Nogent-sur-Oise | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Oise (60) | |
Arrondissement | Senlis | |
Kanton | Nogent-sur-Oise (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Creil Sud Oise | |
Koordinaten | 49° 16′ N, 2° 28′ O | |
Höhe | 27–100 m | |
Fläche | 7,46 km² | |
Einwohner | 21.382 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 2.866 Einw./km² | |
Postleitzahl | 60180 | |
INSEE-Code | 60463 | |
Website | Nogent-sur-Oise | |
Rathaus (Hôtel de ville) |
Nogent-sur-Oise ist eine französische Stadt mit 21.382 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Oise in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Senlis und zum Gemeindeverband Creil Sud Oise. Die Bewohner werden Nogentais genannt.
Bis 1906 wurde die Stadt nach den beiden hier beigesetzten Märtyrerinnen Maure und Brigide[1] Nogent-les-Vierges genannt.
Die Stadt Nogent-sur-Oise liegt in der ehemaligen Kulturlandschaft der Picardie ca. 30 m über dem Meer am Fluss Oise, nahe der Einmündung ihres Nebenflusses Brèche, etwa 50 Kilometer nördlich von Paris sowie 35 Kilometer von Compiègne und 40 Kilometer von Beauvais entfernt. Die 36.000-Einwohner-Stadt Creil grenzt unmittelbar südlich an Nogent-sur-Oise. Durch die Stadt führen neben der Route nationale 16 weitere autobahnartig ausgebauten Schnellstraßen. Nachbargemeinden von Nogent-sur-Oise sind Monchy-Saint-Éloi im Norden, Villers-Saint-Paul im Nordosten, Verneuil-en-Halatte im Osten, Creil im Süden, Montataire im Südwesten, Saint-Vaast-lès-Mello im Westen sowie Laigneville im Nordwesten. Mit Creil und Montataire ist Nogent-sur-Oise baulich zusammengewachsen.
Das vom ca. 130 Kilometer entfernten Ärmelkanal beeinflusste Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 750 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.
Zwischen dem Nachbarort Creil und Nogent gab es bereits in der Antike eine viel genutzte Furt (gué) über die Oise. Im Mittelalter sah sich Nogent Angriffen der Normannen ausgesetzt; in einem Dokument des Jahres 862 wird der Ort erstmals als Novigentum erwähnt. König Ludwig der Heilige pilgerte im Jahr 1241 zum Grab der Heiligen Jungfrauen Maure und Brigide. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1458) nahmen die Engländer den Ort ein; später Jahr kam es in der Region zu Bauernaufständen (jacqueries). In den Jahren zwischen 1420 und 1429 übernahmen die Engländer erneut die Kontrolle; danach gehörte der Ort lange Zeit zur Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis. Im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) besetzten die Deutschen die Region um Creil. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von mehreren Fliegerbomben getroffen.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2011 | 2021 |
Einwohner | 8808 | 11.506 | 15.680 | 16.980 | 19.537 | 19.151 | 18.996 | 21.382 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Stilllegung von Bauernhöfen („Höfesterben“) hatten nur geringe Auswirkungen auf die Stadtentwicklung.
Die den Ort umgebende Agrarlandschaft ist im Verlauf von Jahrhunderten entstanden. Im 19. Jahrhundert erlebte der Ort durch die Anbindung von Creil an das Eisenbahnnetz einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Im Jahr 1816 präsentierte Jean-Denis Barbié du Bocage (1760–1825) einen in Nogent gefundenen Schädel mit einer außergewöhnlich großen Trepanation, die ihren Besitzer jedoch nicht daran hinderte, noch mehrere Jahre weiter zu leben (nach Einschätzung von Frédéric Cuvier (1773–1838) zwölf Jahre).