Paul Friedrich Reichel (* 23. Dezember 1858 in Breslau; † 1934) war ein deutscher Chirurg.
Der Kaufmannssohn Paul Reichel besuchte in seiner Heimatstadt das Maria-Magdalenen-Gymnasium. Nach dem Abitur im Jahre 1876 begann er sein Medizinstudium an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau, das er am 23. Februar 1881 mit dem Staatsexamen „summa cum laude“ beendete. Ein knappes Jahr später, am 27. Januar 1882, promovierte er dort mit seiner Arbeit Morphologie der Mundhöhlendrüsen der Wirbeltiere. Von November 1881 bis September 1885 arbeitete er als Assistent unter Hermann Eberhard Fischer an der Chirurgischen Universitätsklinik Breslau, danach als Volontär an der Universitätsfrauenklinik in Berlin unter Friedrich Schroeder (1838–1887) und Robert Michaelis von Olshausen. Im Mai 1888 wechselte er an die Chirurgische Universitätsklinik Würzburg. Dort habilitierte er sich 1889 unter Karl Schönborn mit der Arbeit Ätiologie und chirurgische Therapie der septischen Peritonitis.
Im Jahr 1896 übernahm er die ärztliche Leitung der Schlesischen Provinzial-Versicherungsanstalt in Breslau, 1898 die Stelle eines dirigierenden Oberarztes der chirurgisch-gynäkologischen Abteilung in Chemnitz. Eine Berufung auf den Lehrstuhl für Chirurgie in Leipzig lehnte er 1911 ab, da es ihm in Chemnitz als einer in diesen Jahren stark wachsenden Stadt gelang, den Ausbau der dortigen Krankenanstalten wesentlich zu fördern.
Nach ihm wird die synoviale Osteochondromatose, deren Erstbeschreiber er war, auch als Reichel-Syndrom bezeichnet.
Personendaten | |
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NAME | Reichel, Paul Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chirurg |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1858 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 1934 |