Neri di Bicci (* 1418 in Florenz; † 1492 ebenda) war ein vor allem in Florenz aktiver Maler des 15. Jahrhunderts. Eine große Zahl erhaltener Werke belegt die Produktivität und den immensen Erfolg seiner Werkstatt. Seine erhaltenen Auftragsbücher sind für die kunstwissenschaftliche Forschung eine wichtige Quelle.
Neri di Bicci wurde als Sohn des Malers Bicci di Lorenzo (1373–1452, Sohn des Malers Lorenzo di Bicci, ca. 1350–1427) in Florenz geboren. Er erhielt seine künstlerische Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters, die er nach dessen Tod 1452 übernahm. Seine Auftragsbücher (Ricordanze), in denen der Künstler für die Jahre 1453 bis 1475 alle von seiner Werkstatt ausgeführten Kunstwerke – insgesamt 798 – samt Rechnungsdatum, Preis, Motiv und verwendeten Materialien festgehalten hat,[1] werden im Archiv der Uffizien aufbewahrt.
1471: Verkündigung, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Tavarnelle Val di Pesa, Chiesa di Santa Lucia al Borghetto
1471–1475: Thronende Madonna mit Kind und Engeln (sog. "Madonna delle Grazie"), Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Volterra, Museo Diocesano di Arte Sacra
1471–1472: Marienkrönung mit Heiligen, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Rahmen von Giuliano da Maiano, in Bucine, Badia di San Pietro a Ruoti
1472: Madonna mit Kind und Heiligen, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Florenz
1473: Marienkrönung, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Florenz
1480er: Thronende Madonna mit Kind und dem hl. Antonius Abbas und San Giuliano, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Montespertoli, Museo di Arte Sacra
1482: thronende Madonna mit Kind und der hl. Cäcilia, hl. Anna, Maria Magdalena und der hl. Katharina von Alexandria, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Siena, Pinacoteca Nazionale di Siena
undatiert: Madonna mit Kind und den hl. Franziskus und Martin, Tempera-Farbe und Gold auf Holz, Chiesa di San Martino, Chiusi della Verna