Nomadi

Nomadi
Logo

Logo

Auftritt 2008
Allgemeine Informationen
Herkunft Modena, Italien
Genre(s) Beat, Pop-Rock, Progressive Rock
Gründung 1963
Website www.nomadi.it
Gründungsmitglieder
Gesang
Augusto Daolio
Keyboard
Beppe Carletti
Schlagzeug
Leonardo Manfredini
Gitarre
Franco Midili
Bass
Antonio Campari
Saxophon
Gualberto Gelmini
Aktuelle Besetzung
Keyboard
Beppe Carletti
Gitarre
Cico Falzone (seit 1990)
Schlagzeug
Daniele Campani (seit 1990)
Bass, Gesang Besetzung5a = Sergio Reggioli (seit 1998)
|| Massimo Vecchi (seit 1998)
Gesang
Yuri Cilloni (seit 2017)

Die Nomadi („Nomaden“) sind eine italienische Pop-Rock-Band, die 1963 gegründet wurde. In ihrer über 50-jährigen Geschichte haben sie über 40 Alben und eine Vielzahl von Kompilationen veröffentlicht.

Die Band wurde 1963 zwischen Reggio Emilia und Modena von Keyboarder Beppe Carletti und Sänger Augusto Daolio ins Leben gerufen. Zunächst wurden sie von Franco Midili (Gitarre), Leonardo Manfredini (Schlagzeug), Gualtiero Gelmini (Saxophon) und Antonio Campari (Bass) unterstützt; Gelmini, Campari und Manfredini verließen die Gruppe jedoch schon nach kurzer Zeit wieder und machten Platz für Bila Coppellini (Schlagzeug) und Gianni Coron (Bass). 1966 debütierte die Band mit der Single Come potete giudicar, einer Coverversion von Sonny Bonos The Revolution Kind, die gut rezipiert wurde und den Nomadi mehrere Fernsehauftritte ermöglichte. Bedeutend war das Zusammentreffen mit Francesco Guccini, der mit der Gruppe spielte und mehrere Lieder für sie schrieb, so Noi non ci saremo und vor allem Dio è morto, mit dem sie 1967 große Aufmerksamkeit erreichten: Das Lied wurde vom staatlichen Radio boykottiert, von Radio Vatikan jedoch gesendet. Die Gruppe erhielt auch die Möglichkeit, als erste italienische Popband im Vatikan aufzutreten.

Bei steigender Popularität veröffentlichte die Band in den folgenden Jahren mehrere erfolgreiche Singles und gab unzählige Konzerte, immer begleitet von einer treuen Fangemeinde. 1971 nahm sie erstmals am Sanremo-Festival teil, zusammen mit Mal und dem Lied Non dimenticarti di me, schaffte es jedoch nicht ins Finale. Mit Io vagabondo hatte sie 1972 einen Nummer-eins-Hit. 1980 erschien ein gemeinsames Livealbum mit Guccini, Album concerto. Anfang der 80er-Jahre trat der Bassist Dante Pergreffi an die Stelle von Umberto Maggi, der wiederum fortan als Produzent der Gruppe fungierte. 1990 stießen außerdem Gitarrist Cico Falzone und Schlagzeuger Daniele Campani dazu und ersetzten Chris Dennis bzw. Paolo Lancelotti. Im Jahr 1992 ereigneten sich zwei tragische Todesfälle: Bassist Pergreffi kam im Mai bei einem Unfall im Straßenverkehr ums Leben, während im Oktober Frontman Augusto Daolio nach kurzer Krankheit verstarb. Zunächst in Auflösungsstimmung, formierte sich die Band mit Elisa Minari (Bass), Danilo Sacco (Gesang und Gitarre) und Francesco Gualerzi (Gesang und Saxophon) neu, gab weiter Konzerte und veröffentlichte das Album Contro, das noch mit Sänger Daolio aufgenommen worden war.

In Chile traten die Nomadi Ende 1993 zusammen mit der Gruppe Inti-Illimani auf. Nach dem Album La settima onda begab sich die Gruppe 1994 nach Kuba, wo sie im Rahmen einer Hilfsmission Musikinstrumente an Schulen brachte. Zurück in Italien, wurde die Band in Bologna vom Dalai Lama empfangen, der sich auf Italienbesuch befand. Im Juli 1995 erschien das neue Album Lungo le vie del vento. Die Band engagierte sich auch für eine Reihe von Hilfsorganisationen, darunter Greenpeace, Amnesty International und Emergency. 1996 erschien Quando ci sarai, 1997 das doppelte Livealbum Le strade, gli amici, il concerto, das auf Platz drei der Charts vorstoßen konnte. Mit den neuen Mitgliedern Massimo Vecchi und Sergio Reggioli (für Minari und Gualerzi) folgte 1998 das Album Una storia da raccontare, 1999 die Kompilation SOS con rabbia e con amore. Wieder kam es zu Umbesetzungen, und mit Beppe Carletti (Keyboard), Daniele Campani (Schlagzeug), Cico Falzone (Gitarre), Danilo Sacco (Gesang und Gitarre), Massimo Vecchi (Gesang und Bass) und Sergio Reggioli (Perkussion, Geige und Whistle) veröffentlichte man 2000 das Album Liberi di volare.

Im Jahr 2002 organisierte die Band zu Ehren ihres ehemaligen Frontmans das Event Nomadincontro – X Tributo ad Augusto Daolio. Anschließend gelang ihr mit Amore che prendi amore che dai erstmals ein Nummer-eins-Album. Nach der Kompilation Nomadi 40 (2003) erschien 2005 das Studioalbum Corpo estraneo. 2006 kehrte die Band nach 35 Jahren zum Sanremo-Festival zurück und präsentierte das Lied Dove si va, womit sie die Gruppenkategorie gewann und in der Gesamtwertung den zweiten Platz belegte. Es folgte das Album Con o contro di me. Während ihrer Tournee 2007 lud Biagio Antonacci sie zur Eröffnung eines seiner Konzerte nach San Siro ein. Ende des Jahres veröffentlichte die Band in Zusammenarbeit mit dem Omnia-Orchester von Bruno Santori ein Livealbum, das bei zwei Konzerten in Brescia aufgenommen worden war. Mit Allo specchio erschien 2009 ein neues Studioalbum; kurz darauf musste die Band vorerst pausieren, da Sänger Danilo Sacco gesundheitliche Probleme hatte. Doch er erholte sich wieder und 2010 nahmen die Nomadi erneut am Sanremo-Festival teil, wobei sie Irene Fornaciari bei Il mondo piange begleiteten, und den sechsten Platz erreichten.

Sacco fiel weiterhin bei diversen Konzerten aus; Ende 2010 erschien das Coveralbum Racconti raccolti. 2011 endete der Vertrag der Band mit Warner, woraufhin man beschloss, unabhängig zu bleiben und die folgenden Alben selbst zu produzieren. Erstes Album war daraufhin Cuore vivo, auf dem die Band eigene Lieder aus den Jahren 1967–1977 neu aufnahm. Anschließend gab Sänger Sacco seinen endgültigen Ausstieg bekannt. An seine Stelle trat 2012 der junge Cristiano Turato. Anlässlich des 20-jährigen Todestags von Daolio veröffentlichte die Band die Kompilation È stato bellissimo und begann die Tournee Ricordarti. Carletti organisierte im Juni außerdem das Concerto per l’Emilia im Stadio Renato Dall’Ara in Bologna, als Reaktion auf das Erdbeben in Norditalien. Später erschien das Album Terzo tempo, erstmals mit Turato als Sänger. 2013 war das 50-jährige Jubiläum der Band; Carletti veröffentlichte zu diesem Anlass in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Andrea Moranti das Buch Io vagabondo – 50 anni di vita con i Nomadi, außerdem gab die Band mehrere Jubiläumskonzerte und veröffentlichte über Zeitungsbeilagen die mehrteilige Kompilation Nomadi 50. 2014 starb der ehemalige Schlagzeuger Lancelotti; wenig später erschien mit Nomadi 50+1 eine weitere Kompilation.

2017 trat der Sänger Yuri Cilloni an die Stelle von Turato.

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1967 Per quando noi non ci saremo
Columbia
IT3
(6 Mt.)IT
1991 Gente come noi
CGD
IT50
(3 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 18. Oktober 1991
Charteinstieg erst 2016
1992 Ma noi no!
CGD
IT20
(15 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 15. Mai 1992
1993 Contro
CGD
IT18
(11 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 10. Juni 1993
1994 La settima onda
CGD
IT9
(6 Wo.)IT
1995 Lungo le vie del vento
CGD
IT7
(12 Wo.)IT
1996 Quando ci sarai
CGD
IT5
(8 Wo.)IT
1998 Una storia da raccontare
CGD
IT2
(7 Wo.)IT
1999 SOS con rabbia e con amore
CGD
IT11
(7 Wo.)IT
2000 Liberi di volare
CGD
IT4
(19 Wo.)IT
2002 Amore che prendi amore che dai
CGD
IT1
(23 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 19. April 2002
2003 Nomadi 40
CGD
IT2
Gold
Gold

(46 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 23. Mai 2003
Verkäufe: + 25.000[2]
2004 Corpo estraneo
Atlantic
IT4
(21 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 29. Oktober 2004
2006 Con me o contro di me
Atlantic
IT3
(24 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 28. Februar 2006
2009 Allo specchio
Atlantic
IT3
Gold
Gold

(24 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 3. April 2009
Verkäufe: + 25.000[2]
2010 Raccontiraccolti
Warner
IT4
Gold
Gold

(13 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 2010
Verkäufe: + 25.000[2]; Coveralbum
2011 Cuore vivo IT3
(14 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 7. Juni 2011
2012 Terzo tempo IT3
(10 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 15. September 2012
2014 Nomadi 50+1 IT6
(13 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 15. April 2014
2015 Lascia il segno IT7
(8 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 19. Mai 2015
Il sogno di due sedicenni è diventato realtà IT12
(6 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 20. November 2015
2017 Nomadi dentro IT4
(10 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2017
2018 Nomadi 55 – Per tutta la vita IT14
(7 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 22. Juni 2018
2019 Milleanni IT6
(4 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 31. Mai 2019
2021 Solo esseri umani IT4
(4 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 23. April 2021
2023 Cartoline da qui IT7
(2 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2023

Weitere Studioalben

  • 1968: I Nomadi (CBS)
  • 1973: Un giorno insieme
  • 1974: I Nomadi interpretano Guccini
  • 1975: Gordon
  • 1977: Noi ci saremo
  • 1978: Naracauli e altre storie
  • 1981: Sempre Nomadi
  • 1982: Ancora una volta con sentimento
  • 1985: Ci penserà poi il computer
  • 1986: Quando viene sera
  • 1988: Ancora Nomadi
  • 1990: Solo Nomadi
Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1980 Album concerto
EMI
IT18
(15 Wo.)IT
1992 Ma che film la vita
CGD
IT16
(6 Wo.)IT
1997 Le strade, gli amici, il concerto
CGD
IT3
(17 Wo.)IT
2007 Orchestra
Atlantic
IT2
(26 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 12. Oktober 2007
mit Omnia Symphony Orchestra
2011 Canzoni nel vento – Live 1987–1989 IT42
(5 Wo.)IT
2012 È stato bellissimo IT78
(1 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 28. Februar 2012
2016 Così sia IT7
(6 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 10. Juni 2016

Weitere Livealben

  • 1987: Nomadi in concerto (CGD)

Kompilationen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1997 D’amore e altre storie
EMI
IT28
(4 Wo.)IT
2000 Nomadi Studio Collection. Le origini IT19
(11 Wo.)IT
2003 The Platinum Collection
EMI
IT1
(28 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 26. September 2003
2006 The Platinum Collection Vol. 2
EMI
IT50
(3 Wo.)IT
2010 I Nomadi ed altre storie: Best & Rarities
EMI
IT42
(6 Wo.)IT
2016 I Nomadi 1965/1979
Universal
IT13
(13 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 4. November 2016
2023 È stato veramente bellissimo!
IT26
(2 Wo.)IT
Erstveröffentlichung: 8. Dezember 2023
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT
1966 Come potete giudicar
Per quando noi non ci saremo
IT9
(4 Wo.)IT
Noi non ci saremo
Per quando noi non ci saremo
IT15
(1 Wo.)IT
1967 Dio è morto
Per quando noi non ci saremo
IT7
(17 Wo.)IT
1969 Vai via cosa vuoi
Mille e una sera
IT17
(4 Wo.)IT
1970 Un pugno di sabbia
Mille e una sera
IT8
(14 Wo.)IT
1971 Ala bianca
Mille e una sera
IT19
(3 Wo.)IT
So che mi perdonerai
Mille e una sera
IT25
(1 Wo.)IT
1972 Io vagabondo
Io vagabondo
IT1
(22 Wo.)IT
Quanti anni ho
IT14
(8 Wo.)IT
1973 Un giorno insieme
Un giorno insieme
IT18
(8 Wo.)IT
Voglio ridere
Tutto a posto
IT6
(24 Wo.)IT
1974 Tutto a posto
Tutto a posto
IT5
(22 Wo.)IT
2002 Sangue al cuore
Amore che prendi amore che dai
IT4
(7 Wo.)IT
2003 Io voglio vivere
Nomadi 40
IT5
(12 Wo.)IT
2006 Dove si va
Con o contro di me
Platz 23 (2 Wochen) der Downloadcharts[4]
2010 Il mondo piange
Irene Fornaciari
IT11
(6 Wo.)IT
Irene Fornaciari feat. Nomadi
  • Beppe Carletti, Massimo Cotto: Nomadi. Augusto & altre storie. Mondadori, 2004, ISBN 978-88-04-52636-0.
  • Beppe Carletti, Andrea Morandi: Io vagabondo. 50 anni di vita con i Nomadi. Arcana, 2013, ISBN 978-88-6231-286-8.
Commons: Nomadi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b c Chartquellen (Alben):
    • Guido Racca: M&D Borsa Album 1964-2019. Selbstverlag, 2019, ISBN 978-1-09-470500-2, S. 241.
    • Guido Racca & Chartitalia: Top 100 FIMI Album. Lulu, 2013, S. 146 f. (IT 1995–2012).
    • Alben der Nomadi. In: Italiancharts.com. Hung Medien, abgerufen am 30. April 2017 (IT seit 2000).
  2. a b c Nomadi im Auszeichnungsarchiv. FIMI, abgerufen am 1. Mai 2017 (italienisch).
  3. Chartquellen (Singles):
    • M&D-Chartarchiv. Musica e dischi, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2015; abgerufen am 24. April 2017 (italienisch, kostenpflichtiger Abonnement-Zugang; IT bis 1997).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/musicaedischi.it
    • Guido Racca & Chartitalia: Top 100 FIMI Singoli. Lulu, 2013, S. 128 (IT 1997–2012).
  4. Guido Racca & Chartitalia: Top 100 FIMI Singoli. Lulu, 2013, S. 179.