Nakatsu (japanisch 中津藩 Nakatsu-han) war ein japanisches Lehen (Han) in der alten Provinz Buzen auf der Insel Kyushu. Das Territorium, mit der gleichnamigen Burg im Zentrum, deckt sich in etwa mit dem der heutigen Stadt Nakatsu (Präfektur Ōita).
Die Geschichte des Lehens beginnt nach der Unterwerfung Kyushus durch den Feldherren Toyotomi Hideyoshi im Jahre 1587, als Kuroda Yoshitaka (黒田 孝高) alias Josui (如水) für seine Verdienste die Region zum Lehen erhielt und nahe der Mündung des Yamaguni-Flusses seinen Sitz errichtete. Dessen Sohn Nagamasa wurde jedoch nach der Schlacht von Sekigahara im Jahre 1600, in der er sich bewährt hatte, mit dem größeren Lehen Fukuoka belohnt und an seiner Stelle Hosokawa Tadaoki als neuer Lehnsherr installiert. 1632 übernahm die Familie Hosokawa das Lehen Kumamoto, und Ogasawara Nagatsugu zog nach Nakatsu. Nach fünf Generationen unter den Ogasawaras übernahm 1717 die Familie Okudaira das Lehen Nakatsu und residierte hier bis 1871.
Nakatsu lag abseits der Hauptverkehrsstraßen Kyushus, spielte jedoch dank des günstig gelegenen Hafens eine Rolle im Schiffsverkehr der Seto-Inlandsee. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert entwickelten Lehnsherren wie Okudaira Masao, Okudaira Masataka und Okudaira Masanobu ein starkes Interesse an westlicher Wissenschaft und Technik. In diesem Umfeld brachten einige der den Okudairas dienenden Samurai-Familien Persönlichkeiten wie Fukuzawa Yukichi und Obata Tokujirō hervor, die bei der Modernisierung Japans nach der Meiji-Restauration eine wichtige Rolle spielten.
Hosokawa, 1600–1632 (Tozama-Daimyō; 399.000 Koku)
Ogasawara, 1632–1716 (Fudai-Daimyō; 80.000 → 40.000 Koku)
Okudaira, 1717–1872 (Fudai-Daimyō; 100.000 Koku)