Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 31′ N, 11° 19′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Nürnberger Land | |
Höhe: | 331 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,13 km2 | |
Einwohner: | 4782 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 338 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91233 | |
Vorwahlen: | 09123, 09153 | |
Kfz-Kennzeichen: | LAU, ESB, HEB, N, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 74 141 | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hirtenweg 2–4 91233 Neunkirchen a.Sand | |
Website: | www.neunkirchen-am-sand.de | |
Erster Bürgermeister: | Jens Fankhänel (CSU) | |
Lage der Gemeinde Neunkirchen a.Sand im Landkreis Nürnberger Land | ||
Neunkirchen am Sand (amtlich Neunkirchen a.Sand) ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land inmitten der Metropolregion Nürnberg.
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Schnaittach, Kirchensittenbach, Reichenschwand, Ottensoos und Lauf an der Pegnitz.
Die Gemeinde hat 7 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Neunkirchen hat die Vorwahl 09123. In den Gemeindeteilen gilt die 09153.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Kersbach, Neunkirchen am Sand, Rollhofen und Speikern. Die Gemarkung Neunkirchen am Sand hat eine Fläche von 3,033 km². Sie ist in 1084 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2797,96 m² haben.[4][5]
Das Gebiet um Neunkirchen ist seit früher Zeit besiedelt und es gilt als wahrscheinlich, dass sich bereits in der mittleren Steinzeit im Gebiet um Speikern Jäger aufhielten (etwa um 2000 v. Chr.). Unterhalb des Glatzenstein wurden auch Urnenfelder aus der Bronzezeit, etwa 1800–1300 v. Chr. freigelegt, in denen man einen Schnurkeramikkrug, Knochenbecher und einen Steinlöffel fand. Ein Grabfund aus der Hallstattzeit, in dem 1962 Gefäße und eine tönerne Reiterfigur – das sogenannte Speikerner Reiterlein – gefunden wurden, bezeugen die Besiedelung in keltischer Zeit.
Im Jahre 1227 wurde Nivwinkirchen (Neunkirchen) erstmals urkundlich erwähnt. Die älteste urkundliche Erwähnung von Speikern stammt aus dem Jahre 1361. Neunkirchen, eine alte Eichstätter Missionspfarrei, neben Bühl die Hauptpfarrei für das Gebiet, ist jedoch bedeutend älter als die Urkunde vermuten lässt. Bereits um die erste Jahrtausendwende wurde über diese beiden Missionskirchen von Eichstätt her, schon vor der Errichtung des Bistums Bamberg, eine weite Umgebung für das Christentum gewonnen. Im Jahre 1016 wurde der Neunkirchener Pfarrsprengel, der ein riesiges Gebiet umfasste, vom Bistum Eichstätt an das neu gegründete Bistum Bamberg abgetreten.
Neunkirchen am Sand, wie auch die Gemeindeteile Speikern, Rollhofen und Kersbach mit Weißenbach, gehörten über Jahrhunderte zur Herrschaft Rothenberg. Die Zugehörigkeit zu diesem Ländchen prägte ihre Geschichte mit. Ein bedeutender Schritt war der Ankauf der Herrschaft Rothenberg durch die Ganerben im Jahre 1478. Diese Interessengemeinschaft von 44 angesehenen fränkischen Rittern führte im Jahre 1529 die Reformation im ganzen Rothenberger Land ein. Während des Dreißigjährigen Krieges besetzten die Kurbayern das Rothenberger Gebiet und erwarben es nach dem Krieg. Damit hielt die Gegenreformation Einzug in das Rothenberger Land, es wurde rekatholisiert.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Kersbach, Rollhofen und Speikern eingegliedert.[6]
Vorgängerin des derzeitigen Bürgermeisters war von 2014 bis 2020 Martina Baumann (SPD).
Der Gemeinderat besteht aus 16 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister.
CSU | SPD | FWG | Gesamt | |
2020 | 6 | 5 | 5 | 16 Sitze |
2014 | 5 | 6 | 5 | 16 Sitze |
2008 | 7 | 5 | 4 | 16 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)
Ausschüsse: Hauptverwaltungsausschuss, Grundstücks- und Bauausschuss, Umlegungsausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss.
Blasonierung: „Geviert; 1: schräg geteilt von Gold und Rot; 2: in Rot eine silberne Lilienkrone; 3: in Gold eine rote heraldische Rose mit goldenem Butzen und silbernen Kelchblättern; 4: fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber.“[8] | |
Wappenführung seit 1984. |
Jährlich finden im Gasthaus Waldschänke Theateraufführungen des Theatervereins Die Sandhas’n statt.
Das Wahrzeichen von Neunkirchen am Sand ist die katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Auf einer Anhöhe im Ortskern prägt sie seit Jahrhunderten das Ortsbild. Bei der von dem ehemals stark befestigten Friedhof umgebenen Kirche handelt es sich um eine Kirchenburg. Die Umwallung umschloss außer der Kirche und dem Friedhof das Pfarrhaus, das Mesnerhaus, ein Bauernhaus und noch ein weiteres Gebäude.
Der Archäologische Wanderweg der Gemeinde Neunkirchen am Sand führt von Speikern über Kersbach rund um den Glatzenstein und ist einer der meistbegangenen Spazierwege im Nürnberger Land. Am Weg liegen mehrere Grabhügel, ein Abschnittswall, ein Kalk-Brennofen und eine Höhle. Auf Schautafeln am Wegrand werden die Geschichte der Hallstattzeit (750–500 v. Chr.) und verschiedene Funde ausführlich erläutert. Symbol des Wanderweges ist eine schematische Darstellung des Speikerner Reiterleins, dessen Fundstelle allerdings nicht berührt wird. Diese befindet sich südlich von Speikern auf dem Gemeindegebiet von Ottensoos.
Weglänge: 11 km, Gehzeit: 3 Stunden. Wanderzeichen:
Der Verlauf des Archäologischen Wanderweges ist in OpenStreetMap einsehbar.[9]
Im Heinrichsgarten an der Kersbacher Straße in Speikern wuchsen viele Küchen- und Heilkräuter, die bereits im Mittelalter in dieser Gegend genutzt wurden. Informationstafeln geben Auskunft über ihre Anwendungen, Geschichten und weitere Hintergründe. Der Garten wurde im April 2010 entfernt.
Der Glatzenstein ▼ ist ein markanter Kletterfelsen bei Weißenbach am Rand der Fränkischen Schweiz. An schönen Tagen hat man dort eine gute Aussicht. Der Blick folgt dem Rand der Fränkischen Schweiz. Wenn man in Richtung Nürnberg blickt, das an klaren Tagen deutlich zu erkennen ist, liegen zur rechten Hand der Rothenberg mit der Festung, Lillinghof und ganz in der Ferne Gräfenberg. Weiter links schließt sich der Blick mit Moritzberg, Deckersberg und Houbirg.
In der Mitte Neunkirchens steht der Fischotterbrunnen.
Der Schwerpunkt Hopfen bildet den Mittelpunkt einer heimatkundlichen Sammlung in der Fränkischen Hopfenscheune, die seit Mai 1993 in der Scheune des Anwesens Pinzer in Speikern vom Heimat- und Geschichtsverein Neunkirchen am Sand in vielen Stunden Arbeit aufgebaut wurde.
50 Stationen umfasst der jährliche Neunkirchener Krippenweg des Heimat- und Geschichtsvereins Neunkirchen am Sand.
Der Bahnhof Neunkirchen a Sand liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Cheb und an der dort beginnenden Schnaittachtalbahn nach Simmelsdorf-Hüttenbach. Er wird mindestens stündlich von Regionalbahnzügen in Richtung Nürnberg, Neuhaus an der Pegnitz und Simmelsdorf-Hüttenbach bedient.
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.