In ihrem Buch Okkulte Chemie, dessen deutsche Fassung im Jahre 1909 erschien, beschreibt Annie Besant zusammen mit Charles W. Leadbeater ihr Modell der Materie. Die Erkenntnisse des Werkes seien auf hellseherische Weise zustande gekommen, die im Vorwort beschrieben wird. Das Buch habe vor allem für die anglo-indische Theosophie Bedeutung.
Demnach bestehe die Materie aus Uratomen, die in unterschiedlicher Zusammensetzung zum Aufbau der wissenschaftlich bekannten Elemente führen. Die Autoren behaupteten, durch die Weiterentwicklung ihres Sehvermögens, im Wesentlichen des Dritten Auges, diese mikrokosmischen Strukturen wahrgenommen zu haben. Mit entsprechender Schulung könnten dies auch andere Menschen.
Das Buch enthält zahlreiche Zeichnungen über den angeblichen Aufbau der Elemente und ihrer Unterstrukturen. Die dabei angeführten Bausteine der Elemente, die Uratome, stellten formal gesehen trichterförmige sogenannte Energiewandler dar. Die elektrisch-positive Ladung entstünde durch den Durchlauf höherer Energie (auf der Zeichnung von oben nach unten), die zu niedrigerer gewandelt wird, die elektrisch-negative Ladung umgekehrt. Die gezeichneten Spiralen seien nur optische Platzhalter für etwa 14 Milliarden sogenannte Lebensblasen. Um die zunächst sichtbaren Spiralen liefen energetisch im rechten Winkel weitere Spirälchen, um diese wiederum weitere usf. einige Male.
Die Okkulte Chemie versuchte auf dem Horizont ihrer Zeit, ein Kontinuum von Energie und Materie zu beschreiben. Da die Ausführungen und Abbildungen jedoch auf „hellsichtiger Grundlage“ entstanden, sind sie auch aus damaliger wissenschaftlicher Sicht als spekulativ anzusehen.