Operation Anaconda | |||||||||||||||||
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Teil von: Krieg in Afghanistan | |||||||||||||||||
Britische Pioniere zerstören am 10. Mai 2002 einen Tunnelkomplex zwischen den Provinzen Paktika und Paktia. (Operation Snipe) | |||||||||||||||||
Datum | 1. bis 18. März 2002 | ||||||||||||||||
Ort | Südosten von Afghanistan, östlich von Gardez und nördlich von Khost | ||||||||||||||||
Ausgang | unklar | ||||||||||||||||
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Operation Anaconda war der Codename für eine militärische, multinationale Unternehmung unter der Führung von US-Streitkräften im Osten Afghanistans im März 2002. Zusammen mit alliierten afghanischen Milizen und Spezialeinheiten mehrerer Nationen sollten Einheiten der al-Qaida und der Taliban im Shahi-Kot-Tal und dem Arma-Gebirge südlich von Zormat aufgespürt und bekämpft werden. Die Operation war das erste umfangreiche Gefecht nach den Hauptaktivitäten im Krieg in Afghanistan unter Einsatz von konventionellen Streitkräften mit direkter Kampfbeteiligung.
Zwischen dem 2. März und dem 16. März 2002 kämpften 1.700 eingeflogene US-Soldaten und 1.000 afghanische Milizionäre gegen 1.000 al-Qaida- und Taliban-Kämpfer um die Kontrolle über das Shahi-Kot-Tal. Die al-Qaida- und Taliban-Kämpfer verschanzten sich dabei in Höhlen und Felsspalten des Hochgebirges und bekämpften die US-geführten Truppen mit Mörsern und Maschinengewehren. Die US-Streitkräfte schätzten die Truppenstärke der Rebellen im Shahi-Kot-Tal zu Beginn der Operation auf 150 bis 200 Mann, jedoch lag deren tatsächliche Stärke nach späteren Schätzungen eher bei 500 bis über 1.000.
Aus US-amerikanischer Sicht handelte es sich um Advanced Force Operations; beteiligt waren Truppen der 10. US-Gebirgsdivision, der 101. US-Luftlandedivision, den sogenannten Screaming Eagles, den US-amerikanischen Spezialeinheiten Task Force 11, Task Force Bowie und Task Force Dagger, der britischen Royal Marines, des kanadischen 3. Bataillons, der Princess Patricia's Canadian Light Infantry, der afghanischen Nationalarmee, des Australian Special Air Service Regiment und des New Zealand Special Air Service. Die Operation fand auch unter Beteiligung des deutschen Kommandos Spezialkräfte statt.
Jedoch gab es auch Stimmen, die Zweifel an der Effektivität der Operation im Hinblick auf die Bekämpfung von al-Qaida- und Taliban-Einheiten haben. Der Kommandant der britischen Royal Marines äußerte sich gegenüber dem Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten dahingehend, dass die Operation ein militärischer Fehlschlag gewesen sei.
Die britischen Royal Marines führten im Anschluss mit 1000 Soldaten der 45. Commando Group zwischen dem 2. und 13. Mai 2002 die Operation Snipe durch, eine Suchaktion nach al-Qaida-Kämpfern im Südosten Afghanistans, bei der lediglich ein unterirdisches Höhlensystem und Waffenlager entdeckt wurden. Britische Pioniere der Task Force Jacana zerstörten den Tunnelkomplex. Vom 17. bis zum 22. Mai 2002 kam es zur wenig vorbereiteten Operation Condor, nachdem eine australische Spezialeinheit von einer al-Qaida-Gruppe angegriffen worden war. Auch dabei wurden keine Taliban- oder al-Qaida-Truppen bekämpft oder gefangen.
Ende April räumte der britische Kommandant ein, dass einem derartig schwer zu stellenden Feind mit umfangreichen Einsatzverbänden kaum beizukommen sei. „Wir haben einen großen, durchtrainierten, gut ausgestatteten Hammer, können aber keine Stecknadel zum Draufhauen finden.“
Ein afghanischer Dorfbewohner wird mit den Worten zitiert: „Da waren niemals irgendwelche Araber in diesem Tal. […] Die Engländer verschwenden ihre Zeit. Aber sie sind willkommen, denn wenn sie feststellen, dass hier niemand ist, werden die Amerikaner nicht unsere Dörfer bombardieren.“
Mitte Juli kehrten die letzten britischen Einheiten zum Luftwaffenstützpunkt Bagram zurück.