Das National Cowgirl Museum and Hall of Fame ist ein Museum in Fort Worth im amerikanischen Bundesstaat Texas, das das Leben der Frauen des amerikanischen Westens dokumentiert.
Das Museum wurde 1975 unter dem Namen National Cowgirl Hall of Fame and Western Heritage Center in der „Deaf Smith County Library“ in Hereford im Deaf Smith County eröffnet. 1994 wurde es nach Fort Worth verlegt. Am 9. Juni 2002 bezog das Museum das vom Architekten David Schwartz entworfene Gebäude im Museumsviertel von Fort Worth. Gemeinsam mit dem benachbarten „Cattle Raisers Museum“ und „Fort Worth Museum of Science and History“ ist es Teil des „Western Heritage Center“.[1] Das Bauwerk wurde aus privaten Mitteln mit 21 Millionen US-Dollar finanziert.[2] 2015 und 2018 wurden die einzelnen Ausstellungsbereiche grundlegend renoviert und umgestaltet.[3][4]
Auf der Außenseite des Bauwerks ist ein monumentales Trompe-l’œil-Wandbild von Richard Haas zu sehen, das fünf Cowgirls zeigt, die auf den Betrachter zugaloppieren.[2] Auf dem Außengelände sind verteilt um das Gebäude mehrere lebensgroße Skulpturen aufgestellt, die bekannten Persönlichkeiten wie Sacajawea nachempfunden sind oder Stereotype zeigen, wie die „Wüstenprinzessin“ des Künstlers Mehl Lawson, ohne Sattel reitende jugendliche Cowgirls, Packpferde, wilde Mustangs oder eine Stute mit Fohlen.
Das Museum zeigt auf 3100 Quadratmetern mehr als 4000 Exponate und Informationen über mehr als 750 Frauen. Es ist eine Bildungseinrichtung mit Ausstellungen, einer Forschungsbibliothek und einer Sammlung seltener Fotografien. Das Museum arrangiert regelmäßig Wanderausstellungen und organisiert Vorträge, Filme und andere kulturelle Veranstaltungen zum Thema Frauen in der Geschichte des amerikanischen Westens.[2] Seit 2018 forscht und sammelt das Museum verstärkt zu schwarzen, indigenen und anderen farbigen Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart, die in der Geschichte des Westens unterrepräsentiert waren.[3]
Im Erdgeschoss der Rotunde befindet sich die Hall of Fame. Ebenfalls im Erdgeschoss sind außerdem eine Ausstellungsgalerie und ein Theater. In die „Cowgirl Hall of Fame“ werden Frauen aus verschiedenen Bereichen aufgenommen, darunter Pionierinnen, Künstlerinnen, Geschäftsfrauen, Pädagoginnen, Viehzüchterinnen und Rodeo-Cowgirls, wobei jedes Jahr weitere Frauen hinzukommen. Elektronische Jahrbücher bieten Fotos und Biografien zu jeder Preisträgerin. Das Obergeschoss der Rotunde wird von zwölf Glaswandgemälden mit Porträts von Cowgirls gesäumt. Die Bilder verändern sich langsam und erzeugen die Illusion von Bewegung.[2][3][5]
Auswahl Hall of Fame:
Im ersten Stock gibt es drei thematisch gegliederte Hauptgalerien. In „Into the Arena“ sind Trickreiterinnen, Rodeo- und Wild-West-Show-Cowgirls wie Annie Oakley und Barbara Inez „Tad“ Lucas zu sehen. „Kinship with the Land“ ist amerikanischen Rancherinnen wie Hallie Crawford Stillwell gewidmet und umfasst Exponate im Zusammenhang mit der Viehzucht, darunter historische Ausrüstung wie Sättel und Damenbekleidung. „Claiming the Spotlight“ beleuchtet die Darstellung von Cowgirl-Schauspielerinnen und Sängerinnen wie Dale Evans und Patsy Montana in den Medien. Die Ausstellung ist teils interaktiv und zeigt Archivfilme, Kostüme und Artefakte, wie etwa einen Sattel von Dale Evans und den Damensattel der Rancherin und Künstlerin Gertrude Maxwell aus dem Jahr 1899. Im Obergeschoss befinden sich außerdem eine Bibliothek, Archive und ein Forschungsbereich.[2][3]
Koordinaten: 32° 44′ 36″ N, 97° 22′ 9″ W