Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||||||||
Freiname | Nitroxolin | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
5-Nitrochinolin-8-ol (IUPAC) | ||||||||||||||||||
Summenformel | C9H6N2O3 | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 190,16 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Nitroxolin ist ein in den 1960er Jahren in den Markt eingeführtes Antibiotikum und Antimykotikum aus der Gruppe der 8-Hydroxychinolin-Derivate, das zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionskrankheiten der ableitenden Harnwege eingesetzt wird. Zu diesen Harnwegsinfekten gehören beispielsweise Zystitis (Blasenentzündung) und Urethritis (Harnröhrenentzündung). Der Arzneistoff wird zudem zur Rezidiv-Prophylaxe angewendet.
Nitroxolin besitzt ein breites Wirkspektrum, das zahlreiche Gram-negative und Gram-positive Bakterienspezies sowie Mycoplasma hominis,[4] Ureaplasma urealyticum und Candida spp.[5] erfasst.[6] Als möglicher Wirkmechanismus, der vornehmlich in einer Urin-bakteriostatischen Aktivität resultiert, wird die Hemmung der RNA-Polymerase mittels Chelierung zweiwertiger Kationen[7] diskutiert.[6] In Gegenwart subinhibitorischer Konzentrationen hemmt Nitroxolin die bakterielle Adhäsion an Epithelzellen des Harntrakts sowie an die Oberfläche von Blasenkathetern.[6]
In Zellkulturmodellen und Gewebekulturen menschlicher Haut vermochte Nitroxolin die Vermehrung von Mpoxviren effektiv zu hemmen. Es unterdrückt den PI3K/AKT/mTOR- und den Raf/MEK/ERK-Signalweg, die bei der Replikation von Orthopoxviren eine Rolle spielen.[8]
Das zugelassenen Anwendungsgebiet umfasst die Behandlung akuter und chronischer Infektionen der ableitenden Harnwege mit Nitroxolin-empfindlichen Bakterien und Sprosspilzen sowie die Vorbeugung gegen immer wiederkehrende Infekte (Rezidivprophylaxe).[9]
Zur klinischen Pharmakologie liegt nur wenig Information vor.[10] In der aktuellen interdisziplinären S3-Leitlinie AWMF zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen (2017) wird die Nitroxolin-Behandlung aufgrund der sehr guten Resistenzlage, der hohen Eradikationsrate und des günstigen Nebenwirkungsprofils als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung der unkomplizierten Zystitis empfohlen.[6] Eine Studie aus 2017 an hospitalisierten älteren Patienten zeigte begrenzte therapeutische Erfolge, die im Gegensatz stehen zu den Erfolgsraten von über 90 % in einer Meta-Analyse[11] von 2014, bei der die eingeschlossenen Patienten jünger waren.[12]
Zur Synthese von Nitroxolin kann 8-Hydroxychinolin mit Natriumnitrit und Salzsäure zu 8-Hydroxy-5-nitrosochinolin umgesetzt werden. Dieses kann wiederum mit Salpetersäure zu Nitroxolin oxidiert werden.[13]
Nitroxolin forte (D, P, RO, BG), Nilox (D)