Naum Iljitsch Achijeser (* 6. März 1901 in Tscherykau, heute Belarus; † 3. Juni 1980 in Charkow, Ukrainische SSR) war ein sowjetischer Mathematiker, der sich mit Funktionalanalysis und Approximationstheorie beschäftigte.
Naum Iljitsch Achijeser studierte bis 1924 in Kiew, wurde dort 1928 bei Dmitrij Grawe promoviert und unterrichtete danach bis 1933 in Kiew und danach am Polytechnikum und ab 1956 an der Universität Charkiw. Er beschäftigte sich in der Tradition von Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow, Andrei Andrejewitsch Markow und Jegor Iwanowitsch Solotarjow mit der Approximation von Funktionen. Sein Lehrbuch darüber erhielt den Tschebyscheff-Preis. Ab 1935 untersuchte er Extremalprobleme in verschiedenen Funktionenräumen, teilweise mit Mark Grigorjewitsch Krein. Mit Sergei Bernstein arbeitete er über Vollständigkeit von durch Mengen von Polynomen aufgespannten Funktionenräumen. Ein weiteres Arbeitsfeld war die Theorie der Momente, das heißt die Frage, wie man ein Maß aus den Werten der mit diesem Maß gebildeten Integrale von bestimmten Funktionen (z. B. Potenzfunktionen) rekonstruieren kann – ursprünglich ein Problem der Wahrscheinlichkeitstheorie.
Achijeser begründete in Charkiw eine eigene Schule der Theorie reeller Funktionen, war Präsident der Mathematischen Gesellschaft in Charkiw und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine.
Zu seinen Studenten zählen Israel Markowitsch Glasman und Boris Levitan.
Er sollte nicht mit seinem Bruder, dem theoretischen Physiker Alexander Iljitsch Achijeser verwechselt werden.
Personendaten | |
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NAME | Achijeser, Naum Iljitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Achiezer, Naum; Ахиезер, Наум Ильич (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 6. März 1901 |
GEBURTSORT | Tscherykau |
STERBEDATUM | 3. Juni 1980 |
STERBEORT | Charkow, Ukrainische SSR |