Von 1919 bis 1922 studierte Strecker Kunst an der Münchener Kunstakademie und wechselte anschließend für zwei Jahre an die Kunstakademie nach Berlin. Im Sommer 1924 unternahm Strecker eine längere Studienreise nach Rom, um dort hauptsächlich die antiken Meister zu studieren.
Im Frühjahr 1926 ließ sich Strecker in Paris als freischaffender Maler nieder. 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich drei seiner Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen in Deutschland beschlagnahmt.[1] Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er als "feindlicher Ausländer" von den Franzosen interniert. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Nationalsozialisten kehrte er nach Paris zurück und war im Umfeld der deutschen Botschaft und als Feuilletonist für die deutschsprachige Pariser Zeitung tätig.
Im August 1944 kehrte Strecker nach Deutschland zurück und ließ sich in Berlin nieder. Bis zu seinem Tod war er für die Staatsoper Unter den Linden als Bühnenbilder tätig. Ab Januar 1946 lehrte er als Dozent an der Hochschule für die bildenden Künste Berlin (HfbK), wohin ihn Karl Hofer geholt hatte; mit dem Lehrauftrag verbunden war die Ernennung zum ordentlichen Professor.
Strecker war Mitglied der Neuen Gruppe[2] und im Deutschen Künstlerbund.[3] Er starb im Alter von 49 Jahren in Berlin. 1963 gehörte er zu den Künstlern, denen eine Gedächtnisausstellung im Münchener Haus der Kunst gewidmet wurde; er war dort mit sechs Ölbildern vertreten.[4]
Strecker, Paul. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S.375 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Udo Braun: Paul Strecker 1898-1950. Dissertation, Universität Gießen 1990
Walter Heist (Hrsg.): Paul Strecker, Maler, Bühnenbildner, Schriftsteller. Verlag Krach, Mainz 1978, ISBN 3-87439-052-7.
Andreas Hüneke: Paul Strecker (1898-1950) Heinz Böhm (1907-1988). Stille Tage, Katalog zur zweiten Ausstellung der Reihe Korrespondenzen des Potsdamer Kunstvereins e.V., 5. April bis 27. Mai 2007, Potsdam-Forum, Alter Markt 1, 14467 Potsdam, ISBN 978-3-931640-61-3
Lieselotte Thoms: Ein Besuch bei Paul Strecker. In: Bildende Kunst, Berlin, 6/1948, S. 27
Wolfgang Venzmer: Paul Strecker. Schmidt-Verlag, Mainz 1997, ISBN 3-87439-432-8.