Ein Objektpronomen ist dem Wortsinn nach ein Pronomen, das im Satz die Rolle eines grammatischen Objekts einnimmt. Mit dem Begriff werden oft aber nur Personalpronomen angesprochen, da hier in manchen Sprachen eine Asymmetrie zwischen Pronomen als Subjekt oder Objekt des Satzes besteht (etwa in den romanischen Sprachen).
In manchen Sprachen sind Objektpronomen auch dadurch auffällig, dass Pronomen als einzige Wortart unterschiedliche Formen für Subjekt oder Objekt (bzw. Nominativ oder Akkusativ) haben, während Substantive keine Kasusformen zeigen – dies ist beispielsweise im heutigen Englisch so.
In den romanischen Sprachen unterscheiden sich Objektpronomen von Formen fürs Subjekt dadurch, dass sie in einer unbetonten Verwendung als „klitische“ Pronomina ans Verb „angelehnt“ stehen.
Beispielsweise gibt es im Spanischen für Objekte mehrere Typen solcher klitischer Pronomina, die mit den betonten Objekt-Pronomina kontrastieren (oder auch gemeinsam vorkommen). Fürs Subjekt hingegen gibt es nur die Unterscheidung zwischen betonten Personalpronomina oder deren völliger Weglassung (da Spanisch eine Pro-Drop-Sprache ist). Für Einzelheiten siehe den Artikel Pronomen in der spanischen Sprache.
In den meisten Fällen verhalten sich pronominale Subjekte und Objekte im Deutschen gleich. Sie können betont werden oder in unbetonter Form vorkommen, hierbei werden unbetonte Personalpronomen bevorzugt im Satz nach vorne gezogen, nämlich direkt hinter die linke Satzklammer. Ein Objektpronomen kann dadurch im Deutschen auch sehr leicht vor das Subjekt gesetzt werden, sofern das Subjekt nicht auch ein Personalpronomen ist – Beispiele:[1]
Deswegen hat jeder es heimlich zurückgestellt
Deswegen hat es jeder heimlich zurückgestellt
dass es deswegen jeder heimlich zurückgestellt hat
Asymmetrien sind hauptsächlich nur:
a) (Wo ist das Mäppchen?) – Vielleicht hat es mein Nachbar versteckt. b) ? Es hat vielleicht mein Nachbar versteckt. („es“ als Objekt) c) Es fehlt mir schon länger („es“ als Subjekt)
Man kann dabei ja ganz verrückt werden. Das kann einen ja ganz verrückt machen.