Ngöndro (tibetisch སྔོན་འགྲོ་, Wylie sngon ‘gro) - sind vorbereitende und grundlegende Praktiken im Vajrayana. Die Ngöndro-Praktiken sind tiefgründige und kraftvolle Mittel (geschickte Mittel, Upaya), um unabhängig von der eigenen spirituellen Verwirklichungsstufe eine tiefgründige Heilung und Reinigung des eigenen Geistes zu bewirken. Diese Praktiken bereiten Praktizierende nicht nur auf den Pfad des Vajrayana und die Lehren des Dzogchen vor, sondern führen Praktizierende auch schrittweise zur Erfahrung von Erleuchtung.
Die äußeren Vorbereitungen beginnen mit lebensverändernden Kontemplationen, die den Geist von Samsara abwenden und in Praxistexten als "Die Vier Gedanken" enthalten sind. Die äußeren vorbereitenden Übungen sind:
Diese Kontemplationen inspirieren sehr stark unsere Entsagung, einen dringlichen Wunsch Samsara zu entkommen und den Pfad der Befreiung und Erleuchtung zu folgen. Sie sind die Grundlagen für alle speziellen Praktiken. Die inneren Vorbereitungen sind:
Es wird gelehrt, dass:
Es gibt innerhalb der verschiedenen Traditionen unterschiedliche Ngöndro-Versionen, die ältesten und bekanntesten innerhalb der Nyingma-Tradition sind:
Die kurze Dudjom Tersar Ngöndro: Sie ist eine kurze Rezitation der vorbereitenden Übungen gemäß den neuen Schätzen von Dudjom und vielleicht sogar die kürzeste und präziseste. Sie wurde von Guru Rinpoche im 9. Jahrhundert für das degenerierte Zeitalter verfasst und verborgen. Düdjom Lingpa (1835–1904) enthüllte diesen Schatz (Terma), seine Reinkarnation Dudjom Jigdral Yeshe Dorje (1904–1987) - bekannt als Düdjom Rinpoche - lehrte und erläuterte diesen Text.
Die Longchen Nyingtik Ngöndro, auch Die vorbereitende Praxis des Dzogchen Longchen Nyingtik genannt, besteht zum größten Teil aus dem Terma des Longchen Nyingtik "Herzessenz der weiten Ausdehnung", welche die Worte von Guru Rinpoche selbst sind und von Jikme Lingpa (1730–1798) entdeckt worden sind.