Néris-les-Bains | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Montluçon | |
Kanton | Montluçon-3 | |
Gemeindeverband | Commentry Montmarault Néris Communauté | |
Koordinaten | 46° 17′ N, 2° 40′ O | |
Höhe | 230–441 m | |
Fläche | 33,13 km² | |
Einwohner | 2.441 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 74 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03310 | |
INSEE-Code | 03195 | |
Website | www.ville-neris-les-bains.fr | |
![]() Mairie (Rathaus) |
Néris-les-Bains ist ein zentralfranzösischer Ort und eine Gemeinde im Département Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Der Kurort mit 2.441 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) wird vor allem von den drei Kurhäusern und einem zehn Hektar großen Park geprägt.
Der Ort Néris-les-Bains liegt in einer Höhe von etwa 350 m in der fruchtbaren Landschaft der Combrailles im südlichen Bourbonnais. Die Stadt Montluçon befindet sich etwa acht Kilometer Fahrtstrecke nordwestlich. Der Ort Colombier mit seiner romanischen Pfarrkirche Saint-Patrocle liegt nur rund zwölf Kilometer östlich.
In vorrömischer Zeit hieß Néris-les-Bains Neriomagus, nach der römischen Eroberung vor 2000 Jahren Aquae Nerii. Die Namensbezeichnungen haben ihren Ursprung im gallischen Lokalgott Nerius und dem keltischen Wort magos = ‚Feld‘ oder ‚Ebene‘. Die Römer fassten hier die Quellen, bauten Thermen, Aquädukte, ein Amphitheater, Tempel und Villen. Damals nahm die Stadt eine 200 Hektar große Fläche ein und war von überregionaler Bedeutung. Der heilige Patroclus bekehrte die Region im 6. Jahrhundert zum Christentum.
Weil Néris-les-Bains 1940 nicht von Deutschen besetzt wurde, wurde es zum Zufluchtsort vieler Flüchtlinge, hauptsächlich Juden, beispielsweise der Familie von Saul Friedländer.[1] In Néris-les-Bains besuchte Saul Friedländer zwei Jahre lang die École communale.[2]
Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Einwohner von etwa 1.100 auf über 2.800 an und blieb seitdem trotz Reblauskrise und Mechanisierung der Landwirtschaft annähernd konstant.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2012 | 2019 |
Einwohner[3] | 2837 | 2917 | 2836 | 2924 | 2831 | 2708 | 2726 | 2588 | 2570 |
Jahrhundertelang lebten die Einwohner von Néris-les-Bains als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Weinbau gehörte; hinzu kamen regionaler Kleinhandel und Handwerk. Nach der Reblauskrise Ende des 19. Jahrhunderts kam der Weinbau jahrzehntelang völlig zum Erliegen, doch mittlerweile werden wieder Rot-, Rosé und Weißweine produziert, die über die Appellation Val-de-Loire vermarktet werden.
Wichtigster Wirtschaftszweig in Néris-les-Bains ist seit dem 19. Jahrhundert der Kurbetrieb. Die Hyperthermalquellen haben eine Temperatur von 53 °C, sind schwach radioaktiv, stark mineralisch und reich an Spurenelementen. Das Thermalwasser von Néris beeinflusst besonders stark das Kreislaufsystem. Geheilt werden vor allem Nervenleiden, rheumatische Erkrankungen (Morbus Bechterew) und Frauenleiden. Die Kursaison dauert von Mai bis Oktober.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Néris-les-Bains