Oppershausen

Wappen Deutschlandkarte
Oppershausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oppershausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 8′ N, 10° 27′ OKoordinaten: 51° 8′ N, 10° 27′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Unstrut-Hainich-Kreis
Erfüllende Gemeinde: Vogtei
Höhe: 217 m ü. NHN
Fläche: 8,61 km2
Einwohner: 280 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99986
Vorwahl: 036028
Kfz-Kennzeichen: UH, LSZ, MHL
Gemeindeschlüssel: 16 0 64 053
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 22
99986 Oppershausen
Website: www.oppershausen.de
Bürgermeister: Florian Bäumlein
Lage der Gemeinde Oppershausen im Unstrut-Hainich-Kreis
KarteBad LangensalzaBad LangensalzaBad LangensalzaBad TennstedtBallhausenBlankenburgBruchstedtGroßvargulaHaussömmernHerbslebenHornsömmernKammerforstKammerforstKirchheilingenKörnerKutzlebenMarolterodeMittelsömmernMühlhausenNottertal-Heilinger HöhenOppershausenOppershausenSüdeichsfeldSundhausenTottlebenUnstrut-HainichUnstruttalUrlebenVogtei
Karte

Oppershausen ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. Die Gemeinde Vogtei ist erfüllende Gemeinde für Oppershausen.

Kirche St. Marien

Der Ort Oppershausen liegt im Tal des Gelbrieder Baches am Ostrand des Hainich in unmittelbarer Nähe des Nationalparks Hainich. Mit dem Oppershäuser Holz nimmt ein großer Teil der Gemarkung jedoch auch zentrale Bereiche des Hainich ein und reicht bis an dessen Westrand. Die Kreisstadt Mühlhausen liegt ca. sechseinhalb Kilometer von Oppershausen entfernt.

Kursächsischer Viertelmeilenstein von 1745 vor dem Alten Gutshaus

Im Jahr 900 wurde Oppershausen im Urkundenbuch der Erfurter Stifte und Klöster als Opprechthusen erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort wurde als erster Sitz eines fränkischen Grafen namens Eberhard Oppert gewählt. Auf die fränkischen Ursprünge weisen auch der (frühere) Namensteil husen hin sowie die Art der Bebauung, die sich mit Hausgiebelseiten zur Straße darstellt. Es wird angenommen, dass an der Stelle des heutigen Ortes in der Zeit von 531 bis 800 eine fränkische Siedlung stand.[2]

Eine 1395 von Richard von Sebecke (Seebach) gebaute Wasserburg (Burg Oppershausen) soll eine hochmittelalterliche Vorgängerin gehabt haben. Das heute noch erhaltene Herrenhaus wurde 1754 in das Areal der Wasserburg gebaut. Der Wohnturm wurde 1973 wegen Baufälligkeit abgerissen, und seine Steine wurden als Baumaterial verwendet. Grundmauerreste der Wasserburg sind noch vorhanden.[3]

Oppershausen gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Langensalza und nach seiner Abtretung an Preußen von 1816 bis 1944 zum Landkreis Langensalza in der Provinz Sachsen. Von 1408 bis 1895 gehörten „Schloss“ und Rittergut den Herren von Seebach, ab 1918 Anton Knöpfel und Sohn. Diese wurden 1945 entschädigungslos enteignet. Das Anwesen wurde Gemeindeeigentum. Nach dem Abriss des Wohnturms 1973 siechte auch das Gutshaus vor sich hin. Zeitweilig war es als Jagdhaus von DDR-Privilegierten genutzt worden. Nach der politischen Wende wurde das Gutshaus (im Volksmund „Schloss“) saniert und auch das Umfeld mit dem Schlossplatz im Rahmen eines Dorferneuerungsprogramms gestaltet. Das Gutshaus beherbergt heute Wohnungen und die Gemeindeverwaltung.[4]

Vorwerk Oppershausen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Ostrand des Hainich befand sich seit dem Mittelalter auf Oppershäuser Gemarkung mit dem Vorwerk Oppershausen ein Gutshof. Die westlich davon am Mittelberg gelegene Rodung wurde landwirtschaftlich genutzt, im 19. Jahrhundert und bis 1967 als Schafhutung. Der Schäfer wohnte auf dem Gelände des Gutshofs. Ab 1973 entstand dort ein Schießplatz der Nationalen Volksarmee. Die Schafhutungen dienten ab dann den Soldaten der Volkspolizei und der Kampftruppen für Schießübungen mit Maschinenpistolen und Maschinengewehren. Die Gutsschäferei wurde abgerissen und durch einen umzäunten, militärischen Gebäudekomplex aus Unterkünften, Schuppen, Funkmast, Beobachtungsturm und einem Haus zum Üben von Häuserkämpfen ersetzt, der bis heute besteht. Die militärische Nutzung endete jedoch 1992/93; ein Teil des Schießplatzes wurde aufgeforstet, der größte Teil blieb jedoch als Grünland erhalten.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Kursächsische Postmeilensäule (Viertelmeilenstein von 1745) vor dem Alten Gutshaus (Schloss) dokumentiert die ehemalige Zugehörigkeit des Ortes zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels.

Kommunalwahl 2024[5]
Wahlbeteiligung: 80,0 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
72,2 %
27,8 %

Der Rat der Gemeinde Oppershausen besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren.[5]

(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2024)

Am 4. November 2018 wurde Florian Bäumlein zum Bürgermeister gewählt.[6] Am 1. September 2024 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 82,1 % mit 97,9 % ohne Gegenkandidaten wiedergewählt.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abwasserbeseitigung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aufgabe der Abwasserbeseitigung hat die Gemeinde auf den Zweckverband Trink- und Abwasserverband "Notter" übertragen.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Infotafel am Mittelpunkt Deutschlands bei Niederdorla.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und mittelalterliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 197.
  4. Iris Henning: Im Fachwerkkleid. Einstige Adelssitze in der Region: Schloss Oppershausen. In: Thüringische Landeszeitung, vom 16. Juli 2011.
  5. a b Gemeinderatswahl 2024 in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Oktober 2024.
  6. Bürgermeisterwahlen in Thüringen. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 6. Juli 2019.
  7. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Oktober 2024
Commons: Oppershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien