Mit dem NiedermoorgebietOberthaler Bruch besitzt die waldreiche Gemeinde seit Dezember 1984 eines der größten Naturschutzgebiete im Saarland.[2] Seit November 1983 besteht in der Nachbargemeinde Namborn im Ortsteil Namborn das Naturschutzgebiet „Weiherbruch und Rohrbachwiesen“ mit einer Größe von 19,68 ha, das sich auch auf Teile der Gemeinde Oberthal (Ortsteil Güdesweiler) erstreckt.[3] Ebenfalls hat das Wasserschutzgebiet „Rohrbacher Wiesen“ der Nachbargemeinde Namborn Auswirkungen auf das Gebiet der Gemeinde Oberthal (Ortsteil Güdesweiler).[4]
Durch den Ort fließt die Blies, eine ihrer Quellen befindet sich im Orletal im Ortsteil Gronig. Daher ist auch ein Teil der Gemeinde Oberthal durch eine Verordnung zum Schutz des Überschwemmungsgebietes an der Blies betroffen.[5]
Oberthal bestand ursprünglich aus den drei Orten Imweiler, Linden und Osenbach. Imweiler wurde 1335, Linden ab dem 13. Jahrhundert und Osenbach 1263 erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gab es ein Rittergeschlecht, das die Burg Linden als Stammsitz besaß.[9]
Jahrhundertelang gehörte das Gebiet zum Amt Schaumburg, und somit zum Herzogtum Lothringen, welches mit dem Tode von Herzog Stanislaus 1766 an Frankreich fiel. Das Oberamt Schaumburg wurde 1787 im Rahmen eines vertraglichen Gebietstauschs an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken übertragen, womit die Souveränität über das Gebiet von Frankreich an das Römisch-Deutsche Reich zurückkehrte.[10]
Am Vorabend der Französischen Revolution gehörten die Orte Imweiler, Linden und Osenbach somit kurzzeitig zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken.[11] Danach waren die Ortschaften von 1793 bis 1814 dem Kanton Tholey zugeordnet, im Département Moselle, und damit wieder bei Frankreich. Während dieser Zeit wurden aus den selbständigen Orten die Gemeinde Oberthal. Nach der Eroberung durch Preußen fiel Oberthal 1816 zunächst an das Fürstentum Lichtenberg (abgesehen von Steinberg-Deckenhardt) und kam am 31. Mai 1834 wieder an Preußen. Verwaltungsmäßig gehörte Oberthal seither zum Kreis St. Wendel im Regierungsbezirk Trier der Rheinprovinz, gelangte jedoch 1920 an das vom Deutschen Reich und Preußen abgetrennte Saargebiet.
Als sehenswert gelten die kleine Wildfrauhöhle, das Heimatmuseum Millpetersch-Haus und die Wallfahrtskapelle mit Gutem Brunnen im Ortsteil Güdesweiler, die Reste einer keltischen Ringwallanlage am Momberg im Ortsteil Gronig, eine Mineralienfundstätte (Rötel) am Leißberg sowie Bestandteile der überörtlichen Skulpturenstraße.
Die Herrenmannschaft der Kegelfreunde Oberthal e. V. ist deutscher Rekordmeister in der Ersten Bundesliga. Auch die Damen konnten den Titel mehrfach erringen.[16]
Hans Kräber (Red.): Im St. Wendeler Land. Gemeinde Oberthal. Heimatkundliche Lesestoffe. Bd. 18. Kreissparkasse St. Wendel (Hg.), St. Wendel 1978/79.
Hubert Bier • Johannes Naumann: Das Schloss Linden – Ein Beitrag zur Adels- und Kulturgeschichte des Westrichs. Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberthal e. V. 2006.
↑Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898. S. 404, 408
↑Die territoriale Gliederung 1789. In: Bruno Aust, Hans-Walter Herrmann, Heinz Quasten: Das Werden des Saarlandes - 500 Jahre in Karten. Institut für Landeskunde im Saarland e. V., Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-923877-45-4, S. 134 ff.