Méharin liegt ca. 40 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich Arberoue (baskischArberoa) der historischen Region Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands.
Méharin liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Lihoury, ein Nebenfluss der Bidouze, durchquert mit seinem Zufluss, dem Argazuriko Erreka, das Gebiet der Gemeinde.[2]
Die Besiedelung begann im Mittelalter rund um den Sitz der adeligen Familie, die ihren Namen dem Dorf gaben. Im Jahre 1424 wurde Méharin vom König von Navarra zur Vicomté erhoben. Durch diese Machterweiterung der lokalen Adelsfamilie wurde Méharin in der Folge zum Streitobjekt der Interessenkonflikte zwischen diversen Akteuren im Adel. Durch den Erwerb des Schlosses sah das Dorf mehrere Nachfolger in der Grundherrschaft. Im 17. Jahrhundert entschied sich die Familie Armendaritz für eine strategische Verbindung mit der Familie Belzunce, die fortan über Méharin bestimmte. Die Geschichte von Méharin blieb turbulent, insbesondere während der Französischen Revolution, als das Schloss konfisziert wurde.[3]
Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 670 in der Mitte des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 260 Einwohnern, das bis heute gehalten wird.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
322
308
305
302
283
261
259
259
282
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7]INSEE ab 2006[8][9]
Pfarrkirche, gewidmet Laurentius von Rom. Sie wurde vermutlich später errichtet als die Pfarrkirchen anderer Gemeinden rund um Saint-Palais, denn sie wird erst im 16. Jahrhundert in den Schriften erstmals erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert. Die Glasfenster stammen aus dem Jahre 1868 und sind Werke des GlasmalersGustave Pierre Dagrant aus Bordeaux. Das einschiffigeLanghaus mit zwei Seitenkapellen wird mit einem markanten Glockenturm als Eingangsvorbau abgeschlossen, der 1925 neu gebaut wurde und dessen Höhe durch seinen polygonalen Helm betont wird. Im Innern umsäumt eine Empore aus Holz das Langhaus auf drei Seiten. Das Altarretabel ist wie die ganze Kirche dem heiligen Laurentius gewidmet. In seiner Mitte ist die Szene seines Martyriums auf einem Gemälde dargestellt, als er auf einem glühenden Eisenrost in Rom hingerichtet wurde.[10][11] Zwei steinerne Navarrakreuze sind an einer Außenwand der Pfarrkirche gelehnt. Ihre Form erinnert an die im Baskenland weit verbreiteten und auch auf dem Friedhof von Méharin vorkommenden scheibenförmigen Grabstelen, Hilarri genannt. Diese Stelen zeigen jedoch eine Weiterentwicklung im Hinblick auf eine Bekräftigung des christlichen Glaubens. Die Scheibe ist durch ein christliches Kreuz ersetzt und verdrängt den wesentlichen Bezug zum Heidentum. Der Aufstellungsort an der unmittelbaren Nähe der Pfarrkirche und die Qualität der Gravuren lassen darauf schließen, dass sie zu wichtigen Persönlichkeiten der Gemeinde gehörten. Sie sind Marie und Arnaud Larramendi aus dem Haus Handieta gewidmet, die am 2. Juni 1850 bzw. im Dezember 1846 verstarben, wie die Inschriften in baskischer Sprache offenbaren. Die beiden Kreuze sind bis auf die Inschriften identisch. Als Verzierungen sind u. a. Rosetten, Herzen mit darüber liegenden Kreuzen oder eine weitere Blume, deren Blütenblätter an die Arme eines Baskischen Kreuzes oder Lauburu erinnert.[12]
Scheibenförmige Grabstelen auf dem Friedhof in Méharin
Schloss von Méharin. Das Auffällige an dem Gebäude, das 1385 erstmals in den Schriften erwähnt wurde, sind die Scharwachttürme, die an allen vier Ecken aus der Fassade hervortreten. Die Familie Belzunce, die das Vicomté im 17. Jahrhundert durch eine Heirat von der Familie Armendaritz erlangte, bewohnte das Schloss bis zur Französischen Revolution, als es als Emigrantengut beschlagnahmt wurde. In dieser Zeit sind viele Franzosen wegen der Revolution ausgewandert, um sich ihr zu entziehen oder sie sogar zu bekämpfen. Zahlreiche Dekrete entzogen Adelige ihre Besitztümer und Privilegien und untersagten ihre Rückkehr nach Frankreich unter Androhung der Todesstrafe. Das Schloss von Méharin wurde 1825 zurückgekauft und im 19. Jahrhundert restauriert. Es ist heute im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.[13]
Die Landwirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[3] Méharin liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[14]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[15] Gesamt = 33
Pascal Ondarts, geboren am 1. April 1956 in Méharin, war ein Spieler der Rugby Union mit 42 Berufungen in die französische Nationalmannschaft zwischen 1986 und 1991. Außerhalb seiner sportlichen Fähigkeiten ist Pascal Ondarts auch ein exzellenter baskischer Sänger.
↑Ma commune : Méharin. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. September 2017 (französisch).
↑ abMéharin. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 15. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Conseil régional d’Aquitaine: Eglise Saint-Laurent. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 15. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Conseil régional d’Aquitaine: Croix navarraises de Méharin. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 15. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Conseil régional d’Aquitaine: Manoir de Belzunce. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 15. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑École maternelle. Nationales Bildungsministerium, archiviert vom Original am 15. September 2017; abgerufen am 15. September 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.education.gouv.fr