Eine Moutza (griechisch μούτζα ) Mountza (μούντζα ) oder Faskeloma (φασκέλωμα ) ist eine traditionelle Geste der Beleidigung in Griechenland: Für die Geste werden alle Finger einer Hand oder beider Hände ausgestreckt und die Handfläche(n) in Richtung der zu beleidigenden Person in einer Vorwärtsbewegung gezeigt.
Die Geste erfolgt oft in Verbindung mit den Ausrufen na (να, 'hier'), orse (όρσε 'Da haben Sie es') oder par' ta (παρ' τα, 'nimm das'), sowie mit Schimpfworten. Je näher die Geste an dem Gesicht der anderen Person ist, desto drohender ist sie gedacht.
Eine noch offensivere Version wird erreicht, indem beide Hände benutzt werden, um die Geste zu verdoppeln. Dabei wird die Handfläche einer Hand gegen den Handrücken der anderen Hand geschlagen.[1]
Wenn Griechen mit den Fingern die Zahl 5 zeigen möchten, passen sie darauf auf, die Finger nicht zu sehr auszustrecken, oder die Handfläche in Richtung der anderen Person zu zeigen, damit es nicht mit einer Moutza verwechselt wird.
Der Ursprung der Geste kann bis ins Altertum zurückgeführt werden, als sie als Fluch verwendet wurde. Auch zu den Mysterien von Eleusis soll die Moutza Flüche gegen das Böse unterstützt haben. Damals wurde es faskéloma (φασκέλωμα) genannt; dieses Wort und die Variante faskelo sind noch Synonyme von Moutza.
Später wandelte sich der Name zu Moutza. Nach dem Strafgesetzbuch des Byzantinischen Reichs wurde ein angeketteter Krimineller rückwärts sitzend auf einem Esel durch die Stadt geführt, wobei das Gesicht mit Schweißschlacke (μούντζος moutzos) beschmiert wurde, um sie noch mehr zu verhöhnen.
Weil die Schweißschlacke zuerst in der Handfläche gesammelt und dann mit ausgestreckten Fingern auf das Gesicht der Person gewischt wurde, hat die Geste selber auch die beleidigende Bedeutung und den Namen Moutza nach dem verwendeten Material bekommen. Das moderne griechische Wort moutzoura oder mountzoura für einen Schmierfleck hat den gleichen Ursprung.
Die Geste der Moutza hat in anderen Kulturen nicht die gleiche Bedeutung. In einigen Ländern gibt es ähnliche Gesten. Deren Bedeutungen sind: