Mystic Seaport in Mystic (Connecticut) (USA) ist ein 1929 gegründetes Freilichtmuseum am Mystic River mit einem integrierten Museumshafen und einem Schiffahrtsmuseum. Es wird im Konzept der Living History betrieben. Größtes Objekt ist der Walfänger Charles W. Morgan.
Die Gründung des Museums fand 1929 mit dem Namen „Marine Historical Association“ statt. 1941 wurde es mit dem Erwerb der Charles W. Morgan, des letzten hölzernen Walfängers, überregional bekannt. Angeschlossen sind ein Forschungszentrum, das Frank C. Munson Institute of American Maritime Studies, weitere Fortbildungseinrichtungen und eine der größten Schiffahrtsbibliotheken der Welt. Das Mystic Seaport war eines der ersten Museen in den Vereinigten Staaten, welches nach dem Prinzip der „Living History“ aufgebaut wurde. Der dargestellte Ort besteht aus mehr als 60 originalen Gebäuden, die meisten von ihnen sind seltene, ursprünglich gewerblich genutzte Bauten. Diese wurden an ihren ursprünglichen Standorten demontiert und hier wieder aufgebaut. In vielen dieser Häuser stellen Handwerker die damalige Form der Arbeitsprozesse eines Seefahrerortes des 19. Jahrhunderts nach. Das Museum wird von ca. 400.000 Besuchern im Jahr besucht.
Die Sammlung der Schiffe umfasst unter anderem
Einige der dargestellten Schiffe sind die letzten existierenden Fahrzeuge ihrer Art. Vier der Schiffe wurden als National Historic Landmark eingestuft, die Charles W. Morgan, die L. A. Dunton, die Emma C. Berry und die Sabino. Der Museumshafen bietet auch nicht zum Museum gehörenden Schiffen Liegemöglichkeiten für eine Nacht.
Im Ort können fast alle Gewerbe besichtigt werden, die allgemein mit der Erstellung und dem Betrieb einer Flotte assoziiert werden. Jedes Gebäude dient dazu, die ursprünglichen Aktivitäten darzustellen, nebenbei werden aber auch die dort entstandenen Produkte erklärt. Hierzu zählen unter anderem der Schiffsausrüster, der Kerzenzieher, die Reeperbahn, die Küferei, das Schiffsagentenbüro, die Druckerei, das Geschäft für nautische Instrumente und vieles mehr. Auf dem Gelände befindet sich auch ein Nachbau des Leuchtturms von Nantucket’s Brant Point.
Die Werft ist ein weiterer wichtiger Teil des Ortes. Hier werden Schiffe in traditioneller Weise restauriert oder die museumseigenen Schiffe instand gehalten. Es entstehen auch Repliken wichtiger Schiffe, so der Nachbau der Amistad. Mehr als 100.000 Schiffszeichnungen und Pläne sind hier archiviert.
In weiteren, nicht originalgetreuen Häusern werden zusätzliche Objekte wie ein Modell des Mystic-River-Gebietes um 1870 in 1:128 oder Galionsfiguren ausgestellt; im Planetarium wird die Astronavigation erklärt.
Auf dem Gelände wird jeden Juni seit 1979 das Mystic Seaport Sea Music Festival abgehalten, das zu den ältesten und größten Festivals dieser Art im nordamerikanischen Raum zählt. Es wird auch außerhalb dieses Festivals Musik dargeboten, so werden Shanties in ihrem Kontext als Arbeitslieder präsentiert. Mitarbeiter des Hafens rekrutieren hierbei auch Gäste, um im Rhythmus der Lieder Segel zu setzen oder ein Spill zu bewegen.
Koordinaten: 41° 21′ 45″ N, 71° 57′ 55″ W