Montfermeil | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Île-de-France | |
Département (Nr.) | Seine-Saint-Denis (93) | |
Arrondissement | Le Raincy | |
Kanton | Tremblay-en-France | |
Gemeindeverband | Métropole du Grand Paris und Grand Paris Grand Est | |
Koordinaten | 48° 54′ N, 2° 34′ O | |
Höhe | 62–117 m | |
Fläche | 5,45 km² | |
Einwohner | 27.980 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 5.134 Einw./km² | |
Postleitzahl | 93370 | |
INSEE-Code | 93047 | |
Website | http://www.ville-montfermeil.fr/ | |
Hôtel de Ville |
Montfermeil ist eine französische Gemeinde im Département Seine-Saint-Denis in der Region Île-de-France mit einer Fläche von 545 Hektar und 27.980 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021).[1] Der Ort ist etwa 20 km östlich von Paris oberhalb von Chelles in einer Höhenlage von 116 m in eine Hügelkette eingebettet, die vom Ufer der Marne ansteigt. Er grenzt an den Wald von Bondy. Die Einwohner werden Montfermeillois genannt.
Der Ort, bei dem es archäologische Fundstätten mit Werkzeugen und Waffen aus dem Neolithikum gibt, wurde 1122 als Monte Firmo erstmals urkundlich erwähnt, im Jahr 1124 als Montfermolio. Der Name bedeutet „geschlossener Berg“ oder „befestigter Berg“.
Im Mittelalter gründete der Lehnsherr Adam de Montfermeil ein Priorat (1164) in dem heute Val d'Adam genannten Tal. Während des Hundertjährigen Krieges besetzten die Engländer den Marktflecken, durch den am 12. September 1429 Jeanne d’Arc zog.
Heinrich IV. gründete den Sankt-Michaels-Jahrmarkt (Foire de la Saint-Michel) und gewährte das Privileg zur Abhaltung eines zweimal in der Woche stattfindenden Marktes.
Im 17. Jahrhundert errichtete Michel Chamillart, Minister Ludwigs XIV. das Schloss, 1742 wurde die alte Mühle aus dem Jahr 1575 durch eine neue ersetzt und 1782 legte man sumpfige Gelände durch die Aushebung des étang des Sept-Iles („Teich der Sieben Inseln“) trocken.
Nach Ausbruch der Französischen Revolution fiel die Kirche teilweise der Zerstörungswut der Revolutionäre zum Opfer.
Im 19. Jahrhundert entstanden die für das Zweite Kaiserreich typische Villen des Großbürgertums, bevor der Ort am Ende des Deutsch-Französischen Krieges von deutschen Truppen besetzt wurde. Im Jahr 1896 (?) parzellierte und verkaufte Graf von Nicolaï die Domäne von Montfermeil. Das Schloss wurde 1922 abgerissen. Danach verwandelte sich die bis dahin ländliche Gemeinde, wie viele andere Pariser Vororte, durch die fortschreitende Verstädterung und immer dichtere Besiedlung der Banlieue und dehnte sich aus.
Seit den 1970er Jahren entstanden wie in vielen Pariser Vororten Hochhäuser in Plattenbauweise, die heute vor allem von Einwanderern aus dem Maghreb und Subsahara-Afrika bewohnt und von sozialen Problemen geprägt sind. Im Jahr 2002 wurde in Montfermeil der mutmaßlich der Frankfurter Gruppe von Al-Qaida angehörende Terrorist Slimane Khalfaoui verhaftet. Er soll zwei Jahre zuvor ein Attentat vorbereitet haben, das auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt verübt werden sollte.[2]
Nachdem Teile Montfermeils bereits von den Unruhen in Frankreich 2005 betroffen waren, kam es auch im Frühjahr 2006 zu erheblichen Übergriffen, bei denen mit Baseballschlägern bewaffnete Jugendliche das Wohnhaus des UMP-Bürgermeisters Xavier Lemoine mit Steinen bewarfen. Wegen der Unruhen beschloss die französische Regierung, neben Clichy-sous-Bois auch Montfermeil besonders zu fördern.[3]
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Montfermeil
Montfermeil ist Endpunkt eines Zweiges der Linie 4 der Pariser Straßenbahn.
In Montfermeil haben folgende Persönlichkeiten gewohnt: