Ober-Olm liegt in Rheinhessen, an der südwestlichen Stadtgrenze der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Nördlich der Gemeinde befindet sich der Ober-Olmer Wald, der 2017 zusammen mit angrenzenden Gebieten unter Naturschutz gestellt wurde („Wiesen am Layenhof – Ober-Olmer Wald“).
Zu Ober-Olm gehören auch die Wohnplätze Am Wald, Erlenhof, Staarbergerhof und Wiesenmühle.
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Der Jahresniederschlag beträgt 620 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 25 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Mai. Im Mai fallen 1,7 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 23 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
In Ober-Olm gibt es zwei Naturdenkmale: Zum einen wurden Bäume unter der Bezeichnung Zwei Sommerlinden an der Turnhalle unter Schutz gestellt, zum anderen Zwei Baumgruppen auf dem Friedhof. Beim letzteren handelt es sich um zwei Eschen und zwei Winterlinden.
Ab 2021 legte die katholische Gemeinde zwischen der Kirche St. Martin und der Pfarrscheune einen naturnahen Bibelgarten in der Ortsmitte an, der „Ökologie und Klimaschutz“ berücksichtigen soll.[4] Das Projekt bekam im Folgejahr den Ehrenamtspreis der VG Nieder-Olm.[5]
In der Ober-Olmer Gemarkung fließt der Haybach, von Klein-Winternheim kommend, über mehrere Kilometer Richtung Nieder-Olm, um dort in die Selz zu münden. Anfang 2019 erklärten Matthias Becker, Ortsbürgermeister von Ober-Olm, und Ute Granold, Ortsbürgermeisterin von Klein-Winternheim, den Haybach in einem „Kommunalen Gemeinschaftsprojekt“ renaturieren zu wollen.[6] Im Jahr darauf erklärte Doris Leininger-Rill, die Erste Beigeordnete der VG Nieder-Olm und verwaltungsmäßig zuständig für den Haybach, es würden Haushaltsmittel für das Vorhaben bereitgestellt, so werde es „finanziell verankert“ und bliebe „für die Folgejahre im Fokus“.[7] Anfang 2022 stellte sie die Planungen einer beauftragten Fachfirma für das Projekt vor.[8] Am 8. Mai 2023 wurde bekannt gegeben, dass drei Äcker von 1,7 Hektar Fläche von den Gemeinden am Haybach für die beginnende Renaturierung erworben worden sind.[9]
Funde in der Gemarkung aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. stellen erste Nachweise der Besiedlung dar. Im Jahr 97 ließ Konsul Veiento bei seinem Klein-Winternheimer Besitz, einer reich ausgestatteten Römersiedlung, in der Ober-Olmer Flur „Villenkeller“ der Göttin Nemetona einen Tempel errichten. Der Ort Ober-Olm selbst entstand im 6. Jahrhundert als eine fränkische Gründung und wurde im Jahr 994 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name „Ulmena Superior“ von 1190 wurde früher mit Ulmen in Verbindung gebracht, die Baumnamen wurden aber erst im 12. Jahrhundert aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen. Die Bildung des Ortsnamens „Ulm“ und einer Endung „ena“ ist typisch für einen Bachnamen, und diese sind sehr häufig auch als Siedlungsnamen verwendet worden. Es ist anzunehmen, dass „Ulmena“ der Name war, den die germanischen Siedler zwischen Ober-Olm und Nieder-Olm der Selz gegeben haben. Die verbliebene römische Bevölkerung benutzte für den Bach noch den Namen „Salusia“, der sich schließlich auch durchsetzte. „Ulmena“ blieb aber als Ortsnamen an den beiden „Olm“ hängen, „Ulmena Superior“ für Ober-Olm.
In den Jahren 1582, 1603 und 1857 wurde der Ort durch verheerende Brände zerstört.
Seit dem 23. September 2018 ist Matthias Becker (CDU) Ortsbürgermeister.[13] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 62,62 % im Amt bestätigt,[14] bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 erreichte er als einziger Kandidat einen Stimmenanteil von 75,0 %.[15]
Jagdschloss der Mainzer Kurfürsten (Altes Forsthaus) von 1764
Ober-Olmer Wald, ein 335 Hektar großes Naherholungs- und Naturschutzgebiet
Valentinskapelle mit ihrem Rokokoaltar, die malerisch am Rande der Weinberge liegt
Eine das Ortsbild prägende mächtige Ulme von circa 1745 fiel 1985 dem Ulmensterben zum Opfer und musste bis zum Stamm abgetragen werden. 2009 musste auch der Stamm gefällt werden. An die Stelle trat ein Kunstobjekt aus Cortenstahl, das den Umriss einer Baumscheibe zeigt.[18]
Saniertes Rathaus aus dem Jahr 1550, Aufstockung 1721/22.
Stadtbusverbindung nach Mainz (Linie 54 in die Innenstadt und Linie 55 nach Nieder-Olm bzw. ebenfalls in die Mainzer Innenstadt) und Busverbindungen der KRN (Regionallinien 630, 653 und 654) in das rheinhessische Umland sowie abends in die Stadt Mainz und zurück bis nach Mitternacht.
Fernmeldeturm Ober-Olm: 1966 erbauter, 70,35 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom (Spitznamen: „Olmi“, „Ober-Olmer Spargel“, „Fernsehturm“) bei 49° 56′ 31″ N, 8° 10′ 16″ O49.9419444444448.1711111111111.
1990 wurde der Fernmeldeturm um 38 Meter aufgestockt. Er ist jetzt 108,35 Meter hoch.
Das Rathaus befindet sich in der Ortsmitte von Ober-Olm. Dort hat der Gemeinderat seine Sitzungen; darüber hinaus können in der Verwaltung einige Aufgaben der Verbandsgemeinde bearbeitet werden.[19]
Ober-Olm verfügt darüber hinaus über eine kommunale[20] und eine katholische Kindertagesstätte.[21] Die Ulmenhalle liegt unweit des Rathauses und kann für kulturelle sowie sportliche Veranstaltungen benutzt werden.[22] Eine Gemeindebücherei und ein Jugendtreff zählen ebenfalls zu den öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde Ober-Olm.
Heribert Schmitt et al.: Das Dorf, in dem wir leben, Ober-Olm. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1994, ISBN 978-3-89264-913-7.
Maria Regina Kaiser: Die Trommeln der Freiheit Roman, 1848 – Märzrevolution in Mainz, 1998, ISBN 3-00-003678-4.
Bodo Witzke, Lokale Agenda Klein-Winternheim: Der Haybach und sein Potential. Ein Fotobuch mit Anmerkungen von Ute Granold, Matthias Becker, Doris Leininger-Rill, Dr. Irene Wellershoff. Norderstedt 2021. ISBN 978-3-7543-4505-4.