Ohrlöffel-Leimkraut | ||||||||||||
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Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Silene otites | ||||||||||||
(L.) Wibel |
Das Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Leimkräuter (Silene) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Sie ist in Eurasien weitverbreitet.
Das Ohrlöffel-Leimkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter. Der Stängel ist kurz behaart und im oberen Bereich drüsig klebrig. Die Laubblätter sind in grundständigen Rosetten angeordnet. Die einfache Blattspreite ist 2 bis 8 Zentimeter lang und spatelig-lanzettlich.
Das Ohrlöffel-Leimkraut ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), männliche Exemplare sollen häufiger sein als weibliche. Der traubige oder ährige Blütenstand enthält viele Blüten. Der Blütenstiel ist kahl. Die eingeschlechtlichen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der kahle Kelch ist 4 bis 6 mm lang und fünfzähnig. Die fünf einfachen Kronblätter sind 3 bis 4 mm lang und gelb-grün. Es sind drei freie Griffel, jedoch keine Nebenkrone, vorhanden. Die Kapselfrucht ist 3,5 bis 6 mm lang, eiförmig und sechszähnig.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober, hauptsächlich von Juni bis Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.[1]
Das Ohrlöffel-Leimkraut ist eine Rosettenpflanze. Die in der Nacht duftenden Blüten, locken als Bestäuber kleine Schmetterlinge und Stechmücken an.
Das Verbreitungsgebiet des Ohrlöffel-Leimkrauts erstreckt sich von Italien, Frankreich und Dänemark durch Osteuropa bis Zentralasien. In Mitteleuropa hat es seine Verbreitungsgrenze.
Das Ohrlöffel-Leimkraut braucht steinige flachgründige Lehm- oder Sandböden, die humos locker und eher trocken sein sollten. Es ist wärmebedürftig und kommt deshalb vorwiegend in Gegenden vor, in denen die Sommer verhältnismäßig warm und trocken sind, aber auch dort ist es sehr selten. Es besiedelt Trockenrasen, trockene Sandflächen und steinige Hänge im Tiefland östlich der Elbe, in den Mittelgebirgen und in trockenen Bereichen der Zentralalpentäler. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Festucetalia valesiacae, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Koelerio-Phleion, Xerobromion oder auf Küstendünen des Verbands Koelerion glaucae vor.[1]
In Österreich tritt das Ohrlöffel-Leimkraut im pannonischen Gebiet zerstreut, im sonstigen Gebiet selten auf Trockenrasen in der collinen bis submontanen Höhenstufe auf. Die Abgrenzung und Verbreitung der zwei auftretenden Unterarten Silene otites subsp. otites und subsp. hungarica ist noch unzureichend erforscht. Die Vorkommen erstrecken sich auf die Bundesländer Wien, das Burgenland, Niederösterreich und vermutlich die Steiermark. In Österreich gilt das Ohrlöffel-Leimkraut als gefährdet, im nördlichen Alpenvorland und im Alpengebiet als stark gefährdet.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (sehr trocken), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 5 (kontinental).[3]
Es können mehrere Unterarten unterschieden werden:[4]