Der historische Ortskern liegt auf einem leicht ansteigenden Hang, etwa 450 m ü. M. Er wird von alten Tessiner Bürgerhäusern, Höfen und einigen Villen sowie den zwei Kirchen San Giovanni und Chiesa Sant’Anna gebildet. Letztere ist durch ihre Fresken aus der späten Barockzeit bekannt. In der Umgebung liegen einige Weinberge. An der Strasse nach Muggio ist in letzter Zeit ein Neubauviertel entstanden. Im Ort gibt es einen Kindergarten und eine Bibliothek. Die Schule müssen die Kinder im Nachbardorf Morbio Inferiore besuchen, auch der nächstgelegene Lebensmittelladen ist dort.
Auf dem Gebiet von Morbio Superiore liegt eine geologische Grabungsstelle mit fossilen Funden und freigelegten Erdschichten, die auch für Besucher zugänglich ist.
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1116 unter dem damaligen Namen Morbio de Supra, eine Gemeinde, die ursprünglich zu Balerna gehörte. 1591 bildete sie zusammen mit Sagno eine Unterpfarrei; dieses Dorf trennte sich 1802 davon.
Am 20. April 2008 wurde der Zusammenschluss der Gemeinden Bruzella, Cabbio, Caneggio, Morbio Superiore, Muggio und Sagno zur Gemeinde Breggia angekündigt. Die Gemeinde Muggio lehnte diese Fusion ab. Vom Grossen Rat des Kantons Tessin wurde jedoch eine Verfügung erlassen, weshalb Muggio beim Bundesgericht eine Beschwerde einreichte. Nach der Niederlage vor dem Bundesgericht fand die Fusion am 25. Oktober 2009 statt. Morbio Superiore bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde.[1]
Andrea Pozzi (* um 1510 in Morbio Superiore; † nach 1575 ebenda), Priester, Plebano für das Muggiotal[5]
Pietro Pozzi (* um 1785 in Morbio Superiore; † nach 1844 ebenda), Militär, Oberstkommandant der tessinischen Sicherheitskompagnie, Politiker, TessinerGrossrat, Mitglied des Kantonsgerichts[6]
Giuseppe Natale Ceppi (* 1821 in Morbio Superiore; † 1901 ebenda), Präsident der Ortsbürgergemeinde von Morbio Superiore[7]
Pietro, Giovanni, Ermenegildo und Giacomo Ceppi (* 1849, 1852, 1864, 1866 in Morbio Superiore), Söhne von Giuseppe Natale, sie emigrierten nach Santiago de Chile und waren dort Baumeister, Architekten und Marmorunternehmer[8]
Rolf Brem (1926–2014), Bildhauer, Zeichner, Grafiker mit Atelier in Morbio Superiore
Virgilio Gilardoni: Il Romanico. Catalogo dei monumenti nella Repubblica e Cantone del Ticino. La Vesconta, Casagrande S.A., Bellinzona 1967, S. 37, 436–437.
Flavio Maggi: Patriziati e patrizi ticinesi. Pramo Edizioni, Viganello 1997.
Giuseppe Martinola: Inventario d’Arte del Mendrisiotto. Band I, Edizioni dello Stato, Bellinzona 1975, S. 381–392.
Simona Martinoli u. a.: Morbio Superiore. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 479–481.
Johann Rudolf Rahn: I monumenti artistici del medio evo nel Cantone Ticino. Tipo-Litografia di Carlo Salvioni, Bellinzona 1894, S. 219.
↑Celestino Trezzini: Pietro Pozzi. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 5, Attinger, Neuenburg 1929, S. 476 (PDF Digitalisat), abgerufen am 12. Mai 2017.
↑Eros Ceppi: La storia dei quattro fratelli Ceppi emigrati da Morbio Superiore in Cile. In: Bollettino Genealogico della Svizzera Italiana. Numero 25,
Tipografia Menghetti, Poschiavo dicembre 2021,S. 7. (Foto)
↑Eros Ceppi: La storia dei quattro fratelli Ceppi emigrati da Morbio Superiore in Cile. In: Bollettino Genealogico della Svizzera Italiana. Numero 25,
Tipografia Menghetti, Poschiavo dicembre 2021, S. 7–30