unter der Führung des Herzogs von Elbeuf eingenommen und verwüstet; viele Frauen wurden vergewaltigt und viele Männer getötet.