Möhlau Stadt Gräfenhainichen
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Koordinaten: | 51° 44′ N, 12° 21′ O |
Höhe: | 77 m ü. NHN |
Fläche: | 24,77 km² |
Einwohner: | 1367 (30. Juni 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2011 |
Postleitzahl: | 06772 |
Vorwahl: | 034953 |
Spätromanische Feldsteinkirche
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Möhlau ist ein Ortsteil der Stadt Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt.[2] Möhlau liegt rund 8 km von Gräfenhainichen entfernt.
In dem vom Braunkohleabbau geprägten Ort befinden sich 3 Tagebaurestlöcher (Möhlauer See, Alte Grube, Grube 3), die nun geflutet als Badeseen genutzt werden. Die Tagebaue entstanden, um das wenige Kilometer entfernte Kraftwerk Zschornewitz zu versorgen.[3] In Möhlau existiert außerdem ein Freibad. Angrenzend an das Freibad befindet sich ein Erholungsgebiet mit zahlreichen Ferienwohnungen und einem Naturcampingplatz. In Möhlau sind außerdem viele Vereine angesiedelt, neben dem Faschingsclub des Dorfes ein Fußball- und Kegelverein, sowie ein Angelverein und die Möhlauer Gymnastikgruppe.
Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Braunkohleabbau. Im Kerngebiet der Vorkommen um Golpa wurde 1846 östlich von Großmöhlau mit der sogenannten Kohlengrube 9 ein erster größerer Tagebau erschlossen. Der Bau des Kraftwerks Zschornewitz im Jahr 1915 und der damit verbundene Aufschluss weiterer Tagebaue hatte großen Einfluss auf die Entwicklung Möhlaus und der weiträumigen Umgebung.
Vulkanische Aktivitäten brachten vor etwa 300 Millionen Jahren saure Vulkangesteine („Porphyr“) an die Oberfläche (Hallescher Porphyrkomplex). Porphyr wurde mehrere Jahrhunderte lang im Steinbruch gebrochen. Die meisten alten Häuser in der Umgebung haben Möhlauer Porphyr im Fundament. Auch im Wörlitzer Park wurde aus praktischen und ästhetischen Gründen viel mit Porphyr gearbeitet. Die Steinbrüche in Möhlau wurden 1935 mit Seen und steilen Felswänden, Pavillon und Brücke zum Park umgestaltet und sind heute noch sehenswert.
Der Ortsteil gliedert sich in Golpa, Rothehaus, Möhlau und Kleinmöhlau.
Der Ort Möhlau geht auf eine slawische Siedlung zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er am 12. Dezember 1200 bei der Einweihung der Kirche im etwa 25 Kilometer entfernt gelegenen Wörlitz.
Mitten durch den Ort verlief einst die Grenze zwischen dem Königreich Preußen und dem Fürstentum Anhalt-Dessau. Die Orte Großmöhlau und Golpa gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Bitterfeld.[4] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen sie zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1944 gehörten.[5] Kleinmöhlau gehörte hingegen historisch immer zu Anhalt.[6]
Am 20. Juli 1950 schlossen sich Großmöhlau, Kleinmöhlau und Golpa zur Gemeinde Möhlau zusammen.[7]
Am 1. Januar 2011 wurde Möhlau in die Stadt Gräfenhainichen eingemeindet.[8]
Nach jahrelangen, auch überregional wahrgenommenen Protesten von Geflüchteten wurde Ende 2012 die Flüchtlingsunterkunft in Möhlau geschlossen.[9]
Das vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltete Wappen wurde am 3. Februar 2009 durch den Landkreis genehmigt.
Blasonierung: „Geviert von Blau und Gold; Feld 1 und 4: eine goldene Ähre, Feld 2: ein grüner Kachelofen mit schwarzem Sockel und gewölbtem schwarzen Oberteil, Feld 3: ein schwarzes Bergmannsgezähe.“[10]
Die Flagge ist Schwarz-Gelb-Schwarz (1:4:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend; Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Wappen belegt.