Marktgemeinde Obritzberg-Rust
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | St. Pölten (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | PL | |
Hauptort: | Obritzberg | |
Fläche: | 41,48 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 15° 36′ O | |
Höhe: | 366 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.346 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3123 | |
Vorwahlen: | 02742, 02782, 02786 | |
Gemeindekennziffer: | 3 19 30 | |
NUTS-Region | AT123 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktstraße 14 3123 Obritzberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Daniela Engelhart (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Obritzberg-Rust im Bezirk St. Pölten (Land) | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Obritzberg-Rust ist eine Marktgemeinde mit 2346 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Sankt Pölten-Land in Niederösterreich.
Obritzberg-Rust liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 41,51 Quadratkilometer. 18,3 % der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 25 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Diendorf, Doppel, Eitzendorf, Flinsdorf, Fugging, Greiling, Großrust, Grünz, Hain, Heinigstetten, Kleinrust, Landhausen, Obermerking, Obritzberg, Pfaffing, Schweinern, Untermerking, Winzing und Zagging.
Wölbling | Statzendorf | |
Dunkelsteinerwald (ME) | Herzogenburg | |
Karlstetten | St. Pölten (P) |
In der Marktgemeinde Obritzberg-Rust bestehen zahlreiche archäologische Fundstellen aus der Spätjungsteinzeit (Lengyel-Kultur) in Form von Siedlungsgruben, Grabstätten, Tonscherben, Tierknochen, Gefäßen und Steinbeilen, sowie ein Gräberfeld und zahlreiche Funde aus der Hallstattzeit. Aus der Keltenzeit sind viele Ortsbezeichnungen und Namen erhalten.[2]
Im Altertum war das Gebiet Teil der Römischen Provinz Noricum.
Im Jahre 888 wurde ein Wehrbau auf dem Kirchenhügel in Obritzberg erwähnt.[2]
1148 wurde Obritzberg zur selbstständigen Pfarre erhoben.
In diesem Jahr wurde auch der so genannte „Freiheitsstein“ am Kirchenberg Obritzberg in unmittelbarer Nähe des Pfarrhofes durch Heinrich II. – Beiname „Jasomirgott“ – errichtet, der gegen Entgelt einige Tage Kirchenschutz gegen Strafverfolgung gewährte. Dieses und andere Rechte (aber auch Pflichten) waren im „Banntaiding der Pfarrherrschaft Obritzberg“ niedergeschrieben.
1850 entstand die Ortsgemeinde Obritzberg, die 1883 in die Gemeinden Obritzberg und Kleinrust getrennt wurde.[2]
1967 wurden die Gemeinden als Obritzberg-Rust wieder vereint. 1971 wurde die Gemeinde Hain eingemeindet. Im Jahr 2004 wurde Obritzberg-Rust zur Marktgemeinde erhoben.[2]
Mit einstimmigem Beschluss des Gemeinderates sollte mit Wirkung vom 1. Juli 2013 die Postleitzahl gemeindeweit auf 3123 vereinheitlicht sowie Straßenbezeichnungen für sämtliche Ortschaften und Gehöfte eingeführt werden.[3] Bedingt durch Umstellungsprobleme der Post wurden diese Änderungen für den Bereich der ehemaligen Gemeinde Hain mit 1. Oktober 2013 und für die Ortschaft Fugging mit 1. April 2014 vollzogen.
Katholische Pfarren:
sowie:
Fotogalerie von Kirchen und Kapellen in der Gemeinde:
Die Marktgemeinde Obritzberg-Rust ist über die regionalen Grenzen hinweg bekannt für die große Zahl an Buschenschenken und Weinschenken. Mitglied der „NÖ Weinstraße“ – Region Traisental
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 83, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 166. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2010 1212. Die Erwerbsquote lag 2010 bei 54,7 %.
Die Marktgemeinde ist „Klimabündnis- und Bodenbündnisgemeinde“, Mitglied der LEADER+ Region „Traisental-Donauland-Tullnerfeld“ bzw. in der Periode 2014–2020 in der erweiterten Region „Donau – NÖ Mitte“ sowie des „Regionalentwicklungsverbandes NÖ-Mitte“.[8]
Zur Unterstützung der örtlichen Gewerbebetriebe, aber auch für alle Gemeindebürger, wurde 2013 ein Lichtwellenleiter-Projekt mit der Verlegung einer Leerverrohrung begonnen, im Oktober 2015 wurden die ersten Anschlüsse aktiviert, spätestens 2017 sollen alle Gemeindebürger an den LWL anschließen können. Bei der Sitzung des Gemeinderates am 23. Juni 2015 wurde die Firma „open-net“ als Netzbetreiber beschlossen.[9] Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das vom Land Niederösterreich intensiv betreut und unterstützt wird, und das erstmals das 3-Stufen-Model anwendet, das auch von der EU-Kommission empfohlen wird;[10] die Basis-„Bandbreite“ je Anschluss betrug 50 MBit/sec (bis Ende 2021) und ist unlimitiert, die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am 18. November 2015 durch LR Stephan Pernkopf.
Mit Ende Oktober 2016 verfügten bereits mehr als 160 Haushalte über einen aktiven LWL-Anschluss.
Im Sommer 2022 wurde der Vollausbau des Glasfasernetzes abgeschlossen, alle Haushalte der Gemeinde haben nun die Möglichkeit zur Nutzung der Glasfaserinfrastruktur, die im alleinigen Eigentum der Gemeinde steht. Obritzberg-Rust ist eine von nur 4 Gemeinden in Niederösterreich, die das Glasfasernetz selbst errichtet haben, die Anschlussquote beträgt bei steigender Zahl Anfang September 2022 ca. 45 %, die unterste Bandbreite je Anschluss beträgt 100 MBit/sec.
Seit Sommer 2006 erzeugen 13 Enercon E70 mit je 2000 kW Leistung erneuerbare Energie. Diese werden von der EVN-Naturkraft betrieben und sind in drei Windparks gegliedert:
Die durchschnittliche Jahreserzeugung aller 13 Anlagen versorgt ca. 13.000 Haushalte mit Strom[11] und wird in das 110-kV-Netz der EVN eingespeist. Im September 2016 wurde durch die Landjugend Hain im Rahmen des „LJ-Projektmarathon“ ein „www“-Windwanderweg – ein Rundweg mit 7,5 km – gestaltet, auf einem Infopunkt wird über den Windpark informiert.
Ein jahrzehntelanges Bemühen um eine dezentrale Abwasserbehandlung scheiterte an der Fördergesetzgebung. Die Marktgemeinde Obritzberg-Rust war, um die entsprechenden Fördermittel zu erhalten, damit gezwungen, an den Verbandssammler anzuschließen, der die Abwässer zur Verbandskläranlage nach Traismauer zuführt, ab dem Frühjahr 2016 wird jedes Haus in der Gemeinde ordnungsgemäß entsorgt.
Einige Ortschaften widersetzten sich diesem Schritt durch die Gründung von eigenständigen Abwassergenossenschaften mit jeweils eigenem Abwasserkanalsystem und eigener Kläranlage:
Mit Jahresende 2011 wird auch die letzte dieser Genossenschaften (von 50 bis 500 EGW) wasserrechtlich kollaudiert sein. Diese Genossenschaften mussten die Errichtung ausschließlich aus eigenen Mittel finanzieren und erhielten (als einzige in ganz Österreich) keinerlei Fördermittel zuerkannt.
Der Fladnitztal-Radweg (auch Fladnitztal-Radroute) führt als Rundstrecke durch die Gemeinden Obritzberg-Rust, Statzendorf, Wölbling und Karlstetten und ist auch für ungeübte Radfahrer bewältigbar. Seit 2014 gibt es auch über Paudorf eine offizielle Anbindung an den Donauradweg und über den Radweg der Stadt St. Pölten eine Anbindung an den Traisentalradweg.[12]
Am 28. Juni 2015 wurde der 1. „Eheweg“ Österreichs von Bischof Klaus Küng in Obritzberg gesegnet. Es ist dies ein Rundwanderweg mit knapp 3 km Länge, Start und Ziel am Kirchenplatz Obritzberg, sieben künstlerisch gestaltete Stationen begleiten den Weg. Anlass für die Errichtung war das Kriegsende vor 70 Jahren an dieser Stelle sowie das 40-jährige Bestandsjubiläum des Schönstatt-Mariensteines.[13]
In der Großgemeinde bestehen ab 2016 fünf Freiwillige Feuerwehren:
Am 15. Jänner 2012 (FF Zagging) bzw. 29. Jänner 2012 (FF Hain) wurde in geheimer Abstimmung die zukünftige Fusion der beiden Feuerwehren auf Basis der Errichtung eines gemeinsamen Feuerwehrhauses mit knapper Mehrheit beschlossen. Am 11. Februar 2014 wurde in geheimer Wahl mit großer Mehrheit (55 ja zu 25 nein, 1 ungültige Stimme) die weitere Umsetzung des Neubauprojektes am neuen Standort beschlossen. Damit begann die Konzeptionierung des Projektes, das von der Feuerwehr-Planungsgruppe dem Gemeinderat am 23. Juni 2015 präsentiert wurde; nach der Genehmigung des Finanzierungskonzeptes wurde die Fusion mit 10. Jänner 2016 umgesetzt[17][18], der Spatenstich fand am 1. April 2016 statt, die Bauarbeiten starteten am 9. Mai 2016, die Eröffnung vom „Haus der Gemeinschaft“ fand am 22. Oktober 2017 statt, es ist sowohl durch die freiwillige Feuerwehrfusion als auch durch die funktionsübergreifende Planung und Nutzung für alle Vereine überregional bekannt und Ziel von Exkursionen.
Siehe auch: Liste der Bürgermeister der Marktgemeinde Obritzberg-Rust
Bürgermeisterin der Marktgemeinde ist seit 19. April 2017 Daniela Engelhart. Sandra Bogner ist seit 1. August 2012 Amtsleiterin. Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl vom 26. Jänner 2020 bei insgesamt 21 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13 (+2), SPÖ 2 (−1), Bürgerliste WIR 6 (−1).
Bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 13. Februar 2020 wurde der Gemeindevorstand gewählt:
Blasonierung: Das Gemeindewappen wurde 1987 verliehen. Es zeigt im gespaltenen Wappenschild vorne (rechts) in Gold einen rotbewehrten schwarzen Löwen; im Wappen hinten (links) fünf schwarze Balken auf goldenem Grund.[2]
Erklärung: Der Löwe stellt den Salzburger Löwen dar und verweist auf das Besitztum durch das Hochstift Salzburg, nachgewiesen in dessen „Kammerbüchern“ aus dem 13. Jh. Die schwarzen Balken auf goldenem Grund symbolisieren die herrschaftliche Gründung der Pfarre Obritzberg durch die Kuenringer in der Mitte des 13. Jhs. Die NÖ Landesregierung verlieh am 12. Mai 1987 das Recht zur Führung des Gemeindewappens.
Die aus dem Gemeindewappen abzuleitenden Farben der Gemeindefahne sind Gelb und Schwarz.
2016 wurde ein Gemeindelogo vorgestellt, das grundsätzlich allen zur Verfügung steht – mit Einschränkungen darf es auch adaptiert werden. Entworfen wurde es durch drei Studentinnen der NDU. Es stellt mit den drei Anfangsbuchstaben der einstigen Altgemeinden "O"britzberg, "R"ust und "H"ain eine Landschaft mit Sonne dar, als Schriftart wurde Avenir Next Condensed Demi Bold festgelegt[19][20].