Munderfing
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Braunau | |
Kfz-Kennzeichen: | BR | |
Hauptort: | Munderfing | |
Fläche: | 31,09 km² | |
Koordinaten: | 48° 4′ N, 13° 11′ O | |
Höhe: | 468 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.006 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5222 | |
Vorwahl: | 07744 | |
Gemeindekennziffer: | 4 04 26 | |
NUTS-Region | AT311 | |
UN/LOCODE | AT MDG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfplatz 1 5222 Munderfing | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Voggenberger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (25 Mitglieder) |
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Lage von Munderfing im Bezirk Braunau | ||
Munderfing, Luftaufnahme von Norden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Munderfing ist eine Gemeinde mit 3006 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel.
Munderfing liegt auf einer Seehöhe von 466 m am Westrand des Kobernaußerwaldes.
Die Gemeindefläche beträgt 37 km². 56,8 % der Fläche sind bewaldet, 38,1 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,7 km, von West nach Ost 6,8 km.
Großräumig gesehen liegt die Gemeinde Munderfing südlich des Alpenvorlandes, das noch zum kristallinen Grundgebirge der Böhmischen Masse gehört. Die Geologen bezeichnen diesen Raum als Molassezone.
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Achenlohe und Munderfing.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 23 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Zählsprengel sind Munderfing-Bradirn für den Norden des Gemeindegebiets und Munderfing-Umgebung für den Süden (in etwa KG Achenlohe).
Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Mattighofen.
Mattighofen | Schalchen | |
Pfaffstätt |
Maria Schmolln ∗ | |
Lochen am See |
Namensgebung: Der Name Munderfing bezieht sich auf den Ritter Mundolf, der hier im 7. Jahrhundert geherrscht hat. Die Endung -ing deutet auf eine bayrische Besiedelung hin.
Munderfing wird im Jahr 777 erstmals urkundlich erwähnt, und zwar im Traditionsbuch im Kloster Mondsee. Der Graf Machelm (Agilolfinger) schenkt für das Seelenheil der Herzöge Odilo und Tassilo III. die Hälfte des Besitzes, Haus, Hof und 13 Mansen (Flächenmaß, Tagwerk) in seinem Dorf Munderfing dem 748 gegründeten Kloster Mondsee. Den Besitz hatte er von Herzog Tassilo erhalten. Abt Johann Christoph II. Wasner von Mondsee verkaufte um 1600 aus finanziellen Gründen die Höfe um Munderfing an das Kloster Raitenhaslach. Die Reformation und der Ausfall der St.-Wolfgang-Wallfahrt hatte das Kloster in Mondsee in Schwierigkeiten gebracht. Einige Namen der damals verkauften Höfe scheinen im Urbar von 1416 des Stiftes Mondsee auf: Gerstellehen (heute Bartljack), Schinaglhueb (Bauer am Garten), Talhauserhueb (Thurnberger), Wolgemuetheb (Jungbauer, abgetragen), Chnappenhueb (Kerscher, Achenlohe) (Fannenböck, S. 207).
1007 wurde von Kaiser Heinrich II. das Erzbistum Bamberg gegründet. Es erhielt Besitzungen in Kärnten und auf dem Weg dorthin in Tagesreisen Abständen ebenfalls Güter. Einer dieser Stützpunkte war Friedburg (Gemeinde Lengau). Im Urbar der Burg Friedburg in Bamberg aus dem Jahr 1335 sind einige Orte der Gemeinde Munderfing erwähnt: Achenlohe, Buch, Parz, Munderfing und Stocker.
Im 18. Jahrhundert wurde das künstliche Schwemmbach-Gerinne von Munderfing bis zur Mündung in die Mattig in Höfen errichtet. Bis 1888 wurden hier jährlich bis zu 10.000 Klafter Holz (1 Klafter Holz = 240 Scheiter) getriftet.[2]
Seit Gründung des Herzogtums Bayern war der Ort bis 1779 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals Innbaiern) zu Österreich. Während der napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört er seit 1814 endgültig zum Kronland Österreich ob der Enns. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
2014 wurde etwa 2 km OSO des Ortszentrums ein Windpark mit 5 Windrädern des Typs Vestas V112 mit je 3 MW Leistung bei 11 m/s Windgeschwindigkeit errichtet. Die Masten stehen auf Anhöhen im Wald, die Nabenhöhe beträgt jeweils 140 m, der Rotordurchmesser 112 m, sie haben eine Gesamthöhe von 194,6 m, und sie zählen damit zu den höchsten Windkraftanlagen in Österreich. Betreiber ist die Windpark Munderfing GmbH, Bürger beteiligten sich auch an der Investition. Die Transporte der bis zu 72 (75?) t (Mastschuss) schweren Bauteile erfolgten über eine bis zu 15 % steile, nicht asphaltierte Forststraße. Die Rotoren erhielten die jeweils 3 Blätter (12 t) in Nabenhöhe eingesetzt.[3][4]
Im Jahr 2017 wurde ein Abschnitt der Umfahrungsstraße Mattighofen-Munderfing im Zuge der B 147 errichtet.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.455 Einwohner, 2001 2.688 Einwohner.
Der Fußballverein FC Munderfing wurde 1966 als SV Munderfing gegründet und 2005 in FC Munderfing umbenannt. Er spielt aktuell in der Bezirksliga West. 2008 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, 2010 der Aufstieg in die Landesliga, aus der man 2012 wieder abstieg. 1974 spielte die Austria Salzburg in Munderfing, 1996 die FC Bayern München Oldstars. 2007 gastierten anlässlich eines Prominententurnieres Stars wie Michael Konsel, Andreas Herzog, Frankie Schinkels und viele mehr in Munderfing. 2009 war Alf Poier (Satsang) zu Gast.
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:
Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Grün.
Munderfing gehört zur Leaderregion Oberinnviertel–Mattigtal.[6]