National Invitation Tournament

Logo vom NIT-Turnier.

Das National Invitation Tournament (NIT) ist ein US-amerikanisches Einladungsturnier im College-Basketball, das seit 2005 von der NCAA ausgetragen wird. Das Turnier wurde jedoch erstmals bereits 1938 organisiert und damit ein Jahr vor der Gründung des NCAA-Meisterschaftsturniers. Seit 1985 existiert ein zweiter Turniermodus, der im Gegensatz zum ursprünglichen Turnier nicht nach der College-Basketballsaison, sondern davor ausgetragen wird. Dieses so genannte NIT Season Tip-Off findet jedes Jahr im November statt. Das ältere der beiden Formate wird traditionell im New Yorker Madison Square Garden und im März ausgetragen. Nur Letzteres wird im allgemeinen Sprachgebrauch als National Invitation Tournament bezeichnet und mit der gebräuchlichen Abkürzung "NIT" versehen. Beide Austragungsvarianten wurden vor der Übernahme durch die NCAA von der Metropolitan Intercollegiate Basketball Association (MIBA) organisiert.[1]

Das NIT wurde in den ersten beiden Veranstaltungsjahren von Sportjournalisten der Metropolitan Basketball Writers Association organisiert. Ab 1940 schlossen sich für diese Aufgabe fünf Colleges aus New York zusammen: Fordham University, Manhattan College, New York University, St. John’s University und das Wagner College. Seit 1948 ist diese Gruppe offiziell als Metropolitan Intercollegiate Basketball Association bekannt.[2]

In den Anfangsjahren des NIT wurden alle Spiele des Turniers ausschließlich im Madison Square Garden ausgetragen. Gerade in den 40er- und 50er-Jahren war dies ein Grund für die große Popularität des NIT, da die mediale Berichterstattung in New York für alle Mannschaften sehr reizvoll war. Erst seit 1977 werden die ersten Runden des NIT an den örtlichen Standorten der teilnehmenden Universitäten ausgetragen. Nur die Halbfinals und das Finale finden seitdem im Madison Square Garden statt. Die Änderung des Austragungsmodus lag nicht zuletzt in der bis dahin stark gestiegenen Teilnehmerzahl. 1938 spielten nur sechs Mannschaften das Turnier unter sich aus, 1949 schon zwölf, 1979 waren es 24. Die Rekordzahl an Teilnehmern lag 2002 bei 40 Mannschaften.[3] Seit 2007 ist das Feld auf 32 begrenzt.

Übernahme durch die NCAA

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Im Jahr 2005 verkaufte die MIBA das geschichtsträchtige Turnier an die National Collegiate Athletic Association (NCAA) für einen Gesamtpreis von 56,5 Mio. US-Dollar. Aus dieser Summe flossen 16 Mio. Dollar in die Beendigung des vorangegangenen Rechtsstreits zwischen MIBA und NCAA.[4] Bereits im Jahr 2001 hatten die Organisatoren des NIT die Konkurrenzliga NCAA unter dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung verklagt. Nach Meinung der Kläger betrieb die NCAA aktive Maßnahmen, um den Erfolg der Veranstaltungen des NIT zu mindern. Im Zentrum der Vorwürfe stand die so genannte „Commitment to participate“-Regel, nach der Mannschaft, die für die Teilnahme am NCAA-Turnier ausgewählt werden, auch an diesem Turnier statt am NIT teilnehmen müssen. Mit dem gemeinsam beschlossenen Verkauf wurde der Rechtsstreit beigelegt.[5]

Sportliche Bedeutung

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Durch den großen Erfolg des NCAA-Turniers hat das NIT über die Jahre an Bedeutung im US-amerikanischen College-Basketball verloren. Speziell seit die NCAA-Regeln es College-Mannschaften verbieten, an anderen Turnieren teilzunehmen, wenn sie sich für das NCAA-Turnier qualifiziert haben, kämpft das NIT mit dem Image eines Turniers für „Verlierer“.[6] Andererseits stellt das NIT für weniger erfolgreiche Mannschaften gerade auch deshalb eine reizvolle Alternative dar, weil sie hier in Abwesenheit der Top-Teams des Landes mediale Beachtung finden. In jüngerer Zeit sind weitere Turniere wie das seit 2008 ausgetragene College Basketball Invitational entstanden, die hinsichtlich der Ausrichtung mit dem NIT vergleichbar sind.

NIT-Turniersieger

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Rekordsieger des Postseason-NITs sind mit sechs Titeln die Teams der heutigen St. John’s Universität. Allerdings legte die Mannschaft ihren jüngsten Titel aus dem Jahr 2003 nieder, nachdem die Universität 2006 von der NCAA der illegalen Bezahlung des Spielers Abe Keita überführt wurde. St. John erklärte daraufhin alle Teamsiege für offiziell ungültig, in denen Keita auf dem Parkett stand. Dazu gehörte unter anderem das NIT-Finale 2003.[7]

Auch die beiden anderen Jahre ohne Turniersieger (1997, 1998) gehen auf Titelniederlegungen aus formalen Gründen zurück, die jeweils nach Turnierende vorgenommen wurden.

Jahr Sieger
2018 Penn State Nittany Lions
2017 TCU Horned Frogs
2016 George Washington Colonials
2015 Stanford Cardinal
2014 Minnesota Golden Gophers
2013 Baylor Bears
2012 Stanford Cardinal
2011 Wichita State Shockers
2010 Dayton Flyers
2009 Penn State Nittany Lions
2008 Ohio State Buckeyes
2007 West Virginia Mountaineers
2006 South Carolina Gamecocks
2005 South Carolina Gamecocks
2004 Michigan Wolverines
2003 kein Sieger *unberechtigter Spieler bei den St. John’s Red Storm
2002 Memphis Tigers
2001 Tulsa Golden Hurricane
2000 Wake Forest Demon Deacons
1999 California Golden Bears
1998 kein Sieger *Hochschulverstoß bei den Minnesota Golden Gophers
1997 kein Sieger *unberechtigter Spieler bei den Michigan Wolverines
1996 Nebraska Cornhuskers
1995 Virginia Tech Hokies
1994 Villanova Wildcats
1993 Minnesota Golden Gophers
1992 Virginia Cavaliers
1991 Stanford Cardinal
1990 Vanderbilt Commodores
1989 St. John’s Red Storm
1988 Connecticut Huskies
1987 Southern Miss Golden Eagles
1986 Ohio State Buckeyes
1985 UCLA Bruins
1984 Michigan Wolverines
1983 Fresno State Bulldogs
1982 Bradley Braves
1981 Tulsa Golden Hurricane
1980 Virginia Cavaliers
1979 Indiana Hoosiers
1978 Texas Longhorns
1977 St. Bonaventure University
1976 Kentucky Wildcats
1975 Princeton Tigers
1974 Purdue Boilermakers
1973 Virginia Tech Hokies
1972 Maryland Terrapins
1971 North Carolina Tar Heels
1970 Marquette Golden Eagles
1969 Temple Owls
1968 Dayton Flyers
1967 Southern Illinois Salukis
1966 BYU Cougars
1965 St. John’s Red Storm
1964 Bradley Braves
1963 Providence Friars
1962 Dayton Flyers
1961 Providence Friars
1960 Bradley Braves
1959 St. John’s Red Storm
1958 Xavier Musketeers
1957 Bradley Braves
1956 Louisville Cardinals
1955 Duquesne Dukes
1954 Holy Cross Crusaders
1953 Seton Hall Pirates
1952 La Salle Explorers
1951 BYU Cougars
1950 CCNY Beavers
1949 San Francisco Dons
1948 Saint Louis Billikens
1947 Utah Utes
1946 Kentucky Wildcats
1945 DePaul Blue Demons
1944 St. John’s Red Storm
1943 St. John’s Red Storm
1942 West Virginia Mountaineers
1941 Long Island University
1940 Colorado Buffaloes
1939 Long Island University
1938 Temple Owls

Einzelnachweise

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  1. N.N.: National Invitation Tournament (NIT) (Memento vom 18. Juni 2010 im Internet Archive)
  2. N.N.: National Invitation Tournament (Memento vom 11. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  3. N.N.: NIT Postseason History (Memento vom 7. Februar 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. Artikel in der USA Today über den Verkauf des NIT an die NCAA (Memento vom 12. Mai 2006 im Internet Archive), abgerufen am 30. April 2011
  5. NERA Economic Consulting: Metropolitan Intercollegiate Basketball Association v. National Collegiate Athletic Association and Cedric Dempsey (Damages assessment) (Memento vom 10. März 2012 im Internet Archive)
  6. vgl. Bericht im Arizona Star, abgerufen am 30. April 2011
  7. ESPN-Bericht, abgerufen am 30. April 2011