Der Name Neuzelle wurde vom Kloster Neuzelle übernommen. Dieser stammt von Nova Cella, lateinisch für neue Zelle, abgeleitet vom Mutterkloster Cella, später Altzella.[5]
Das Dorf hieß bis 1928 Schlaben, sorbisch Sławin, und hat eine slawische Namensherkunft.
Bomsdorf(Bónojce) ist ein altes Gutsdorf und gehörte als einziges Dorf im heutigen Amt nie zum Kloster Neuzelle, es war Stammsitz derer von Bomsdorff.[7]
Göhlen(Gólin) war bereits in der Bronzezeit besiedelt. Das heutige Dorf entstand im Mittelalter durch deutsche Bauern und wurde nach dem südlich davon gelegenen Göhlensee (von niedersorbischjeleń = Hirsch) benannt.[8]
Henzendorf(Hendrichojce) wurde ebenfalls in der Bronzezeit besiedelt. Es ist von sorbischen Bewohnern angelegt worden und gehörte zum Besitz des Klosters Neuzelle. Ein großer Teil des Gebietes südlich des Dorfes war lange als Schießplatz der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland gesperrt.[9]
Kobbeln(Kobołnja) ist ein Angerdorf, das seit dem 15. Jahrhundert dem Kloster Neuzelle gehörte.
Möbiskruge war dem Kloster Neuzelle seit dessen Gründung zugeeignet.[10]
Der heutige Ortsteil Neuzelle entstand 1928 durch Zusammenlegung des Dorfes Schlaben mit dem Stiftsbezirk Neuzelle.
Streichwitz (Stśěgojce) hatte nördlich des Ortes im Jahr 1739 einen Weinberg, wegen des meist sandigen Bodens wurde das Gebiet später aufgeforstet.[11]
Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte seit 1817 zum Kreis Guben in der Provinz Brandenburg im Königreich Preußen. 1928 wurden die Dörfer Schlaben und Kummro (Cummro) mit dem Stiftsbezirk Neuzelle zum Marktflecken Neuzelle vereinigt.
Es gehörte seit 1952 zum Kreis Eisenhüttenstadt-Land im Bezirk Frankfurt (Oder) in der DDR. Seit 1993 liegen die Orte im Landkreis Oder-Spree im Bundesland Brandenburg.
Die Gemeinde Neuzelle wurde zum 31. Dezember 2001 um zehn zuvor selbstständige Gemeinden vergrößert: Bahro, Bomsdorf, Göhlen, Henzendorf, Kobbeln, Möbiskruge, Schwerzko, Steinsdorf, Streichwitz und Treppeln.[12] Ossendorf kam am 26. Oktober 2003 hinzu.[13]
Neuzelle verfügt über eine katholische und eine evangelische Kirchengemeinde, wobei die katholische Gemeinde des Ortes sehr stark ausgeprägt ist. Obwohl im Bistum Görlitz, in dem Neuzelle liegt, nur ungefähr 3 % der Bevölkerung katholisch sind, sind es in Neuzelle 8,6 %.[17]
Die Gemeindevertretung von Neuzelle besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[18]
Budach wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 89,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[22] gewählt.[23]
Mahlmühle in Schwerzko aus dem 15. Jahrhundert. Sie kann besichtigt werden, das Mühlrad mit einem Durchmesser von 3,2 Meter ist funktionstüchtig.[26]
Alte Brennerei im Ortsteil Neuzelle
Kobbelner Stein, einer der schwersten Findlinge Deutschlands in Kobbeln, wurde mit der Eiszeit von der Insel Bornholm hierher geschoben, ist 7,10 Meter lang, 4,25 Meter hoch, 5,25 Meter breit und wiegt etwa 300 Tonnen[27]
Findlingspark in Henzendorf mit zahlreichen, zum Teil durch Bildhauer gestalteten eiszeitlichen Findlingen und einem geologischen Lehrpfad
Umgebung von Treppeln: Großer Treppelner See, Wirchensee, Schlaubemühle, Teufelsstein. Am oberen Ende der Dorfstraße befinden sich die Ende des 17. Jahrhunderts aus Feldstein erbauten ehemaligen Vorwerke des Klosters Neuzelle.[28]
Eines der wichtigsten Unternehmen der Gemeinde ist die Klosterbrauerei Neuzelle. Sie wurde durch den „Schwarzen Abt“, ein Schwarzbier mit Zuckersirupzusatz, überregional bekannt.
Der Möbiskruger Sportverein wurde 1967 unter dem Namen BSG Traktor Möbiskruge gegründet.[34] Der Neuzeller SV 1922 spielt seit der Saison 2016/2017 in der Kreisliga Süd Ostbrandenburg.[35] Die Schützengilde Neuzelle wurde ursprünglich 1842 und 1991 wieder gegründet.[36]
In Treppeln gibt es einen Reit- und Dressurstall mit 20 Pferden.[28]
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)