Parrot OS

Parrot OS
Screenshot von Parrot OS
Parrot OS 4.6 (Plasma)
Entwickler Aqua, Lisetta Ferrero, Francesco Bonanno, das Parrot Project
Lizenz(en) Freie Software, hauptsächlich GNU GPL
Erstveröff. 10. April 2013
Akt. Version 6.2[1] vom 23. Oktober 2024
Kernel Linux
Abstammung GNU/Linux
↳ Debian
↳ Parrot OS
Architektur(en) i386, amd64, arm32 (Raspberry Pi), arm64
Installations­medium iso-Datei
Sprache(n) mehrsprachig
www.parrotsec.org

Parrot OS ist eine auf Debian Testing basierende Linux-Distribution, die sich auf die Computersicherheit konzentriert. Sie ist für Penetrationstests, Schwachstellenbewertung und -minderung, Computerforensik und anonymes Web-Browsing konzipiert. Sie wird vom Frozenbox-Team entwickelt.

Das Ziel ist, eine Reihe von Penetrationstests anzubieten, die für die Informationssicherheit, die Sicherheitsforschung, die Forensik und die Schwachstellenanalyse eingesetzt werden können. Unter anderem sind folgende Anwendungen vorinstalliert[2]:

  • AnonSurf
  • I2P
  • Two Cents Crypto
  • ZuluCrypt
  • EtherApe
  • Ettercap
  • King Phisher
  • Tor Browser
  • Wireshark
  • XHydra
  • Zenmap, eine grafische Oberfläche für Nmap
  • debmod builder
  • Parrot Cloud Controller
  • Spectrum Tool

Entwicklungsgeschichte

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Parrot basiert auf Debians Testzweig (Buster), mit einem benutzerdefinierten Linux 4.19 Kernel. Es folgt einem laufenden Aktualisierungsmodell. Die Desktop-Umgebung ist das MATE Desktop Environment, und der Standard-Display-Manager ist LightDM.[3]

Parrot OS ist für die Verwendung auf Geräten mit mindestens 256 MB RAM ausgelegt und eignet sich sowohl für 32-Bit- (IA-32) als auch für 64-Bit- (x64) x86.[4] Darüber hinaus sind experimentelle Versionen für ARMv7-Architekturen (32-Bit) verfügbar.[5] Es bietet sogar eine Edition (sowohl 32-Bit als auch 64-Bit), die speziell für Server entwickelt wurde, um Cloud Service Penetration Tests durchzuführen.

Im Juni 2017 gab ParrotSec bekannt, dass sie einen Wechsel von Debian zu Devuan in Betracht ziehen, vor allem wegen Problemen mit dem sehr kontrovers diskutierten systemd.[6] Dieser Wechsel wurde allerdings nicht durchgeführt.

Am 21. Januar 2019 stellte das Parrot Linux-Team die Entwicklung von 32-Bit-x86-Versionen (IA-32, „i386“) aller zukünftigen Betriebssysteme ein,[7] außer in der Architect Edition.

Versionsgeschichte

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Das Projekt wurde am 10. Juni 2013 gestartet. Die Versionen bis 4.0 hatten Codenamen.

Version Codename Veröffentlichung
0.1 Pre-alpha 17. Juni 2013
0.2 22. Juni 2013
0.3 30. Juni 2013
0.4 10. Juli 2013
0.5 Alpha 22. August 2013
0.6 21. Oktober 2013
0.6.5 12. November 2013
0.7 Pre-beta 06. Dezember 2013
0.8 Beta 12. Januar 2014
0.8.1 24. Januar 2014
0.8.2 05. März 2014
0.8.4 17. April 2014
0.9 Final beta 25. Juni 2014
1.0 Hydrogen 21. Juli 2014
1.1 Asphalt Dragon 02. September 2014
1.2 11. September 2014
1.4 JailBird 22. Oktober 2014
1.4.2 06. November 2014
1.6 12. Dezember 2014
1.7 CyberLizard 05. Februar 2015
1.8 21. Februar 2015
1.9 04. April 2015
2.0 Helium 12. September 2015
2.0.1 15. September 2015
2.0.4 06. Oktober 2015
2.0.5 17. Oktober 2015
2.1 Murdock 16. Januar 2016
2.2 Glitch 25. Februar 2016
3.0 Lithium 18. Juni 2016
3.1 Defcon 26. Juli 2016
3.2 CyberSloop 15. Oktober 2016
3.3 CyberBrig 25. Dezember 2016
3.4 CyberFrigate 01. Januar 2017
3.4.1 02. Januar 2017
3.5 CyberGalleon 08. März 2017
3.6 JollyRoger 18. Mai 2017
3.7 09. Juli 2017
3.8 12. September 2017
3.9 Intruder 15. Oktober 2017
3.10 15. Dezember 2017
3.11 29. Januar 2018
4.0   21. Mai 2018
4.1 04. Juni 2018
4.2 11. September 2018
4.3 03. November 2018
4.4 25. November 2018
4.5 21. Januar 2019
4.5.1 27. Januar 2019
4.6 26. April 2019
4.7 01. Juli 2019
4.8 20. März 2020
4.10 17. August 2020
4.11 28. März 2021
5.1.2 Electro Ara 28. November 2022

Neben einer Version, die sich an Pentester und Sicherheitsforscher richtet, bietet ParrotSec noch weitere Versionen an.

Parrot Home richtet sich an Privatanwender und ist für den täglichen Gebrauch optimiert, im Gegensatz zu Parrot Security OS besitzt es allerdings keine große Auswahl an Sicherheitswerkzeugen.[8]

Parrot ARM ist eine spezielle Version für Arm-basierte Systeme wie den Raspberry Pi (ARMv7, 32-Bit), den Orange PI oder den Pine64 („arm64“, 64-Bit). Außerdem wird ein Docker-Image angeboten, die das Starten von ParrotSec in einem Dockercontainer ermöglicht.[9]

In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen HackTheBox University wurde eine Version von Parrot OS mit dem Namen „pwnbox“ geschaffen, die im Browserfenster gesteuert werden kann.[10][11][12]

Parrot OS ist bei Distrowatch mit Stand April 2021 seit sechs Monaten auf Platz 41.[13] Getestet oder berichtet wurde über Parrot OS auf LinuxCommunity,[14] Hackernoon,[15] Linuxhint,[16] welivesecurity[17] und anderen. Es wurde mehrmals mit Kali Linux verglichen.

Ähnliche Distributionen

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Commons: Parrot OS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Parrot 6.2 Release Notes. 23. Oktober 2024 (abgerufen am 23. Oktober 2024).
  2. Parrot Security Could Be Your Next Security Tool. In: linux.com. 2. Dezember 2016, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch).
  3. Parrot Security 3.2 “CyberSloop”. In: techworm.net. 15. Oktober 2016, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch): „Ethical Hacking OS With Linux Kernel 4.7 And Based Debian GNU/Linux 9 “Stretch” Released Today“
  4. Parrot Security OS 3.0 “Lithium”. In: fossbytes.com. 30. Mai 2016, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch): „Best Kali Linux Alternative Coming With New Features“
  5. Parrot OS Armv7 Downlaods. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2018; abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parrotsec.org
  6. Debian oder Devuan? In: Softpedia News. 11. Juni 2017, abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch): „Parrot Security OS Ethical Hacking Distro Considers Ditching Debian for Devuan“
  7. Dropped 32bit architecture images. In: Parrot Blog. 21. Januar 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2019; abgerufen am 11. Mai 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parrotsec.org
  8. Parrot Home 4.6. Abgerufen am 14. Mai 2019 (englisch).
  9. Special Parrot Builds and Official Derivatives. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2018; abgerufen am 14. Mai 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parrotsec.org
  10. Zusammenarbeit mit Parrot OS. In: HTB-News. 8. Mai 2020, abgerufen am 13. Juli 2021 (englisch): „[...] we agreed to collaborate with Parrot by onboarding a big part of the team now [...].“
  11. Parrot und HackTheBox. In: Parrot Blog. 8. Mai 2020, abgerufen am 13. Juli 2021 (englisch): „After one year, we are proud to announce our partnership with HackTheBox, and our joint mission to innovate the cyber security industry.“
  12. 0ne-nine9: GS: Introduction to Pwnbox. Abgerufen am 30. Juni 2021 (englisch).
  13. Parrot OS auf distrowatch.com. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  14. Bericht über ParrotOS. In: linux-community.de. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  15. Kali Linux vs. Parrot OS. In: hackernoon.com. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  16. Die 20 besten Tools bei Parrot OS. In: linuxhint.com. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  17. welivesecurity.com. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).