Nedim Gürsel (* 1951 in Gaziantep) ist ein türkischer Schriftsteller. Er besitzt die französische Staatsbürgerschaft.[1]
Gürsel machte seine ersten Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften im Jahre 1969. Nachdem er 1970 das Elitegymnasium Galatasaray in Istanbul absolviert hatte, machte er seinen Universitätsabschluss in Paris an der Sorbonne, wo er moderne französische Literatur studierte und mit einer Arbeit über Louis Aragon und Nazim Hikmet promovierte. Er unterrichtet heute dort türkische Literatur. Gürsel ist der Vorsitzende für türkische Literaturforschung des CNRS. Seine Bücher wurden bisher in 12 Sprachen übersetzt, darunter auch Deutsch.[2] Von Gürsel sind bisher in den Zeitungen Milliyet, Cumhuriyet und Le Monde Artikel erschienen.
Laut dem internationalen Literaturfestival Berlin zählt Gürsel zusammen mit Orhan Pamuk und Yaşar Kemal zu den renommiertesten türkischen Autoren.
Die türkische Justiz führte gegen Gürsel ein Strafverfahren wegen „Verunglimpfung der religiösen Werte des Volkes“ durch. Gürsel habe durch Textstellen in seinem Buch „Allahs Töchter“ den Islam beleidigt.[3] Gürsel äußerte sich folgendermaßen zu den Vorwürfen: „Ich bin überzeugt, dass ich die Religion nicht beleidigt habe. (....) Ich habe das Recht, die Religion zu kritisieren“. Am 25. Juni 2009 sprach ihn das verhandelnde Gericht frei.[4]
Im Frühjahr 2019 war Gürsel Inhaber der Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur an der Universität Bern.[5]
Personendaten | |
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NAME | Gürsel, Nedim |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Autor |
GEBURTSDATUM | 1951 |
GEBURTSORT | Gaziantep |