Zur Gemeinde Nendaz gehören 15 Ortschaften, die auf verschiedenen Höhenstufen zwischen der Rhône-Ebene (460 m ü. M.) wie z. B. Aproz und der höchstgelegenen Ortschaft Siviez auf 1730 m ü. M. Die wichtigste Ortschaft ist Haute-Nendaz (dt. Ober-Neind). Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist der Gipfel des Rosablanche auf 3336 m ü. M. Der Ortsteil Aproz liegt im Gegensatz zu Haute-Nendaz am Fuss des steilen Berghanges im Rhônetal. Eine Strasse von Basse-Nendaz (dt. Unter-Neind) führt über den Ortsteil Fey auf einer Serpentinenstrasse nach Aproz, wo auch die von Siviez kommende Printse der Rhône zufliesst.
Südlich des Siedlungsschwerpunktes Haute-Nendaz/Nendaz Station erhebt sich der Gipfel des Dent de Nendaz (2463 m ü. M.). An seinem Nordhang gibt es eine Materialseilbahn zum Wasserschloss Tracouet (2250 m ü. M.), das eine Zwischenstation der Druckleitung (mit Weltrekord-Gefälle von 1883 m) vom Lac des Dix zum Kraftwerk Bieudron (481 m ü. M.) ist.
Vom Ortsteil Nendaz Station, der unmittelbar mit Haute-Nendaz verbunden ist, verläuft eine Umlaufbahn mit 12-Personen-Gondeln auf den steilen Bergsporn Tracouet (2200 m ü. M.). Hier führt ein Sessellift weiter südlich bis zur Alp Prarion (1839 m ü. M.) hinauf. Zwischen Tracouet und dem Dent de Nendaz befindet sich der Bergsee Lac Noir (2171 m ü. M.), der vermutlich von einem unterirdischen Gletscher am Nordhang des Dent de Nendaz gespeist wird.
Weiter südlich, etwa 700 m vom Lac Noir, liegt die Alpwirtschaft Balavaux auf der gleichnamigen Alp, in deren Umgebung sich noch vereinzelte Lärchen mit einem Alter von bis zu etwa eintausend Jahren finden. Es sollen hier etwa 250 Bäume unterschiedlichen Alters zu finden sein.[6]
Die älteste Erwähnung der Dörfer Basse-Nendaz und Haute-Nendaz erfolgt in einem auf den 19. März 985 datierten Dokument. Zu dieser Zeit gehörten sie zu Conthey. Ab etwa 1250 bildete sich eine eigene Gemeinde heraus. Die heutigen Grenzen stammen grösstenteils aus dieser Epoche. 1798 schloss sich die Gemeinde dem Kanton Wallis an.
Heute bilden Haute-Nendaz und Siviez ein grosses Feriengebiet mit rund 19'500 Betten. Damit liegt die Gemeinde Nendaz an 6. Stelle im Wallis. Das Skigebiet 4 Vallées, zu dem die Anlagen und Pisten in Nendaz gehören, umfasst rund 400 km Alpinski-Pisten mit 83 Anlagen sowie rund 50 km Langlauf-Loipen. Im Sommer existiert ein markiertes Wanderwegnetz mit einer Länge von 250 km auf allen Höhenstufen der Gemeinde. Darunter befinden sich auch Wege entlang von acht Suonen (frz. Bisses), zwischen 800 m ü. M. und 2200 m ü. M. Die bedeutendste unter ihnen ist die Bisse de Saxon.
Der Tourismus begünstigte das regionale Immobiliengewerbe mit schwankenden Ertragsraten.[16] Diese Bauaktivitäten haben zur Zersiedelung in der touristisch geprägten Gemeinde Nendaz und an anderen Orten geführt. Es wird demzufolge mit negativen Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Landschaft und die Natur gerechnet.[17]
Auf dem Gebiet der Gemeinde Nendaz wird Mineralwasser gefördert, das in Aproz abgefüllt wird. Je nach Quelle wird es unter dem Namen Aproz oder Nendaz vertrieben. Die Mineralwassergesellschaft Aproz Sources Minérales gehört seit 1958 zur Migros.
In den talnahen Lagen des Gemeindegebietes wird saisonal Obstbau betrieben. Den Schwerpunkt bilden hangseitige Aprikosenplantagen.[18] Ferner werden Himbeeren angebaut.[19]
Aus der Energiewirtschaft beteiligen sich die Kraftwerke Nendaz und Bieudron (beide auf dem Gemeindegebiet von Riddes)[20][21] an der Stromproduktion.[22] Der Stausee von Cleuson (Barrage de Cleuson) ist Teil der wasserwirtschaftlichen Gesamtanlagen auf dem Gemeindegebiet von Nendaz.