Montmélian | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Savoie (73) | |
Arrondissement | Chambéry | |
Kanton | Montmélian | |
Gemeindeverband | Cœur de Savoie | |
Koordinaten | 45° 30′ N, 6° 3′ O | |
Höhe | 256–1200 m | |
Fläche | 5,69 km² | |
Einwohner | 4.041 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 710 Einw./km² | |
Postleitzahl | 73800 | |
INSEE-Code | 73171 | |
Website | www.montmelian.com | |
Blick auf Montmélian vom Rocher du Guet aus |
Montmélian ist eine französische Gemeinde mit 4041 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Kanton Montmélian im Arrondissement Chambéry. Die Einwohner werden Montmélianais genannt.
Montmélian liegt in der Combe de Savoie im Grésivaudan-Tal am rechten Ufer der Isère etwa zehn Kilometer südöstlich von Chambéry. Umgeben wird Montmélian von den Nachbargemeinden La Thuile im Norden, Cruet im Nordosten, Arbin im Osten, La Chavanne im Südosten, Sainte-Hélène-du-Lac im Süden sowie Porte-de-Savoie im Westen. Die Gemeinde liegt innerhalb des Regionalen Naturparks Massif des Bauges. Durch die Gemeinde führen die früheren Route nationale 6 und 523.
Montmélian liegt im Weinbaugebiet Savoyen. Als Weißweine werden der Roussette de Savoie und der Weiß-, Rosé- und Rotwein Vin de Savoie.
Für die Herzöge von Savoyen war die Ortschaft Montmélian mit der Burganlage Miolans von erheblicher strategischer Bedeutung. Ende des 12. Jahrhunderts residierte die Familie in Montmélian. Die Zitadelle war im 15. Jahrhundert europaweit bekannt. 1600 kam es hier zur Schlacht von Montmélian zwischen dem Herzogtum Savoyen und dem Königreich Frankreich.
Als sich Frankreich im Zweiten Weltkrieg unter deutscher Besatzung befand, ließ das mit den Nazis kollaborierende Vichy-Regime in der Kaserne Montfort ein Internierungslager für Spanienflüchtlinge und ausländische Juden einrichten. Ab Montmélian deportiert wurden Elsa Balsam, geborene Klein (28 Jahre alt), Martha Bodenheimer (32), Frédérique Frank, geborene Rottenheimer (52), Anna Krell, geborene Kapustin (35), Martha Rothschild (43), Erna Schneemann (35) und Tilly Wurmser (51). Sie wurden am 9. September 1942 über das Sammellager Drancy deportiert und starben in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Jeanne Lévy (21) und Else Schmeiter, geborene Korn (34), überlebten.[1]
Am 24. April 1944 durchsuchten deutsche Soldaten und die Milice française Montmélian nach Widerstandskämpfern. Michel Charvier und Alessandro Munoz wurden deportiert. Auch Louis Cartier-Moulin wurde gefasst und ins KZ Neuengamme gebracht, er überlebte und kehrte zurück. Weitere Deportierte waren Eugène Berthier († 20. April 1945, Mauthausen), Renée Berthier (Ravensbrück, überlebt), Jean-Paul Bataillard († 25. März 1945, Mauthausen), Michel Charvier († Mai 1945, Wabbedin) und Marc Bartoli (erschossen). Montmélian wurde am 25. August 1944 von der Résistance und US-Truppen befreit. Der PCF, die Femmes de France, CGT und CFTC bildeten das Comité de libération cantonal. Drei Personen aus Montmélian wurden für die Rettung von Juden als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet, nämlich Antoine Besson (1882–1971, Verleihung des Titels 2007) und Pierre Cugnet (1902–1965) und seine Frau Estelle Cugnet (1895–1964, Verleihung beide 2013).[1]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 | |
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Einwohner | 1583 | 2517 | 3585 | 4016 | 3930 | 3926 | 3933 | 4101 | |
Quellen: Cassini und INSEE |
Mit der deutschen Gemeinde Höchst im Odenwald in Hessen besteht seit 1966 eine Partnerschaft.