Obdach wurde 1190 erstmals urkundlich als „Obdah“ erwähnt. Der Name geht auf das althochdeutscheobadah (schützendes Dach) zurück. Es dürfte sich auf dem Flurstück eine Einkehrmöglichkeit für Reisende auf dem Weg nach Kärnten befunden haben.[3] 1324 wurde Obdach zum Markt erhoben und verfügte auch über ein Hochgericht. Obdach war ein regional bedeutender Handelsplatz an der Straße über den Obdacher Sattel.
Die politische Gemeinde Obdach wurde 1849/50 errichtet.[4]
Mit 1. Jänner 1970 erfolgte die Vereinigung der Gemeinde Granitzen mit der Marktgemeinde Obdach.
97,6 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 91,3 % der Einwohner, zur evangelischen Kirche 1,1 % und zum Islam 1,8 %, ohne religiöses Bekenntnis waren 4,7 % (Stand 2001).
Die Gemeinde verzeichnete in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einen Bevölkerungszuwachs. Der Rückgang der Einwohnerzahl seit dem Jahr 2000 betrifft besonders die Jugend. Die Anzahl der unter Fünfzehnjährigen nahm von 2001 bis 2019 um 40 Prozent ab, zugleich wuchs der Anteil der über 65-Jährigen um 34 Prozent.[6][7][8]
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Obdacher Straße B 78, die das Kärntner Lavanttal mit dem Murtal verbindet. In Obdach befindet sich ein Bahnhof der Lavanttalbahn. Der Personenverkehr zwischen Zeltweg und Bad St. Leonhard wurde 2010 eingestellt.[14]
Wegen der Gemeindezusammenlegung verlor das Wappen mit 1. Jänner 2015 seine offizielle Gültigkeit. Die Wiederverleihung erfolgte mit Wirkung vom 1. Jänner 2016.[18]
Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
„In blauem Schild über grünem Schildfuß zwischen zwei silbernen Türmen mit je drei Zinnen und je einem schwarz durchbrochenen Rundbogenfenster im Erdgeschoß eingestellt eine silbern gequaderte, zweigeschoßige Mauer mit durchbrochenem Rundtor samt aufgezogenem Fallgitter und je zwei schwarz durchbrochenen Hochrechteckfenstern in jedem Geschoß; über dem Tor ein Turm mit drei schwarz durchbrochenen Rundbogenfenstern und goldener, unten wellenförmig abgeschlossener Haube samt schwarz durchbrochenem Rundbogenfenster, Knauf und links abfliegendem Wimpel.“
Bis 2014 war Obdach die Gemeinde mit der höchsten „Gemeindeamtsdichte“: neben dem Obdacher Amtsgebäude befanden sich auch die Gemeindeämter von Sankt Anna am Lavantegg und Sankt Wolfgang-Kienberg auf Liegenschaften in der Katastralgemeinde Obdach.
↑Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S.55 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9MB]).
↑Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
↑Kundmachung der Steiermärkischen Landesregierung vom 21. November 2013 über die Vereinigung der Marktgemeinde Obdach und der Gemeinden Amering, Sankt Anna am Lavantegg und Sankt Wolfgang-Kienberg, alle politischer Bezirk Murtal. Steiermärkisches Landesgesetzblatt vom 6. Dezember 2013. Nr. 149, 35. Stück. ZDB-ID 705127-x. S. 680–681.