Otto Schmiedeknecht (* 8. September 1847 in Blankenburg; † 11. Februar 1936 in Bad Blankenburg) war ein deutscher Entomologe, spezialisiert auf Hautflügler (Hymenoptera), besonders Schlupfwespen.
Sein Vater Johann Friedrich Schmiedeknecht war Schulrektor in Bad Blankenburg und nahm ihn auf naturkundliche Exkursionen mit. Nach der Versetzung des Vaters wuchs er in Stadtilm auf und ging auf das Gymnasium in Rudolstadt. Er studierte ab 1868 in Göttingen Naturwissenschaften und neuere Sprachen, unterbrochen vom Wehrdienst als Freiwilliger im Deutsch-Französischen Krieg. Nach dem Studium war er Lehrer an der Lehr- und Erziehungsanstalt Gumperda bei Kahla. Hier begann er sich wissenschaftlich mit Hautflüglern zu befassen. 1877 wurde er in Jena bei Ernst Haeckel mit einer Dissertation über Hummeln (Bombus) promoviert. 1878 heiratete er und 1888 zog er nach Blankenburg, wo er vom Verkauf von Insekten lebte. Ab 1903 war er Kustos am Fürstlichen Naturalienkabinett in Rudolstadt (heute Naturkundemuseum Heidecksburg) als Nachfolger seines Freundes Julius Speerschneider. Im selben Jahr erhielt er von Fürst Günther von Schwarzburg-Rudolstadt den Professorentitel.
Er unternahm Sammelreisen unter anderem im Mittelmeerraum, den Nahen Osten (Ägypten und Palästina 1890 mit anderen Entomologen) und Nordafrika, zum Beispiel auf die Balearen und die Insel Zante (auf Einladung von Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich), und 1902/3 nach Java.
Sein Hauptwerk ist eine Monographie über Schlupfwespen, die er 1902 bis 1927 mit Hilfe des Preußischen Landwirtschaftsministeriums im Eigenverlag herausgab. Sie umfasst 45 Hefte mit 5516 Seiten.
1927 wurde er Ehrenbürger von Blankenburg. 1880 war er Gründungsmitglied des Thüringer Entomologenvereins und war lange dessen Vorsitzender. Er war Ehrenmitglied der Deutschen Entomologischen Gesellschaft und des Thüringerwald-Vereins.
Ein Teil seiner Sammlung kaufte 1918/19 das Naturkundemuseum Rudolstadt. Es gibt im Stadtmuseum in Blankenburg Ausstellungsstücke zu ihm. Die 1989 am Drei-Städte-Weg errichtete Kesselwarte ist Schmiedeknecht gewidmet.[1]
Er schrieb auch den Abschnitt Flora und Fauna in Junk`s Naturführer Thüringen (1927) und lieferte Beiträge zu Genera Insectorum von Philogène Wytsman (Brüssel 1909).
Personendaten | |
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NAME | Schmiedeknecht, Otto |
ALTERNATIVNAMEN | Schmiedeknecht, Otto Georg Ludwig |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Entomologe |
GEBURTSDATUM | 8. September 1847 |
GEBURTSORT | Bad Blankenburg |
STERBEDATUM | 11. Februar 1936 |
STERBEORT | Bad Blankenburg |