Naididae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Naididae | ||||||||||||
Ehrenberg, 1828 |
Die Naididae (Syn.: Tubificidae Vejdovský, 1876) sind eine Familie der Ringelwürmer (Annelida). Sie gehören zur Ordnung der Wenigborster (Oligochaeta). Es handelt sich um recht unterschiedlich aussehende, ca. 1–100 mm lange Würmer, die sowohl im Meer als auch im Süßwasser vorkommen. Zu ihnen gehört auch das bei Aquarianern beliebte Fischnährtier Tubifex tubifex.
Die Schlammröhrenwürmer weisen einerseits die allgemeinen Kennzeichnen der Gürtelwürmer (Clitellata) und der Wenigborster (Oligochaeta) auf. Daneben zeichnen sie sich speziell durch charakteristische zweispitzige Borsten aus.
Manche Arten (nur innerhalb der Naidinae) haben sekundär einfache Augen entwickelt. Ferner können bei den Tubificinae vereinzelt Penisbildungen auftreten.
Die Naididae sind wie die Wenigborster im Allgemeinen grundsätzlich Zwitter. Die Vermehrung geschieht daher grundsätzlich über die normale zweigeschlechtliche Fortpflanzung. Daneben kommt aber auch ungeschlechtliche Vermehrung durch Kettenbildung und Teilung vor (insbesondere bei den Naidinae).
Manche Arten sind durch Hämoglobin blutrot, z. B. die Tubifex-Arten. Manche Arten haben hierdurch und durch andere physiologische Anpassungen die Möglichkeit, eine Zeit lang unter sauerstofffreien Bedingungen zu überleben. Einige Arten werden zur Gewässergütebeurteilung herangezogen.
Meeresarten, die in sauerstofffreien sulfidischen Milieus leben, haben vielfach keinen funktionierenden Darm, sondern leben in Symbiose mit speziellen chemoautotrophen Bakterien (z. B. Gattung Inanidrilus).
Gattungen, die im Gewässerschlamm von Flüssen oder stehenden Binnengewässern vorkommen, sind u. a. Tubifex und Limnodrilus. Eine Massenvermehrung tritt nur in Gewässern auf, deren Sedimente einen hohen Anteil an verwertbarem organischem Material haben.
Die Naididae kommen überwiegend im marinen Bereich vor, daneben aber auch häufig im Süßwasser.
Die Naididae umfassen etwa 800 Arten und werden in mehrere Unterfamilien aufgeteilt, die früher teilweise als Familien geführt wurden oder teilweise immer noch werden. Beispielsweise waren die Naidinae früher eine eigene Familie. Nach der Zusammenlegung mit den Unterfamilien der damals so genannten Tubificidae wurde die gesamte Familie auf Grund der Prioritätsregel in Naididae umbenannt.[1] Andererseits kann die folgende Gesamtzusammenstellung teilweise auch als Überfamilie Tubificoidea aufgefasst werden, in denen die meisten Unterfamilien den rang von Familien erhalten. Die weitere molekulargenetische Forschung kann auch in der Zukunft noch zu größeren Veränderungen in der Systematik führen.
Molekulargenetische Untersuchungen ergaben folgende Verwandtschaftsverhältnisse:[2]
Fallweise werden folgende monotypische oder monogenerische Taxa ebenfalls als eigene Unterfamilien aufgefasst, manchmal sind diese in der Systematik sogar im Familienrang zu finden: