Die Ocimene (Betonung auf der dritten Silbe: Ocimene) bilden eine Stoffgruppe isomerer ungesättigter acyclischer Monoterpene und gehören damit zu den Kohlenwasserstoffen. Mit dem Trivialnamen Ocimen können jeweils beide E/Z-Isomere der Stoffe mit den IUPAC-Namen 3,7-Dimethyl-1,3,7-octatrien (α-Form) und 3,7-Dimethyl-1,3,6-octatrien (β-Form) und 2,6-Dimethyl-2,4,6-octatrien (Allo-Form) gemeint sein. Jeweils zwei der Isomere sind zueinander entweder Konfigurations- oder Konstitutionsisomere. Alle Isomere des Ocimen sind linear Kopf-Schwanz-verbunden.
Die isomeren Vertreter der Ocimene unterscheiden sich durch die Positionierungen der Doppelbindungen im Molekül oder die Anordnung der Substituenten an den Doppelbindungen (cis-trans-Isomerie). Der Unterschied zwischen der α- und der β-Form ist die Position der nicht-konjugierten ("einsamen") Doppelbindung. Diese ist in der α-Form extern und in der β-Form intern. Die β-Form ist ein kommerzielles Produkt, das in der Regel als Isomerenmischung verkauft wird.
Ocimen-Isomere | |||||||||
Name | (Z)-α-Ocimen | (E)-α-Ocimen | (Z)-β-Ocimen | (E)-β-Ocimen | Alloocimen | ||||
Strukturformel | ![]() |
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Andere Namen | (3Z)-3,7-Dimethyl-1,3,7-octatrien (IUPAC) | 3,7-Dimethyl-1,3,7-octatrien | (Z)-3,7-Dimethyl-1,3,6-octatrien | (E)-3,7-Dimethyl-1,3,6-octatrien | 2,6-Dimethyl-2,4,6-octatrien | ||||
OCIMENE (INCI)[1] | |||||||||
CAS-Nummer | 6874-44-8 | 502-99-8 | 3338-55-4 | 13877-91-3 | 673-84-7 | ||||
13877-91-3 | |||||||||
PubChem | 5463455 | 5320249 | 5320250 | 5281553 | 5368821 | ||||
ECHA-InfoCard-ID | 100.034.205 | 100.010.559 | |||||||
Summenformel | C10H16 | ||||||||
Molare Masse | 136,23 g·mol−1 | ||||||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||||||
Kurzbeschreibung | farblose, blumig riechende Flüssigkeit[2] | ||||||||
Siedepunkt | |||||||||
Dichte | 0,818 g/mL[3] | ||||||||
GHS- Kennzeichnung |
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H- und P-Sätze | siehe oben | siehe oben | 226 | 302 | |||||
siehe oben | siehe oben | keine EUH-Sätze | keine EUH-Sätze | ||||||
siehe oben | siehe oben | keine P-Sätze | keine P-Sätze |
α-Ocimen wurde in echtem Lavendelöl nachgewiesen (bis zu 3 %[5]), β-Ocimen findet sich in Basilikumöl (Ocimum basilicum) und bis zu einem Anteil von 41 %[6] im ätherischen Öl der Studentenblumen (Tagetes minuta, Asteraceae). β-Ocimen kommt unter anderem in Grüner Minze (Mentha spicata), Oregano (Origanum vulgare), Basilikum (Ocimum basilicum), Rautengewächsen (Pilocarpus microphyllus), Schwarzen Johannisbeeren (Ribes nigrum) und Rosmarin (Rosmarinus officinalis) vor.[7] Hanf (Cannabis sativa L. ‘Afina’) enthält β-Ocimen in einer Menge von 3,5 mg·g−1.[8] Alloocimen findet sich in Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium), Löwenohren (Leonotis leonurus) und Estragon (Artemisia dracunculus).[9]
Die Ocimene sind isomer zu Myrcen und Phellandren und liegen oft im Gemisch vor. Ihr Geruch erinnert an Kiefer und Zitrusfrucht, daher werden sie als Duftstoffe eingesetzt.