Ola Hansson heiratete 1889 die deutsch-baltische Autorin Laura Marholm. Gemeinsam mit ihr verließ er 1890 Schweden, um auf Umwegen durch Frankreich und die Schweiz nach Berlin zu gelangen und sich dort niederzulassen. Ebenso wie seine Frau schloss er sich dem Friedrichshagener Dichterkreis an. Bis zu seinem Lebensende kehrte er nicht mehr nach Schweden zurück.
Als Grund für seine Emigration werden die vernichtenden Kritiken seiner Werke Notturno (1885) und der Novellensammlung Sensitiva amorosa (1887) angeführt. Die Herabsetzung dieser zentralen Werke empfand Hansson als beleidigend und diffamierend. 1888/1889 wurde er, durch Vermittlung von Georg Brandes und August Strindberg, mit dem Werk von Friedrich Nietzsche konfrontiert, das ihn bis an sein Lebensende beschäftigte.
Wolfgang Benz (Hrsg.): Hansson, Ola. In: Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Band 2/1. Verlag Walter de Gruyter, Berlin 2009, S. 328.
Robert Fuchs: Ola Hansson – Antisemitismus und Kritik an der Moderne. Das geistige Klima im deutschen Kaiserreich um die Jahrhundertwende. Berlin 1997.
Wieńczysław A. Niemirowski: Der Schriftsteller Ola Hansson in Berlin. Untersuchungen zu literarischen Wechselwirkungen zwischen Skandinavien und Deutschland. Lublin 2000.
Erik Glossmann: Ein Schwede in Friedrichshagen: Ola Hansson – 1891-1893.Frankfurter Buntbücher, hrsg. vom Kleist-Museum Frankfurt an der Oder. Frankfurt a. d. Oder 1999.
David R. Hume: The German literary achievements of Ola Hansson 1888-1893 (= Europäische Hochschulschriften, Band 221). Peter Lang Verlag, Bern u. a. 1979.
Gerd-Hermann Susen (Hrsg.): Wilhelm Bölsche. Briefwechsel mit Autoren der Freien Bühne. Weidler Buchverlag, Berlin 2010 (Briefe und Kommentare), S. 564–589.