Otoskop

Otoskop mit Ohrtrichtern. Diese werden für die Hygiene benötigt. Sie können nur einmal verwendet werden.
Otoskop

Das Otoskop (von altgriechisch οὖς Gen. ὠτός „Ohr“ und σκοπέω „betrachten“), genannt auch Ohrenspiegel oder Ohrspiegel, ist ein Gerät des HNO-Arztes und des Hörgeräteakustikers zur Betrachtung und Untersuchung des äußeren Gehörganges einschließlich des Trommelfells (Otoskopie).

Es besteht heute aus einem Griff, der eine Batterie oder einen Akkumulator enthält, der Lichtquelle und einem Ohrtrichter, der in das Ohr eingeführt wird.

Ein Videootoskop ist ein Otoskop mit eingebauter CCD-Kamera und Kaltlichtquelle, das seine Bilder direkt an einen Bildschirm bzw. einen Video- oder Festplattenrecorder übermittelt. Es ermöglicht durch seine Vergrößerung eine noch differenziertere Befundung des Trommelfells und des äußeren Gehörgangs.

Das Otoskop ersetzte die seit dem 14. Jahrhundert beschriebenen Ohrenspekula. Im 18. Jahrhundert konstruierte der englische Militärchirurg Cleland eine Vorrichtung zur Beleuchtung des Ohres, bei der er mittels einer mit Handgriff versehenen Konvexlinse, die von einem Kerzenlicht kommenden Lichtstrahlen in den Gehörgang leitete.[1] Die heute üblichen Ohrtrichter verschiedener Größe, die auf Otoskope aufgesteckt werden, wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt (als Erfinder gilt der französische Mediziner Jean-Pierre Bonnafont) und von Anton von Tröltsch (Professor der Ohrenheilkunde in Würzburg) ab 1860 bekannt gemacht.[2] Auch der westfälische Landarzt Friedrich Hofmann (1806–1866) hatte um 1840[3] einen Ohrspiegel[4] entwickelt.

  • Wolf Lübbers, Christian W. Lübbers: Das „Spekulum Auris“ des Herrn Dr. Brunton, in: HNO-Nachrichten, 42. Jg. 2012, Heft 1, S. 56f. (online)
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Wiktionary: Otoskop – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Georg Fischer: Chirurgie vor 100 Jahren. Historische Studie. [Gewidmet der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie]. Verlag von F. C. W. Vogel, Leipzig 1876; Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie über das 18. Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau: Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg/ New York 1978, ISBN 3-540-08751-6, S. 489.
  2. Universitätsklinikum Würzburg, HNO-Abteilung (Memento des Originals vom 15. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hno.uk-wuerzburg.de
  3. Friedrich Hofmann: Beitrag zur Untersuchung des äußeren Gehörganges. In: Caspars Wochenschrift für die gesamte Heilkunde. Band 4, 1841, S. 10–14.
  4. Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg, Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 579 und 828.